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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich warm wie Haut an. Sie wagte es nicht zu glauben, befürchtete, es sei ihre eigene Körperwärme, die sich auf ihn übertragen hatte, als sie vorsichtig mit den Fingerspitzen über die breiten Schultern hinab zur mächtigen Brust strich. Und überall spürte sie darunter die Wärme.
    Doch sie schwand plötzlich wieder, und gerade diese unnatürliche Plötzlichkeit vertrieb ihren letzten Zweifel. Ihr Gott hatte ihr ein Zeichen gegeben. Ihre Opferung würde angenommen und ihr die Belohnung zuteil werden. Lächelnd gestattete sie sich, auf der Figur des Gottes einzuschlummern.

Kapitel 9
    9
     
     
    Conan kniff die Augen leicht zusammen, um zu erspähen, was vor ihnen lag. Schatten breiteten sich in der Richtung aus, die sie nehmen mußten, und hinter ihnen stand die Sonne noch keine zwei Handbreit über dem Horizont. Auch die steilen Felswände, die sie keine halbe Meile voraus erwarteten, lagen in tiefen Schatten. Nur einige schroffe Formationen waren zu erkennen, doch nirgendwo entdeckten des Cimmeriers scharfe Augen einen Paß.
    »Jehnna?« rief er über die Schulter zurück.
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Alle waren verstummt, als sie erkannten, welche Höhen sie bewältigen mußten, und selbst das frohmütige Mädchen blickte besorgt drein.
    »Wir müssen geradeaus weiter«, beharrte sie. »Ich weiß, daß es der einzige Weg ist. Geradeaus, auch wenn es unmöglich erscheint.«
    Conan trieb sein Pferd zu einem leichten Trab an. Was immer auch sie erwartete – und bei den Göttern, irgend etwas mußte es sein –, er wollte es endlich vor sich haben.
    Er studierte die Felswände, die etwa eine Meile weit nord- und südwärts von dem Punkt verliefen, auf den sie zuritten. Die niedrigste war zumindest fünfzig Schritte hoch und hing oben weit über, und die höchste war gewiß zehnmal so gewaltig. Vereinzelte Senkrechtspalten und schmale Kamine durchzogen die sonst ungeteilte Front, doch nichts in diesen zwei Meilen deutete an, daß es einen Weg hindurch gäbe.
    Er könnte die Wände erklimmen, das wußte er, er hatte höhere und steilere in den windumtobten Bergen seines heimatlichen Cimmeriens erklettert. Malak würde ihm vermutlich folgen können und möglicherweise auch Bombatta, aber Akiro war alles andere als ein Bergsteiger, und wie er das Mädchen über die Höhen bringen könnte, war ihm ein Rätsel, außer ihr wuchsen Flügel. Flügel. Er summte nachdenklich vor sich hin. Richtige, angewachsene Flügel waren natürlich unmöglich, aber vielleicht konnte Akiro seine Kräfte benutzen und mit dem Mädchen auf den Berggipfel schweben, während der Rest ihn auf übliche Weise erklomm.
    Plötzlich wurde ihm bewußt, was geradeaus lag, und geradeaus hatte Jehnna gesagt. Er sah einen Spalt, der tief in die Wand führte und, wie er schätzte, nach etwa fünfzig Schritt eine Biegung machte und nicht endete, wie er zuerst angenommen hatte. Das mußte ihr Pfad sein. Trotzdem wären ihm Flügel lieber gewesen. Nachdenklich blieb er nach zwei Schritten stehen.
    Er drehte sich zu den anderen um. Es war offensichtlich, daß sie das gleiche gesehen hatten wie er. Selbst Bombatta wirkte nicht erfreut darüber, und Malak murmelte ein Stoßgebet. Nur Jehnna schien ungerührt zu sein. Vorsichtshalber fragte der Cimmerier sie:
    »Ist das wirklich der Weg?« Sie nickte fest, und er seufzte. »Ich gehe voraus«, erklärte er. »Malak wird mir dichtauf folgen, dann Akiro und das Packpferd, danach Ihr, und Bombatta macht den Abschluß.« Narbengesicht nickte und lockerte den Krummsäbel in der Scheide. Conan sagte noch zu ihm: »Und halt die Augen auch nach oben offen.« Was sie allerdings tun würden, falls jemand Felsbrocken herabrollte oder Schlimmeres, wußte er selbst nicht.
    »Bei Shakurus brennenden Zähnen«, brummelte Malak. »Wir könnten inzwischen schon in Arenjun sein.«
    Ohne zu antworten, ritt der Cimmerier in die schmale Öffnung, und der Rest folgte ihm. Der Himmel wurde zum dünnen Streifen direkt über ihnen, und das Licht schwand, so daß man meinen konnte, der Abend breche bereits an. Die hohen Seiten standen gerade weit genug auseinander, um Pferd und Reiter hindurchzulassen, doch manchmal streifte ein Knie fast gegen den grauen Stein. Weiter ritten sie, folgten Biegungen und Schleifen, bis nur Conans Instinkt ihm versicherte, daß der Weg im großen und ganzen immer noch gen Westen verlief. Die Sonne stand nun direkt über ihnen und warf schwindende Schatten in den krummen Spalt.
    Plötzlich zügelte

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