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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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erschallte der tiefe Schlag eines großen Bronzegongs. Lächelnd zog der Zauberer die Riegel zurück und trat mit der Kristallschatulle unter dem Arm durch die Tür. Noch einmal hallte der Gong.
    Amanar begab sich geradewegs zu dem alabasternen Audienzsaal, dessen kunstvoll geschnitzte Elfenbeinsäulen von der Stärke eines Männerrumpfes eine hohe Kuppeldecke hielten. Hinter dem Thron ragte eine Riesenschlange aus Gold auf. Die Armlehnen bildeten Vipern aus Koth, die Beine Ottern aus Vendhya, ebenfalls alle aus Gold. Während er die vor ihm Versammelten musterte, ließ der Zauberer sich seine Überraschung nicht anmerken. Die erwarteten S'tarra knieten mit gebeugten Köpfen vor ihm. Mit den fünf jungen Frauen in hauchdünnen Seidengewändern hatte er jedoch nicht gerechnet. Sie hatten die Hände auf den Rücken gebunden und lagen mehr, als daß sie knieten, vor dem Thron.
    Amanar setzte sich und stellte die Kristallschatulle vorsichtig auf seinen Schoß. »Ihr habt das, wonach ich euch schickte?« fragte er.
    Sitha trat vor. »Sie brachten dies, Meister.« Der S'tarra-Hüter stellte eine feine, reich verzierte Goldtruhe vor ihn, deren Deckel mit Edelsteinen besetzt war.
    Der Zauberer mußte sich zur Bedächtigkeit zwingen, aber seine Finger zitterten, als er den Deckel öffnete. Einen nach dem anderen warf er vier Edelsteine, derengleichen nur wenige gesehen hatten und die in Silber als Anhänger gefaßt waren, auf den Mosaikboden: eine blutrote Perle, groß wie zwei Männerdaumen; einen Brillanten, schwarz wie Rabenschwingen und groß wie ein Hühnerei; ein goldenes Kristallherz, das schon in dieser Form aus dem Boden gekommen war; ein verschlungenes Filigranstück von blassem Blau, das selbst Diamanten schneiden konnte. Doch sie alle interessierten ihn nicht. Als er den letzten Anhänger herausholte, bebte seine ganze Hand. Der Stein war von der Größe eines Fingerglieds, von mitternächtlicher Schwärze, in der rote Fünkchen sprühten, die zu tanzen schienen, als er die Hand darum schloß. Dies war der Anhänger, den er vor Morath-Aminee hüten mußte.
    »Schaff das andere Zeug hinfort, Sitha«, befahl er. Sein S'tarra-Diener verneigte sich und bückte sich nach den Anhängern.
    Fast zärtlich hüllte Amanar den dunklen Stein in feine Seide, ehe er ihn in die Kristallschatulle legte. Als er den Deckel schloß, atmete er erleichtert auf. Endlich sicher! Nicht einmal Morath-Aminee würde imstande sein, festzustellen, was sich darin befand, zumindest eine Zeitlang nicht. Und ehe es soweit war, hatte er ein anderes Versteck gefunden, das der Dämonengott nicht so leicht finden würde.
    Er drückte die Schatulle fest an sich und wandte seine Aufmerksamkeit den Frauen zu, die die Gesichter auf die bunten Fliesen drückten. Befriedigt bemerkte er, daß sie zitterten.
    »Wie seid ihr zu diesen Frauen gekommen?« fragte er.
    Surassa, der den Trupp angeführt hatte, hob den schuppengepanzerten Kopf. Sein dunkles Gesicht war ausdruckslos, als er mit zischelnder Stimme antwortete: »Vor der Stadt Shadizar, Meister, sprachen wir die Worte, die du uns lehrtest, und aßen das Pulver, damit die Macht mit uns sei und niemand uns sehen würde.«
    »Die Frauen«, unterbrach Amanar ungeduldig seinen Redeschwall. »Nicht alles, was ihr erlebt habt.« Er seufzte, als er den angespannten Ausdruck der roten Augen des S'tarra sah. Es fiel diesen Echsenmenschen schwer, von etwas, das sie einstudiert hatten, einen Teil wegzulassen.
    »Der Palast, Meister«, zischelte Surassa schließlich. »Wir betraten Tiridates' Palast ungesehen, doch als wir zu dem Ort kamen, wo das war, wonach Ihr uns geschickt habt, fanden wir nur die Truhe vor. Wir nahmen sie mit uns und durchsuchten den Palast. Wir befragten einige und töteten sie danach, damit sie nicht von uns erzählen konnten, und stießen so auf diese Frauen, die die Anhänger um ihren Hals trugen. Wir töteten auch die Männer, die bei ihnen gewesen waren. Dann verließen wir den Palast, und, wie Ihr uns gewarnt hattet, war der Zauber verflogen. So schlüpften wir in die Gewänder ...«
    »Genug!« befahl Amanar, und der Echsenmann verstummte sofort. Ihres beschränkten Verstandes wegen hatte er den S'tarra befohlen, alle fünf Anhänger zu bringen, weil er befürchtete, sie könnten den schwarzen Brillant mit dem Stein verwechseln, den er brauchte. Doch trotz seiner sorgfältigen Anweisungen hatten sie die Gefahr, erwischt zu werden, vergrößert, indem sie diese Frauen mitnahmen. Wut

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