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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Seilrollen von den Schultern. Doppelhaken, mit Stoffstreifen
gepolstert, flogen in die Höhe und krallten sich mit gedämpftem Klacken in die
Krone.
    Die kräftigen Arme und Schultern
zogen Conan mit der Geschicklichkeit eines Affen hoch. Auf der Mauerkrone hielt
er an und tastete die harte, glatte Oberfläche ab. Akeba kam neben ihm hoch und
kletterte über die Krone, ohne anzuhalten. Des Cimmeriers Schrecken darüber –
das war einer der großen Fehler eines Neulings im Einbrechergewerbe – wurde nur
durch den Umstand gemildert, daß sich weder Scherben, noch Eisenzacken, noch
spitze Steine auf der Krone befanden, die einen Unvorsichtigen verletzen
konnten.
    Er schwang sich nun selbst über
die Krone und ließ sich hinunterfallen, wobei er seinen Haken weit seitwärts
hielt. Die Wucht des Aufpralls minderte er, indem er sich auf einer Schulter
abrollte, so kam er glatt auf die Füße. Er befand sich in einem gepflegten Park
mit fremdartigen Sträuchern und Bäumen, denen die bewegten Schatten Leben zu
verleihen schienen. Akeba rollte hastig sein Seil wieder auf.
    »Denk daran«, mahnte Conan, »wir
treffen uns am Fuß des höchsten Festungsturms.«
    »Ich vergesse es bestimmt
nicht«, versicherte ihm der Dunkelhäutige.
    Sie hatten lange überlegt, was
zuerst durchgeführt werden sollte. Akeba befürchtete, daß Conan, während er die
Halskette zu stehlen versuchte, Wachen alarmieren würde; während Conan sicher
war, daß die Tochter des Sergeanten nicht befreit werden konnte, ohne daß
jemand Alarm schlug. Ohne Zweifel waren die Unterkünfte der Frauen bewacht,
während Emilio angedeutet hatte, daß sich bei den Schätzen niemand aufhielt.
Sharak hatte als Vermittler eine Lösung gefunden. Conan sollte sich um die
Halskette kümmern, während Akeba die Frauenunterkünfte ausfindig machte. Dann
sollten die beiden sich treffen und gemeinsam einen Weg suchen, um Zorelle
herauszuholen. Akeba hatte zögernder zugestimmt als der Cimmerier, der trotz
Sharaks Drängen nicht überzeugt war, daß er einen Helfer brauchte.
    Mit einem letzten zweifelnden
Blick auf den Turaner machte sich Conan auf den Weg. Wie eine Raubkatze huschte
er durch die Nacht. Deutlich erinnerte er sich an Emilios Worte, wie das
Halsband zu finden sei – es sollte sich im obersten Gemach eines einzelnen
Turms in einem Garten an der Ostseite der Festung befinden. Sie waren über die
Ostmauer gekommen, und vor ihm ragte ein hoher, eckiger Turm in den Himmel.
Conans Schritte wurden langsamer, und er näherte sich ihm mit größter Vorsicht.
Ehe er ihm zu nahe kam, blieb er stehen. Der Mond schien gerade hell genug, daß
er den Turm betrachten konnte.
    Er war aus glattem Grünstein und
von einem etwa sieben oder acht Schritt breiten Weg aus dunklen Fliesen
umgeben. Außer einem Türbogen in Bodenhöhe und einem umlaufenden im oberen Teil
hatte er keine Öffnungen. Das zwiebelförmige Dach glitzerte im Mondschein, als
wäre es mit Edelsteinen besteckt.
    Was dem Cimmerier als einziges
wirkliche Sorgen bereitete, war das Fehlen von Wächtern. Sicher, der angebliche
Zweck des Turmgemachs war, den Jüngern des Kults die Wertlosigkeit irdischen
Reichtums vor Augen zu führen. Doch nichts in Conans fast zwanzig Lebensjahren
ließ ihn glauben, daß ein vernünftiger Mann Reichtum unbewacht und ungeschützt
herumliegen lassen würde.
    Die Turmwände waren poliert und
boten nicht den geringsten Halt für Finger oder Zehen, nicht einmal für einen,
der die Steilwände der cimmerischen Berge wie eine Gemse hochgeklettert war.
Conan betrachtete den Weg um den Turm. Seine Fliesen waren in einem
ungewöhnlichen Muster verlegt, kreuz und quer schraffiert. Jede einzelne mochte
eine Falle auslösen, mochte einen in eine mit Giftschlangen oder den tödlichen
Spinnen der turanischen Steppen gefüllte Grube stürzen lassen.
    Es wäre nicht das erstemal, daß
er auf derartige Fallen stieß. Doch der eigentliche Ort dafür wäre kurz vor dem
Türbogen. Ein Marmorweg führte dort bis zu dem Fliesenweg. Wo beide
zusammentrafen, kniete er sich nieder und untersuchte dieses Stück. Er
lächelte. Die Marmorplatte lag um zwei Fingerbreit höher als die Fliesen, und
die Kante ersterer glänzte, als riebe häufig etwas dagegen. Und aus diesem
niedrigen Winkel sah er, daß in der Breite der Marmorplatte zwei Linien zum
Turmeingang führten. Hier mußte die Falle verborgen sein – es spielte keine
Rolle, welcher Art sie war –, und etwas lag auf den Wegfliesen, um

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