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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Conan sein Pferd und sog die Luft ein.
    »Was ist los?« erkundigte sich Bombatta mürrisch.
    »Hast du keine Nase?« entgegnete der Cimmerier.
    »Holzrauch«, sagte Akiro.
    »Richtig«, bestätigte Conan. »Und von mehr als einem einzelnen Lagerfeuer.«
    »Was machen wir jetzt?« wollte Malak wissen, und Conan lachte kurz auf.
    »Was können wir schon tun, mein Freund? Wir reiten weiter und sehen nach, was brennt.«
    Noch drei weitere Biegungen machte der Spalt, dann hatten sie ihn hinter sich und eine große Ortschaft vor sich, die sich an die steile Talseite schmiegte. Einfache Hütten zogen sich an staubigen Wegen dahin, für die die Bezeichnung Straße übertrieben gewesen wäre. Am hinteren Ende der Ortschaft stiegen etwa zehn Rauchsäulen auf, die noch verrieten, daß etwas dort verbrannt worden war. Ein paar nackte Kinder tobten mit knochendürren Hunden herum, während ihre zerlumpten Eltern, so schmutzig wie die Kleinen, wenn nicht schlimmer, den Fremden erstaunt und wachsam entgegenblickten.
    »Zieht schnell Eure Kapuze über den Kopf und ins Gesicht, Jehnna«, bat Conan das Mädchen leise.
    »Es ist heiß!« protestierte sie, aber Bombatta griff einfach nach ihrer Kapuze und zog sie Jehnna tief über die Stirn, so daß ihr Gesicht im Schatten lag.
    Conan nickte. Als Fremde mochten sie allein schon Schwierigkeiten bekommen, nur weil sie durch das Dorf reiten wollten, obwohl offensichtlich kein Weg darum herumführte, aber sie brauchten sie nicht auch noch zu vergrößern, indem sie die Bewohner sehen ließen, daß sie ein schönes junges Mädchen bei sich hatten.
    »Haltet auf keinen Fall an«, wandte er sich an die anderen, »bis wir diese Ortschaft weit hinter uns haben. Auf keinen Fall!« Er legte die Hand um den Schwertgriff und gab seinem Pferd die Fersen. Sie ritten in derselben Reihenfolge wie durch den Spalt.
    »Malak«, warnte Akiro, »falls dich hier etwas verlocken sollte, versuch nicht, es zu stehlen.«
    »Was?« Malak riß die Hand von einem Korb mit Feigen zurück. »Bei Fidessas Busen, Alter, ich bin doch kein Trottel.«
    Mißtrauische Blicke folgten ihnen und habgierige, die ihre Pferde und Waffen abschätzten, und auch solche, die sich sichtlich für das interessierten, was unter Jehnnas Vermummung steckte. Doch ließen sich für einen Ort dieser Größe nicht viele Menschen sehen. Erst als sie die Rauchsäulen erreichten, verstand Conan weshalb. Der Rauch stieg von den traurigen Überresten von zehn bis auf den Boden niedergebrannten Hütten auf, und offenbar der größte Teil der Dorfbewohner hatte sich in der Nähe versammelt, um sich an einer grausigen Unterhaltung zu vergnügen.
    Sechs Soldaten in Lederharnischen und rotgefiederten Kammhelmen standen lachend, auf ihre Lanzen gestützt, in einem weiten Kreis um eine Frau herum, die einen zwei Daumen dicken Stock umklammerte, der größer als sie war. Ihre glänzende, ebenholzschwarze Haut verriet, daß sie aus dem fernen Süden stammte. Die einzigen Kleidungsstücke, die ihren muskulösen Körper mehr offenbarten als bedeckten, waren ein enggebundener Stoffstreifen um ihre kleinen Brüste und ein etwas breiter unterhalb ihrer Hüften. Ein dicker Strick um ihren linken Knöchel sorgte dafür, daß sie sich nicht weiter als einen Schritt von dem in den Boden getriebenen Pflock entfernen konnte, an den er gebunden war.
    »Diese Männer sind keine Zamorier«, sagte Jehnna. »Das hier ist doch zamorianisches Gebiet, oder nicht?«
    Conan hielt es nicht für den passenden Zeitpunkt, ihr die Grenzsituation hier zu erklären. Die Männer trugen die Rüstung eines corinthischen Stadtstaates. Die Berge an der Grenze zwischen Zamora und Corinthien wurden von beiden als ihr Hoheitsgebiet angesehen. So zahlten die Grenzbewohner ihre Steuern, wenn es nicht anders ging, an das Land, das Soldaten zum Eintreiben zu ihnen schickte. Doch ansonsten, wenn keine Soldaten in der Gegend waren, erkannten sie das Hoheitsrecht weder des einen noch das anderen Staates an.
    Die Schwarze bückte sich langsam, ohne den Blick von den Soldaten zu nehmen, um den Knoten an ihrem Knöchel zu betasten. Gerade als ihre Finger den Strick berührten, sprang ein Corinthier näher und stach mit der Lanze nach ihr. Die Frau sprang zurück, soweit der Strick es gestattete, und der Stock wirbelte in ihrer Hand wie etwas Lebendes. Der Soldat kehrte lachend an seinen Platz zurück, und ein anderer, hinter ihr, rannte auf sie zu. Wieder sprang sie vor der Lanzenspitze zurück, und

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