Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Holzleiter hoch, die an einer Wand angebracht war. Vorsichtig hob er eine Falltür und steckte den Kopf hindurch. Dann winkte er allen zu, ihm zu folgen, und stieg durch die Öffnung.
    Conan war der nächste. Im schwachen Schein silberner Lampen stellte er fest, daß er sich zwischen einem großen länglichen Marmorblock und einer riesigen Statue befand. Erschrocken wurde ihm bewußt, daß er zwischen dem Altar und einem Erebus-Götzenbild stand, an einem geheiligten Ort also, zu dem nur Priester zugelassen waren. Aber was war schon ein Todesurteil mehr oder weniger?
    Schnell kletterten alle hoch, und durch schmale Korridore aus bleichem Marmor gelangten sie zu einem Hof hinter dem Tempel. Dort warteten zwei weitere des freien Söldnertrupps mit den Pferden und, wie Conan erfreut feststellte, mit Harnisch, Helm und Krummsäbel für ihn. Eilig rüstete er sich.
    »Die Stadt wird hinter uns liegen, ehe sie auch nur daran denken, außerhalb des Palasts nach dir zu suchen«, sagte Hordo.
    »Wir dürfen die Stadt noch nicht verlassen«, entgegnete Conan ruhig. Er stülpte sich den Helm auf den Kopf und schwang sich in den Sattel. »Ariane ist in Albanus' Gewalt.«
    »Noch eine Frau?« fragte Karela mit drohender Stimme.
    »Sie nahm sich Hordos und meiner an«, erklärte Conan. »Und deshalb ist sie jetzt in Albanus' Klauen. Ich habe geschworen, daß ich für ihre Sicherheit sorgen würde – und das werde ich!«
    »Du und deine Schwüre«, brummte Karela. Aber als sie aus dem Hof galoppierten, ritt sie sehr dicht hinter Conan.

Kapitel 23
    23.
     
     
    Vereinzelte Rauchfahnen stiegen in den hellen Nachmittagshimmel über Belverus von den Häusern der Reichen, die von Gruppen der Rebellen heimgesucht worden waren. Hin und wieder trug der Wind Geräusche von den Aufständischen herbei. Sie klangen wie ein wortloses, hungriges Knurren.
    Während ihres Galopps durch die Stadt sah Conan eine dieser heulenden Meuten, etwa vier oder fünf Dutzend zerlumpte Männer und Frauen, die mit Äxten, Schwertern, Steinen und bloßen Händen gegen die verschlossenen Türen und verriegelten Läden eines Hauses hämmerten. Im gleichen Augenblick, als Conan sie sah, bemerkten jene die freien Söldner. Ein Knurren kam aus ihren Reihen, wie es von menschlichen Kehlen kaum vorstellbar war. Und wie Ratten aus der Kloake wandten sie sich dichtgedrängt den Reitern zu. In ihren Augen war ein Haß auf alle zu lesen, die mehr besaßen als sie, und wenn es nur eine Rüstung war. Viele der Waffen, die sie schwangen, trieften von Blut.
    »Die Bogen werden sie abschrecken!« rief Hordo.
    Davon war Conan nicht so überzeugt, denn in ihrer Verzweiflung waren diese Menschen zu allem fähig.
    Sie galoppierten weiter und ließen den Mob schnell zurück, doch selbst als sie bereits außer Sicht verschwanden, rannten einige noch hinter ihnen her, und ihr Gebrüll war zu hören, während sie längst nicht mehr zu sehen waren.
    Conan hielt nicht an, als sie Albanus' Palast erreichten. »Jeder dritte bleibt bei den Pferden«, befahl er. »Bringt eure Bogen. Nicht du!« fügte er hinzu, als Karela ihr Pferd dicht an die Mauer lenkte.
    »Du hast mir gar nichts zu sagen, Cimmerier!« fauchte sie. »Ich tue, was mir beliebt!«
    »Erlik hole alle dickschädeligen Weiber«, brummte Conan, kümmerte sich jedoch nicht mehr um sie.
    Auf dem Sattel stehend achtete er darauf, wo er seine Hände auf die Tonscherben legte, ehe er sich auf die Mauerkrone zog. Als wären sie dazu ausgebildet, folgten ihm Hordo, Karela und vierundzwanzig der anderen ohne Mühe. Unten rannten zehn Mann aus dem Wachthaus. Sie kamen gerade noch dazu, Augen und Mäuler aufzusperren, ehe die wie Hornissen sirrenden Pfeile sie zu Boden streckten.
    Conan sprang von der Mauer hinunter und rannte an den Leichen vorbei, wobei seine gletscherblauen Augen funkelten. Er hörte, wie die anderen ihm folgten, achtete jedoch nicht auf sie. Er dachte jetzt nur an Ariane. Er war schuld daran, daß sie zu Albanus gegangen war. Nun verlangte seine Ehre, daß er sie unter Einsatz seines Lebens befreite.
    Mit einer Hand riß er einen Flügel der schweren Eingangstür des Palasts so heftig auf, daß er gegen die Marmorwand schmetterte. Noch ehe der Widerhall in dem Säulenvorraum verstummte, rannte ein Mann im Umhang und in der Rüstung der Goldenen Leoparden mit einem Schwert in der Hand auf ihn zu.
    »Ariane!« brüllte Conan, während er den Gardisten zur Seite schlug. »Wo bist du, Ariane?« Ohne auf den Sterbenden

Weitere Kostenlose Bücher