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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Er schlief schnell ein und atmete tief und regelmäßig, und falls er wieder schnarchte, war es zumindest über das Knistern und Prasseln des Feuers nicht mehr zu vernehmen. Kurz darauf jedoch erschallte lautes Sägen aus der Hütte.
    Jehnna kicherte. »Kommt er mit uns?« fragte sie.
    »Ja.« Conan saß mit überkreuzten Beinen neben ihr. »Wir brechen noch vor Sonnenaufgang auf.«
    »Diesmal in die Richtung, die ich bestimme?«
    »Ja, in Eure Richtung.«
    Er spürte ihren heimlichen Blick auf sich, und das machte ihn unwillkürlich verlegen. Dabei hatte er wahrhaftig bereits genug Erfahrung mit Frauen verschiedenen Alters. Er verstand mit kessen Schankmädchen richtig umzugehen, mit den zu jungen Ehegesponsen zu alter Kaufleute, mit abgebrühten Dirnen und den glutäugigen Töchtern von Edelmännern. Dieses Mädchen war eine Jungfrau – und mehr. Rein, hatte Akiro sie genannt, und das Wort paßte auf sie. Aber da war etwas, das nicht dazu paßte.
    »Als Bombatta und ich nahe daran waren, aufeinander loszugehen, ward Ihr verändert, zumindest für eine kurze Weile«, sagte er. »Ihr habt Euch wie Taramis benommen.«
    »In diesem Moment war ich auch Taramis.« Als seine Augen sich unwillkürlich weiteten, kicherte sie. »Nicht wirklich. Aber ich wollte nicht, daß ihr zwei gegeneinander kämpft, darum stellte ich mir vor, ich sei meine Tante und ihr zwei streitsüchtige Diener.«
    »Ich bin kein Diener«, brauste Conan auf.
    Jehnna blickte ihn erschrocken an. »Warum so heftig? Du dienst doch meiner Tante und mir. Bombatta fühlt sich nicht gekränkt dadurch, daß er meiner Tante Diener ist.«
    Das Wetzen verstummte, ohne daß die beiden am Feuer es bemerkten.
    »Er kann katzbuckeln, wenn er will«, brummte Conan. »Ich verdinge mein Schwert und meine Geschicklichkeit vielleicht für einen Tag oder mehr, aber ich bin keinem Mann, keiner Frau und keinem Gott Diener.«
    »Wie dem auch sei«, entgegnete das Mädchen, »ich bin froh, daß du mich begleitest. Ich kann mich nicht entsinnen, je mehr als zwei zusammenhängende Worte zu irgend jemand anderem als zu meiner Tante, Bombatta oder meinen Leibmägden gesprochen zu haben. Du bist so anders und interessant. Alles ist anders und interessant – der Himmel und die Sterne und so viele Meilen um Meilen offenen Landes.«
    Er blickte in ihre sanften braunen Augen und kam sich um hundert Jahre älter als sie vor. Sie war ein liebreizendes Mädchen und wahrhaftig rein, wußte nichts von den Gefühlen, die sie in einem Mann erwecken konnte. »Es ist ein gefährliches Land«, brummte er, »und die Berge sind noch gefährlicher, auch ohne einen stygischen Zauberer. Es ist wirklich nicht der richtige Ort für Euch!«
    »Es ist meine Bestimmung«, antwortete sie einfach.
    »Warum?« fragte er knurrig. »Weil es in der Schrift Skelos' geschrieben steht?«
    »Weil es durch mein Geburtsmal offensichtlich ist. Schau!«
    Vor seinen erstaunten Augen zog Jehnna den Ausschnitt ihres Gewandes hinunter, bis ihre hellolivfarbigen Brüste bis fast zu den Warzen entblößt waren. Sanfte Rundungen waren es, die gut in die Hand eines Mannes passen würden, dachte der Cimmerier und schluckte trocken.
    »Siehst du?« fragte Jehnna. »Hier! Dieses Mal trug ich bereits bei meiner Geburt. Es zeigt meine Bestimmung an. Gewiß, es ist in Skelos' Schrift beschrieben, aber es waren die Götter, die mich auserwählten.«
    Ja, sie hatte ein Muttermal, genau in der Mulde zwischen den Brüsten, wie Conan jetzt sah. Es war rot und von der Form eines achtzackigen Sterns. Es war nicht größer als ein Daumennagel und von einer Exaktheit, wie selbst ein Zeichner es nicht besser fertiggebracht hätte.
    Plötzlich hieb eine krumme Klinge herab und blitzte im Feuerschein zwischen Jehnna und Conan.
    »Rühr sie nicht an, Dieb!« knirschte Bombatta. »Wag' es ja nie!«
    Conan öffnete die Lippen zu einer erbosten Antwort, bis ihm bewußt wurde, daß er tatsächlich eine Hand nach dem Mädchen ausgestreckt hatte. Die glänzende Klinge hing dicht vor seinen Fingerspitzen, als wäre es der Krummsäbel gewesen, den er hatte streicheln wollen. Wütend über sich selbst straffte der Cimmerier die Schultern und erwiderte Bombattas harten Blick.
    Jehnnas Augen wanderten von einem zum andern, und ihr Gesicht wies einen seltsamen Ausdruck auf, als hätten ungewohnte, beunruhigende Gedanken sie beschlichen.
    »Es ist spät«, sagte Conan rauh. »Wir sollten schlafen, denn wir müssen schon früh aufbrechen.«
    Bombatta

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