Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
Wasserbeutel.
»Ich bin Zula«, erklärte sie stolz. »Eine Kriegerin des Bergvolks, das südlich des Landes Keshan zu Hause ist. Darf ich den Namen dessen erfahren, der mir das Leben zurückgab?«
»Ich bin Conan aus Cimmerien.«
Zula musterte ihn eingehend. »Ich hätte zuvor nicht geglaubt, daß es solche Augen gibt. Haben viele Menschen in diesem Cimmerien Augen wie Saphire?«
»Erlik hole seine Augen!« fluchte Bombatta, »und dich ebenfalls, Weib. Du hast seinen Namen jetzt gehört, nun verschwinde und belästige uns nicht mehr!«
Die Frau blickte ihn nicht an, ja schien ihn nicht einmal gehört zu haben. »Ich werde mit dir reiten, Conan von Cimmerien. Vielleicht kann ich dir vergelten, daß du mir das Leben gerettet hast.«
Conan schüttelte schwach den Kopf. Ihre Worte vom wiedergegebenen Leben ließen ihn erneut fast übermächtig an Valeria denken, daß er das Gefühl hatte, es sei ein Omen – aber welcher Art? »Was ich tat, geschah nicht, um dir das Leben zu retten, sondern uns die Möglichkeit zu geben, die Ortschaft zu verlassen, ohne uns den Weg freikämpfen zu müssen. Du schuldest mir nichts.«
»Gründe sind von keiner Bedeutung«, entgegnete sie. »Nur Taten zählen. Und ohne dein Einschreiten wäre ich tot oder gefangen.«
Ehe Conan die richtige Antwort einfiel, kehrten Jehnna und ihre Begleiter zurück. Er bedachte die beiden Männer mit einem strafenden Blick. »Habe ich nicht gesagt, ich würde euch schon einholen? Was ist, wenn ein ganzer Trupp Verfolger hinter uns her ist? Kümmert ihr euch so um Jehnna?«
Malak grinste verlegen und beschäftigte sich hastig mit dem Zugstrick des Packtiers. Akiro zuckte die Schulter und brummte: »Ich bin zu alt, eine Frau davon abzuhalten, das zu tun, worauf sie versessen ist.«
»Spiel dich nicht auf, Conan«, warf nun Jehnna ein. »Malak sagte, es gäbe nur einen Verfolger, und du hast ihm beigepflichtet. Ich bin ja nicht taub.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Frau zu. »Die Dorfbewohner nannten dich eine Banditin.«
»Sie lügen«, erwiderte die Schwarzhäutige verächtlich. »Vier Meilen weiter im Süden liegt ein kleines Dorf, aus dem diese Leute mehrere junge Frauen entführten. Mit anderen Kriegern erhielt ich den Auftrag, diese Mädchen zurückzubringen. Wir kamen in der Nacht an und zündeten einige Vorratshütten an, um diese Hunde, die sich einbilden, Männer zu sein, auf uns aufmerksam zu machen. Die Frauen fanden wir, aber mein Kampfgefährte, T'car, wurde mit einem Speer schwer verletzt und konnte nicht entkommen, da durfte ich ihn doch nicht allein lassen.«
»Und so wurdet ihr beide überwältigt«, sagte Jehnna atemlos. »Das war eine edelmütige Tat, wie ich sie nur aus Sagen kenne.«
»Er war mein Kampfgefährte«, erwiderte Zula einfach.
Jehnna nickte, als hätte sie eine Entscheidung getroffen. »Du darfst mit uns kommen.«
»Nein!« brüllte Bombatta auf. »Bei Mitras Erbarmen, Jehnna, wollt Ihr alles in Gefahr bringen? Denkt an die Prophezeiung!«
»Ich erinnere mich an nichts, das lautet, daß ich keine Frau bei mir haben dürfte.« Jehnnas Ton war fest, trotzdem wandte sie sich an Conan. »Sag, daß sie mich begleiten darf! Du hast Malak und Akiro. Ich habe nur Bombatta, und er brüllt mich in letzter Zeit immer nur an – das hat er früher nie getan!«
»Auf diesem corinthischen Schaf könnte sie ja nicht einmal Schritt mit uns halten«, warf Malak lachend ein.
Zula entgegnete ruhig: »Ich reite dich zuschanden, kleiner Mann, auch dann noch, wenn du völlig ausgewachsen bist.«
Conan legte die Hand um sein Amulett. Bombatta hatte möglicherweise recht, vielleicht brachten sie die Erfüllung der Prophezeiung tatsächlich in Gefahr, und damit die Wiederbelebung Valerias. Aber da war die Sache mit dem Omen: Vergeltung für ein Leben. »Ich werde es Euch nicht abschlagen«, sagte er schließlich.
Bombatta fluchte, aber Jehnna übertönte ihn mit ihrer Begeisterung. »Dann reitest du als meine Begleiterin mit mir!«
»Ich reite mit Conan«, sagte Zula, »und so mit Euch.« Jehnna lächelte, als wäre ihr die Unterscheidung der Frau nicht aufgefallen.
»Wir reiten jetzt alle weiter!« bestimmte Conan und wendete sein Pferd erneut.
Im roten Leuchten des Edelsteins studierte Amon-Rama die Reiter. Noch zwei, dachte er und musterte eingehend den rundlichen gelbhäutigen Alten mit dem grauen schütteren Haar und Schnurrbart. Er spürte die Macht in ihm. Ein Zauberer! Amon-Rama verzog die Lippen zu einem
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