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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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mußte gleich darauf einer anderen ausweichen.
    »Was hat diese Frau getan, das zu verdienen?« fragte Jehnna scharf. Conan unterdrückte eine Verwünschung und umklammerte den Schwertgriff fester.
    Ein Mann mit schmutzigem Gesicht am Rand der Zuschauermenge blickte stirnrunzelnd zu Jehnna hoch. »Sie ist eine Banditin«, erklärte er und verdrehte den Hals, um das Gesicht unter der Kapuze sehen zu können. »Sie war nicht die einzige, aber den anderen haben wir ganz langsam getötet. Doch dann kamen die Corinthier, ehe wir sie fertigmachen konnten.«
    »Das werden die Soldaten schon schaffen«, sagte ein anderer, der sich ebenfalls bemühte, Jehnnas Züge zu sehen. Von seiner schmutzigen Stirn hob sich eine verfärbte Beule ab. »Sie hätten ihr den Stock nicht zurückgeben sollen. Sie hat schon einen hier damit getötet und wäre fast entkommen.« Sein Blick glitt von Jehnna langsam über die anderen, und er schürzte nachdenklich die Lippen.
    »Bombatta«, sagte Jehnna. »Du mußt sie zurückhalten. Was immer die Frau auch getan hat, diese Männer haben kein Recht, sie so zu behandeln. Sie sind Conrinthier, und das hier ist zamorianisches Gebiet.«
    »Banditen und Diebe verdienen den Tod«, entgegnete der Schwarzgerüstete barsch. »Und es ist Zeit, daß wir weiterkommen.« Er griff nach dem Zügel ihres Pferdes und verfehlte ihn, als sie das Tier herumriß, um sich an Conan zu wenden.
    »Und du willst auch nicht eingreifen?« fragte sie fordernd.
    Conan holte tief Luft, aber Fluchen nützte in dieser Lage auch nichts mehr. Immer weitere der Dorfbewohner wandten sich ihnen zu, schätzten den Wert ihrer Habe mit erfahrenen Blicken ab und versuchten zu erkennen, ob Jehnna hübsch genug für den Sklavenmarkt war. Ihresgleichen waren gewöhnlich im hellen Tageslicht und vor Zeugen ungefährlich, aber gegenwärtig war ihr Blut durch den Überfall der Banditen und das grausame Spiel der Soldaten erhitzt. Unverkennbar war die Gier in ihren Gesichtern zu lesen. Sie leckten sich die Lippen, und ihr Blick war unstet. Schon in wenigen Augenblicken würden diese Menschen – trotz Tageslicht und Soldaten als Zeugen – sich auf sie stürzen.
    »Haltet euch bereit«, befahl der Cimmerier leise.
    »Bel beschütze uns!« hauchte Malak, als Conan sein Pferd in die Menge trieb.
    Verwundert teilte sie sich, und die Männer beobachteten ihn, während er langsam auf die Soldaten zuritt. Ihnen gleichmütig zunickend, trottete er in ihren Kreis. Sie blickten einander erstaunt an und wußten offenbar nicht, was sie tun sollten. Er zog sein Breitschwert. Sofort geriet die Menge der Umstehenden in Bewegung.
    »Tötet sie nicht!« brüllte einer der Corinthier. »Damit würdet Ihr nur allen den Spaß verderben.« Die ebenholzschwarze Frau wich geschmeidig so weit zurück, wie es ihr Strick zuließ, und beobachte den Cimmerier mißtrauisch.
    Er bedachte sie mit einem Lächeln, von dem er hoffte, daß sie es als aufmunternd verstehen würde. Dann blitzte seine Klinge in der Sonne und durchtrennte den Strick dicht an ihrem Knöchel. Ihre Blicke begegneten sich. Sie hatte nicht mit einer Wimper gezuckt. Sie kennt keine Angst, dachte er bewundernd.
    »Was hat er gemacht?« rief ein Soldat. »Ich konnte es nicht sehen. Hat er nach ihr geschlagen?«
    So gleichmütig, wie er in den Kreis geritten war, verließ Conan ihn auch wieder, ohne auf die zweifelnden Blicke der Corinthier zu achten. Ehe der Cimmerier seine Gefährten ganz erreicht hatte, nutzte die Schwarze ihre Chance. Ihr Stock stöhnte, als sie ihn zum Angriff wirbelte.
    »Reitet!« brüllte Conan.
    Die lange Waffe der Frau zermalmte die Kehle eines Soldaten, ehe es den anderen überhaupt bewußt wurde, daß sie nicht mehr durch den Strick gehalten war. Der Stock krachte als nächstes gegen einen Kammhelm, so daß sein Besitzer in die Knie ging. Dann wirbelte er herum, schlug einem anderen die auf sie gerichtete Lanze aus der Hand, eher er ihm das Gesicht zerschmetterte.
    Schreiende Dorfbewohner wichen hastig Conans geschwenktem Schwert und den Hufen seines Pferdes aus. Bombatta bemühte sich, die Zügel von Jehnnas Pferd zu fassen, während sie ihm auswich, Worte brüllte, die Conan nicht verstehen konnte, und auf die kämpfende Frau deutete.
    Drei Soldaten waren in kaum mehr als ebenso vielen Augenblicken niedergestreckt. Die drei anderen zögerten, sich auf die Frau zu stürzen. Sie wirbelte den langen Stock nun über ihren Kopf und stieß einen auf- und abschwellenden Schrei aus. Die

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