Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Stiefel rann, ins Getümmel.
Vor dem Cimmerier tauchte mit erhobenem Speer ein weiterer Echsenmann auf, den Rücken ihm zugewandt, um Aberius zu durchstoßen, der mit herausquellenden Augen und zum Schrei weit aufgerissenem, zahnlückigem Mund auf dem Boden lag. Conan stach dem Angreifer das Breitschwert in den Rücken und riß es sofort wieder heraus.
Der Echsenmann fiel zuckend über Aberius, der erneut schrie und sich unter ihm hervorwand, während er Conan mit einem Blick bedachte, der sehr wohl besagen mochte, er wünschte, der Cimmerier befände sich an der Stelle des toten Schuppenmannes. Der Wieselgesichtige griff nach dem Speer der Kreatur, und einen Herzschlag lang standen die beiden Männer einander gegenüber und starrten sich an, dann stürzte sich auch Aberius in das Getümmel und brüllte: »Für die Rote Falkin! Für die Falkin!«
»Crom!« stieß Conan hervor, und er tauchte ebenfalls in den Mahlstrom. »Crom und Stahl!«
Die Schlacht wurde für den Cimmerier zu einem in seinen Bildern ständig wechselnden Alptraum, so wie alle Schlachten es für alle Krieger sind. Die Wildheit seines barbarischen Erbes erwachte in ihm, und selbst die Reptilmänner lernten Furcht, ehe sie starben, wenn sie in seine gletscherblauen Augen blickten und sein grimmiges Lachen hörten.
Und dann standen keine mehr zwischen den nachtverhüllten Felsen, lediglich solche, denen echtes Menschenblut in den Adern floß. Conans Kampfeswut erstarb, und er schaute sich um.
Überall lagen geschuppte Gestalten, einige zuckten noch im Todeskampf, doch auch so mancher tote Bandit lag unter ihnen. Hordo humpelte, mit einem blutgetränkten Stoffetzen um seinen Schenkel, von einem Verwundeten zum nächsten und half, wo er konnte. Aberius kauerte an einem Feuer und stützte sich an seinen erbeuteten Speer. Weitere Banditen traten benommen aus der Dunkelheit ebenfalls an die Feuer.
Karela stapfte quer über das Schlachtfeld zu dem Cimmerier. Den Umhang hatte sie abgelegt, den fremden Tulwar hielt sie noch fest in der Hand. Conan sah erleichtert, daß das Blut auf ihrer üppigen Brust nicht ihr eigenes war.
»Aberius hat also doch richtig gesehen«, sagte sie, als sie neben ihm stand. »Und zumindest wissen wir nun, was es war, wovon du dich beobachtet fühltest. Ich wollte nur, du wärst ein wenig früher darauf aufmerksam geworden.«
Conan schüttelte den Kopf. Aber es wäre sinnlos, ihr erklären zu wollen, daß es nicht der Blick der Echsen gewesen war, den er auf sich gespürt hatte. »Ich wollte, ich wüßte, woher diese ...«
Mit einer wilden Verwünschung unterbrach er sich und bückte sich, um den Stiefel einer dieser toten Kreaturen zu betrachten. Sie waren mit einem für Schuhbekleidung ungewöhnlichen Muster verziert: einer zusammengeringelten Schlange mit erhobenem Schädel, der von Strahlen umgeben zu sein schien. Eilig bückte er sich über die nächste Echsenleiche und dann über noch ein paar weitere. Alle trugen Stiefel mit den gleichen Verzierungen.
»Was hast du, Conan?« fragte Karela. »Selbst wenn du Stiefel brauchtest, würdest du doch bestimmt keine tragen, die von diesen Kreaturen stammen.«
»Jene, die die Anhänger aus Tiridates' Palast stahlen«, erklärte er, »trugen mit Schlangenmuster verzierte Stiefel.« Er zog einem schmalen Schuppenfuß den Stiefel aus und warf ihn ihr zu.
Sie wich mit einer Geste des Abscheus zur Seite. »Ich habe genug von diesen – Dingern! Es ekelt mich vor ihnen. Conan, du glaubst doch nicht wirklich, daß diese – nun, was immer sie sind – Shadizar betraten und ungehindert wieder verlassen konnten? Die Stadtwache ist blind, das gebe ich ja zu, aber doch auch wiederum nicht so blind.«
»Sie trugen Kapuzenumhänge, die sie völlig vermummten. Und sie verließen die Stadt nachts, zu einer Zeit, da die Torwächter kaum noch die Augen richtig offenhalten. Sie könnten die Nacht zuvor in die Stadt gekommen sein und sich versteckt gehalten haben, bis es Zeit für ihren Einbruch in den Palast war.«
»Du magst recht haben«, gab Karela zögernd zu. »Doch ich verstehe nicht, was uns das helfen könnte.«
Hordo hinkte herbei und blickte Conan finster an. »Vierzig und vier Männer führte ich in diese verfluchten Berge, deiner Wahnsinnssuche wegen, Cimmerier. Fünfzehn sind in dieser Nacht Futter für die Würmer geworden, und zwei weitere werden den Morgen wohl kaum erleben. Dank deinen Göttern, welche du auch immer verehren magst, bekamen wir zwei von diesen Echsen
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