Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
kochte in ihm, um so mehr, da er wußte, daß sie zu bestrafen der Bestrafung von Hunden gleichkäme. Sie würden alles dulden, was er mit ihnen tat, ohne zu verstehen, weshalb er es tat. Der S'tarra schien zu spüren, was in ihm vorging. Unwillkürlich wich er ein wenig zurück.
»Bringt die Frauen zu mir«, befahl der Zauberer.
Eilig wurden die Frauen auf die Knie gezogen und die dünne Seide von ihren Leibern gerissen. Mit verängstigten Augen starrten die fünf nackten Mädchen auf Amanar, der sich erhob und nachdenklich ihre Reihe abschritt. Sowohl einzeln als auch gemeinsam waren sie schön anzusehen, doch von genauso großem Wert für ihn war ihre spürbare Furcht.
Er blieb vor einem bleichen, blonden Mädchen mit satinzarter Elfenbeinhaut stehen. »Dein Name, Mädchen?«
»Susa.« Er hob die Braue. Sofort fügte sie hastig hinzu: »Meister. Man nennt mich Susa, wenn es Euch recht ist, Meister.«
»Ihr fünf seid die Tänzerinnen, die Yildiz Tiridates schickte?«
Er bannte ihre blauen Augen mit seinen dunklen. Er bemerkte, daß sie unter seiner Musterung immer mehr zitterte. »Ja, Mei... Meister«, stammelte sie.
Er strich sich über das Kinn und nickte. Eines Königs Tänzerinnen. Passend für einen, der über die Welt herrschen würde. Und wenn sie ihren Zweck erfüllt hatten, könnten ihre armseligen Seelen Morath-Aminee füttern.
»Conan wird uns befreien!« rief eines der Mädchen plötzlich. »Er wird Euch töten!«
Amanar schritt langsam zum Ende der Reihe und blieb vor dem Mädchen stehen. Sie war schlank, hatte lange Beine, und ihre großen dunklen Augen starrten ihn trotzig an, obgleich sie am ganzen Leib zitterte. »Und wie heißt du?« Seine Worte waren sanft, aber sein Ton entlockte ihr ein Stöhnen.
»Velita«, sagte sie schließlich.
Er bemerkte, wie sie schnell die Zähne zusammenbiß, um nicht »Meister« zu sagen. Er würde großen Spaß mit ihr haben. »Und wer ist dieser Conan, der euch befreien wird?«
Velita schwieg, aber Surassa sagte: »Verzeiht, Meister. In Shadizar wurde von einem dieses Namens gesprochen. Er ist ein Dieb, der lästig wurde.«
»Ein Dieb!« Amanar lachte. »Nun, kleine Velita, was soll ich gegen diese Befreiung unternehmen? Sitha, erteil deinen Leuten die nötigen Befehle. Wenn sie diesen Mann Conan gefunden haben, sollen sie mir seine Haut bringen. Nicht den Mann, hörst du? Nur seine Haut.«
Velita begann zu schluchzen. Sie sank vornüber zusammen und drückte ihr tränennasses Gesicht an die Knie. Wieder lachte Amanar. Die anderen Frauen beobachteten ihn schreckerfüllt. Aber ihre Angst sollte noch wachsen. »Jeden Abend werdet ihr für mich tanzen – alle fünf. Jene, die mich am meisten erfreut, darf in dieser Nacht mein Bett mit mir teilen. Die drei mittelmäßigen werden ausgepeitscht und müssen in Ketten schlafen. Jene, die mir am wenigsten Freude gemacht hat ...« Er hielt inne, damit die Spannung und damit die Angst wuchs. »... wird in dieser Nacht zu Sitha gehen. Er ist grob, aber er weiß durchaus, was man mit einer Frau macht.«
Die knienden Frauen warfen entsetzte Blicke auf den Echsenmann, der sie jetzt lüstern betrachtete. Sie begannen zu weinen, schlugen demütig die Stirn auf den Boden und flehten um Gnade. Amanar genoß ihre Angst. Bestimmt war es das, was der Dämonengott empfand, wenn er eine Seele verschlang. Er fuhr zärtlich über die Kristallschatulle und verließ, durch die Angstschreie in gehobener Stimmung, den Audienzsaal.
Kapitel 13
13.
Conan blickte zu dem linken Kamm des schmalen Tales hoch, durch das die Banditen eben ritten. Etwas hatte sich dort bewegt, nur einen Herzschlag lang, aber seine scharfen Augen hatten es bemerkt. Und es war nicht das erstemal gewesen.
Er lenkte sein Pferd den gewundenen Pfad vorwärts zu Hordo. Karela ritt an der Spitze, eine Faust auf den rotgestiefelten Oberschenkel gestützt, und beobachtete die Gebirgslandschaft, als führe sie eine Armee an und nicht eine buntgemischte Schar von etwa drei Dutzend Banditen, die ihr in einer langen Schlange, einer hinter dem anderen, folgten.
»Wir werden beobachtet«, sagte Conan, als er den Einäugigen erreicht hatte.
Hordo spuckte aus. »Glaubst du, das weiß ich nicht längst?«
»Kezankier?«
»Natürlich.« Der Narbengesichtige runzelte die Stirn. »Was glaubst du?«
»Ich weiß nicht«, antwortete Conan. »Aber ein flüchtiger Blick zeigte mir einen Helm, nicht einen Turban.«
»Die Soldaten sind noch hinter uns«, sagte Hordo
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