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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ich
euch wieder rufe. Ihr werdet nichts anderes tun, es sei denn, ich befehle es
euch.« Letzteres war notwendig, wie die Erfahrung ihn gelehrt hatte, obgleich
sie wahrlich nur wenig zu tun vermochten, sofern es ihnen nicht aufgetragen
wurde.
    »Ich höre und gehorche«,
antwortete ein jeder widerwillig.
    »Beim Blut, der Erde und der
Macht des Chaos, durch die ich euch rief, geht!«
    Mit einem Pfeifen verdrängter
Luft verschwanden die mißgestalteten Kreaturen.
    Jhandar lächelte, als er den
Säulenraum verließ. Bereits jetzt kannte er mehr Geheimnisse in Turan als viele
andere gemeinsam. Mit einer ins richtige Ohr gewisperten Information, für
dessen Geheimhaltung der, dem das Ohr gehörte, sein Leben lassen würde,
beeinflußte Jhandar bereits Entscheidungen auf höchster Ebene. Nein, er
beeinflußte sie nicht, er traf sie. Bald würde der Thron sich seinem Willen
beugen. Er würde nicht verlangen, daß seine Stellung als wahrer Herrscher von
Turan bekanntgemacht wurde, ihm würde genügen zu herrschen. Zunächst in Turan,
dann vielleicht auch in Zamora und schließlich …
    »Großmeister!«
    Aus seinen angenehmen Gedanken
gerissen, funkelte Jhandar den Kahlgeschorenen an, der ihn hier auf dem
Hauptkorridor seines palastartigen Zuhauses ansprach. Lampen aus Gold, Silber
und Edelsteinen, hergestellt aus den geschmolzenen Kleinoden neuer
Kultanhänger, warfen ihr glitzerndes Licht von den Wänden aus Porphyr und
Bernstein.
    »Wieso störst du mich, Zephran?«
fragte er scharf. Nicht einmal seine Auserwählten durften sich ihm ungebeten
nähern.
    »Verzeiht mir, Großmeister.«
Zephran verneigte sich tief. »Aber ich hatte eine sehr unerfreuliche Begegnung
in der Stadt in der Abenddämmerung.«
    »Unerfreuliche Begegnung? Wovon
brabbelst du? Ich habe keine Zeit für törichtes Zeug!«
    »Es war ein Barbar, Großmeister.
Er sprach von Menschenopfern in unserem Kult, vom Altar und der Benutzung von
Blut.«
    Jhandars Finger krallten sich in
sein Gewand, so daß sich die Knöchel weiß abhoben. »Ein Hyrkanier? War er ein
Hyrkanier?«
    »Nein, Großmeister.«
    »Er muß Hyrkanier gewesen sein!«
    »Nein, Großmeister. Er hatte
bleiche Haut, wo sie nicht sonnengebräunt war, und seine Augen waren
ungewöhnlich, so blau wie das Meer.«
    Schwach lehnte sich Jhandar an
die Wand. In Hyrkanien, jenseits der Vilayetsee, hatte er den Kult ins Leben
gerufen, eine Quelle des Chaos geschaffen und unter seiner Macht gehalten. Er
hatte vorgehabt, die verstreuten hyrkanischen Stämme zu vereinen und zu einer
Streitkraft zu machen, die die ganze Welt erschüttern würde. Eine Woge von
Kriegern nach der andern hätte er ausgeschickt, die über Turan und Zamora und
den ganzen Westen spülen sollten, bis sie das Meer erreichten. Er hätte …
    Aber die von ihm
herbeibeschworenen und zu Körpern gewordenen Essenzen von Ermordeten waren
teilweise seiner Macht entglitten, und es war ihnen geglückt, Lebenden
mitzuteilen, was sich innerhalb seiner noch im Aufbau begriffenen Festung tat.
Daraufhin waren die wilden Nomaden gegen ihn geritten und hatten seine Anhänger
getötet. Nur indem er sich der Macht bediente und einen Teil der hyrkanischen
Steppe zur Hölle machte, gelang es ihm zu entkommen. Sie waren für Blutrache,
diese Hyrkanier. Tief in Jhandar steckte der Keim der Furcht, der Furcht, daß
sie ihm über die See folgen würden. Das war natürlich lächerlich, das war ihm
klar, aber er konnte diese Furcht nicht verdrängen.
    »Großmeister«, sagte Zephran
schüchtern. »Ich weiß nicht, weshalb Ihr Euch schmutziger Hyrkanier wegen
Gedanken macht. Die paar, die ich gesehen habe …«
    »Das verstehst du nicht!«
knurrte Jhandar. »Dieser Barbar, du hast ihn doch getötet?«
    Zephran trat verlegen auf den
anderen Fuß. »Großmeister, ich – ich verlor ihn in der Dunkelheit und der Menge
zwischen den Hafenschenken.«
    »Dummkopf! Weck deine Genossen!
Sucht den Barbaren! Er muß sterben! Nein! Bringt ihn zu mir, damit ich
herausbekomme, wieviel bekannt ist. Worauf wartest du? Lauf, Narr! Lauf!«
    Zephran rannte, während Jhandar
ins Leere starrte. Nicht noch einmal! dachte der Zauberer düster. Nein, es
würde kein zweiter Fehlschlag werden. Er würde die Welt verwüsten, wenn es sein
mußte, aber er würde nicht wieder versagen!

6
     
     
    Vorsichtig nahm Conan Stufe um
Stufe hinunter in die Schankstube des ›Blauen Stiers‹. Er fürchtete zwar nicht
direkt, daß sein Schädel zerspränge, wenn er etwas fester auftrat, aber

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