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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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rettete?« Jehnna spürte plötzlich Ärger, den sie nicht verstand. »Warum nicht Bombatta?«
    »Er wäre brutal, weil er sich einbildet, dadurch wirke er stark, und doch könnte ich ihn um meinen kleinen Finger wickeln. Conan dagegen ist stark und kann trotzdem zur gleichen Zeit sanft sein, und er beugt sich niemandes Willen. Genausogut könnte man mit einem Kaninchen liegen wie mit einem Mann, der zu leicht beeinflußbar ist.« Zula bedachte sie mit einem Seitenblick, den Jehnna bemerkte. Sie wußte, daß sie errötet war, und die sichtliche, obgleich durchaus nicht böse gemeinte Belustigung der anderen ließ sie noch tiefer erröten. »Macht Euch keine Sorgen, Kind, ich werde nicht versuchen, ihn Euch wegzunehmen.«
    Völlig verlegen begann Jehnna zu stammeln: »Mir wegnehmen ... Aber er ist nicht ... Ich meine ...« Sie holte tief Luft und setzte sich so aufrecht, wie sie es von Taramis gesehen hatte, wenn diese ihre Überlegenheit und Stellung hervorhob. »Nenne mich nicht Kind«, sagte sie eisig. »Ich bin eine erwachsene Frau.«
    »Ja, natürlich. Verzeiht mir, Jehnna.« Zula schwieg eine Weile, ehe sie fortfuhr: »In meinem Volk ist es Sitte, daß der, der einen Liebsten oder eine Liebste durch den Tod verlor, ein ganzes Jahr lang mit niemandem liegt. So werde auch ich ein Jahr, von dem Tag gerechnet, da T'car starb, mit keinem liegen. Ich weiß, wäre er an meiner Stelle, würde er ebenso handeln.«
    Nun ritt Jehnna stumm neben Zula her und grübelte über ihre Unterhaltung nach. Wenig von dem, was zur Sprache gekommen war, schien ihr von großem Nutzen zu sein. Es gab keine Frauen hier, die ihr Conan streitig machen würden, und selbst wenn, wüßte sie nicht, wie sie gegen sie kämpfen und sie besiegen könnte. Und sie wußte ja nicht einmal, ob ihr Interesse an ihm so groß wäre. Und was das übrige betraf ...
    »Zula, du hast jetzt mehrmals den Begriff ›mit jemandem liegen‹ benutzt. Was bedeutet das?«
    Unwillkürlich sackte der Schwarzen vor Verblüffung das Kinn hinab. »Bei allen Göttern!« hauchte sie. »Ihr seid doch noch ein Kind!«
    Jehnna öffnete den Mund zu einer wütenden Antwort – da erstarrte sie. Vor ihnen lag ein weiterer Berg, oder vielmehr ein halber, denn seinen Gipfel gab es längst nicht mehr. Sogar tief unten, von seinem Fuß aus, war zu erkennen, daß ein gewaltiger Krater ihn ausgehöhlt hatte.
    »Conan!« wisperte sie aufgeregt, dann brüllte sie es laut. »Conan! Der Schlüssel! Ich spüre, wie er mich zu sich zieht! Er ist im Krater!« Eifrig trieb sie ihr Pferd zum Galopp an.

Kapitel 11
    11
     
     
    »Wartet, Jehnna!« brüllte Conan hinter ihr bestimmt schon zum zehnten Mal, obwohl er wußte, daß es längst zu spät war. Sie war ihnen weit vorausgeeilt, und noch während er rief, verschwand sie bereits über dem Kraterrand.
    Fluchend hetzte er hinter ihr her, so schnell sein Pferd den Hang zu erklimmen vermochte. Die anderen folgten ihm in größeren Abständen, aber er durfte nicht auf sie warten. Auch er galoppierte über den Kraterrand und riß die Augen auf, als er auf der Innenseite hinunterstarrte.
    Am Fuß der gigantischen Grube schimmerte ein spiegelglatter See, dessen dunkles Blau eine gewaltige Tiefe verriet. Zu zwei gegenüberliegenden Seiten führten Steilwände empor. Der Hang unter ihm war nicht ganz so gefährlich und endete an einem schmalen Streifen Strand mit schwarzem Sand, an dem Binsen wuchsen. Jehnnas Pferd hatte ihn schon fast erreicht. Auf der gegenüberliegenden Strandseite erhob sich ein Palast aus Kristall. Ein ungewöhnliches Bauwerk mit glitzernden Facetten war es, das Conan unwillkürlich die Härchen am Nacken aufstellte.
    Als er das Mädchen eingeholt hatte, soff ihr Pferd bereits gierig aus dem See, und das Mädchen starrte mit glänzenden Augen auf die fernen Kristalltürme. Durch die Tiefe des Kraters herrschte am Strand bereits Dämmerlicht.
    »Befindet der Schlüssel sich in dem Palast?« fragte Conan.
    Jehnna nickte aufgeregt. »Ja, ich spüre ihn, fühle, wie er mich zu sich zieht.«
    »Dann müssen wir den Krater wieder verlassen«, erklärte der Cimmerier, »und zusehen, daß wir den Berg von der anderen Seite erklimmen. Denn von hier aus könnten wir nur durch Schwimmen zu dem Palast gelangen.«
    Die anderen erreichten den Strand. Zuerst fast gleichzeitig Bombatta und Zula, dann Akiro und als letzter Malak mit dem Packpferd.
    »Alles in Ordnung mit Euch, Kind?« rief Bombatta im selben Augenblick, als Zula sich erkundigte:

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