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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ophir vor tausend Jahren einen Toten wieder zum Leben erweckte, und möglicherweise das gleiche Ahmad Al-Rashid in Samara gelang, und zwar vor doppelt so vielen Jahren. Es könnte sein, daß die Zeit für weitere solche Wunder gekommen ist.«
    »Dann meinst du also, daß Taramis dazu imstande ist?«
    »Hm«, murmelte Akiro nachdenklich. »Natürlich war Malthaneus der größte Weiße Magier, seit der Kreis des Pfades der Rechten noch vor Acherons Tagen gebrochen wurde. Und von Ahmad Al-Rashid erzählt man sich, daß er von Mitra selbst dreifach gesegnet war.«
    »Deine Gedanken machen Sprünge wie ein Affe«, knurrte Conan. »Kannst du dich nicht an eine Sache halten?«
    »Ich kann nur sagen, daß das, was du von Taramis erwartest, vor langer Zeit schon zweimal gelungen ist, und daß Taramis vielleicht imstande ist, es ebenfalls zu schaffen.« Er hielt inne, und obwohl die Dunkelheit verhinderte, daß er es wirklich sehen konnte, glaubte Conan, daß der Alte die buschigen Brauen zweifelnd zusammenzog. »Aber warum sollte sie es für dich tun?«
    So knapp wie möglich erzählte der Cimmerier von seinem Auftrag, Jehnna auf der Suche nach dem Schlüssel und einem Schatz zu begleiten und zu beschützen, und von der kurzen Zeit, die ihnen blieb.
    »Ein Stygier«, murmelte Akiro, als er geendet hatte. »Man sagt, es gibt keinen Menschen, in dem nicht wenigstens ein Funken Gutes schwelt, doch nie lernte ich einen Stygier kennen, dem ich lange genug hätte trauen können, ihm zweimal den Rücken zuzuwenden.«
    »Er muß ein sehr mächtiger Zauberer sein«, sagte Conan. »Bestimmt zu mächtig für dich.«
    Akiro lachte krächzend. »Komm mir nicht so, Grünschnabel. Ich bin zu alt, um auf so was hereinzufallen, und ich brauche meine Kräfte auch nicht mehr unter Beweis zu stellen. Ganz abgesehen davon, muß ich mich um diese verfluchten Schamanen kümmern.«
    »Deine Begleitung würde mir aber sehr zustatten kommen, Akiro.«
    »Ich bin auch viel zu alt, in den Bergen herumzureiten, Cimmerier. Komm, kehren wir ans Feuer zurück. Die Nächte hier sind kalt, und die Flammen wärmen.« Er rieb die Hände und ging voraus.
    »Deine Absage wird zumindest Bombatta erleichtern«, brummte Conan. »Er hatte Angst, daß du – oder Malak – die Erfüllung von Skelos' Prophezeiung vereiteln könntest.«
    Mit einem Fuß noch zum nächsten Schritt erhoben, blieb Akiro wie erstarrt stehen. Unendlich langsam drehte er sich zu dem riesenhaften jungen Cimmerier um. »Sagtest du Skelos?«
    »Ja, in der Schrift Skelos' steht, was gesucht und getan werden muß, soll Erfolg beschieden sein. Das, zumindest, sagte Taramis. Kennst du diesen Skelos?«
    »Ein seit vielen Jahrhunderten toter Zauberer«, erwiderte Akiro geistesabwesend, »der viele Schriften und Werke über seine magischen Künste verfaßte. An sie heranzukommen, ist fast so unmöglich wie in Shadizar eine Jungfrau zu finden.« Wie ein Geier stieß er den Kopf vor und starrte Conan durch die Dunkelheit eindringlich an. »Taramis hat eine von Skelos' Schriften in ihrem Besitz?«
    »So, wie sie davon sprach, ist es anzunehmen. He, was hast du?«
    Mit einer Behendigkeit, die verriet, daß seine Altersschwäche nur vorgetäuscht war, verschwand er in Richtung auf seine Hütte. »Die Zeit drängt, sagtest du?« rief er über die Schulter zurück. »Dann müssen wir im Morgengrauen aufbrechen, und ich brauche zuvor meinen Schlaf.«
    Lächelnd folgte ihm Conan. Manchmal, dachte er, ist die beste Falle die, von der man selbst gar nichts wußte.
    Als der Cimmerier das Feuer erreichte, blickte Jehnna mit verträumten Augen in die Flammen. Bombatta, der immer noch seine Klinge wetzte, warf gereizte Blicke auf Malak. Der Kleine lag unter einer Decke ausgestreckt, und sein Schnarchen hörte sich an, als würde dickes Segeltuch zerrissen. Doch nicht nur Narbengesicht störte dieses durchdringende Sägen. Ein verärgertes Murmeln kam aus der Hütte, von dem nur vereinzelte Worte zu verstehen waren: »... brauche meinen Schlaf ...«, »... alte Knochen«, und »... wie ein Ochse mit Magendrücken.«
    Plötzlich schaute Akiros wütendes Gesicht aus der Tür, und die Augen richteten sich durchbohrend auf Malak, dazu bewegten sich die Lippen lautlos. Wie abgewürgt verstummte des Kleinen Schnarchen. Erschrocken sprang der drahtige Dieb hoch und schaute sich furchtsam um. Akiro war bereits wieder in seiner Hütte verschwunden. Malak betastete vorsichtig seine Kehle, dann legte er sich zögernd wieder hin.

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