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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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steht,
aber du hast die Hartnäckigkeit eines Hyrkaniers.«
    »Oh, vielen Dank«, sagte sie und
funkelte den Cimmerier an. »Ich durfte nie zuvor … Ich meine, ich bin früher
noch nie geritten. Ich ging zu Fuß oder wurde in einer Sänfte getragen.« Sie
verlagerte ihr Gewicht auf dem Sattelkissen ein wenig und unterdrückte eine
Verwünschung. Sharak kicherte, bis er einen Hustenanfall bekam. »Ich werde die
Salbe heute abend benutzen«, erklärte Yasbet steif, »obwohl ich nicht sicher
bin, ob die Behandlung nicht schlimmer als das Leiden ist.«
    »Gut«, brummte Conan. »Denn ohne
Salbe würdest du morgen nicht mehr gehen können, viel weniger noch …« Er
unterbrach sich, als sie auf einem Hügelkamm ankamen. Unter ihnen lagen in
einem weiten Halbkreis bestimmt tausend Jurten, die wie graue Pilze aussahen.
»Da ist der Stamm, mit dem du gerechnet hast, Tamur«, sagte er. »Jetzt ist es
an der Zeit, uns wie Händler zu benehmen.«
    »Wart!« mahnte der Nomade. »Das
könnte nichts Gutes bedeuten. Das dort unten dürften etwa vier Stämme sein,
nicht nur einer. Unter so vielen könnten leicht einige sein, die sich daran
erinnern, daß wir, trotz des Verbots, Baalsham Rache geschworen haben. Wenn sie
auch nur vermuten, daß wir euch hierhergebracht haben, um das Tabu des
Verfluchten Landes zu brechen …« Die anderen Hyrkanier murmelten etwas
Unverständliches.
    Von den runden Filzzelten ritten
etwa drei Dutzend Nomaden mit Pelzmützen auf sie zu. Ihre Lanzenspitzen
blitzten in der Vormittagssonne.
    »Es ist bereits zu spät
umzukehren.« Conan drückte seinem Pferd die Fersen in die Weichen. »Folgt mir
und denkt daran, euch wie Händler zu benehmen.«
    »Wer gegen ein Tabu verstößt«,
sagte Tamur, der neben dem Cimmerier herritt, »dem wird lebenden Leibes die
Haut abgezogen und man hält ihn noch tagelang am Leben, während man ihm ganz
langsam andere, für einen Mann wichtige Teile abtrennt. Außerdem werden ihm
brennende Holzsplitter ins Fleisch getrieben.«
    »Haut abziehen?« echote Sharak
heiser. »Andere Teile abtrennen? Brennende Splitter? Vielleicht sollten wir
doch noch umkehren?«
    Trotzdem folgte er, genau wie
die anderen. Yasbet ritt mit gestrafften Schultern, die Hand am Schwertgriff.
Akeba saß offenbar ungerührt über den Bogen gebeugt, den er in seiner Hülle vor
sich auf dem Sattelkissen liegen hatte. Der Rest der Hyrkanier folgte murmelnd
etwas langsamer, aber sie kamen mit.
    Tamur hob grüßend die Rechte –
zweifellos, um zu zeigen, daß er nicht beabsichtigte, eine Waffe zu ziehen –,
als sie sich den anderen Reitern näherten. »Ich sehe euch!« rief er. »Ich bin
Tamur und kehre mit meinen Leuten vom anderen Ufer der See zurück und bringe
diesen Händler mit, dessen Name Conan ist.«
    »Ich sehe euch!« antwortete der
Führer der berittenen Nomaden und hob ebenfalls die Rechte. Er war untersetzt
und dunkel, sein fettschwerer Schnurrbart hing bis über das Kinn, und er
beäugte Conan mißtrauisch unter der Pelzmütze, die bis dicht über die buschigen
Brauen gezogen war. »Ich bin Zutan. Es ist spät im Jahr für reisende
Kaufleute.«
    Conan lächelte breit. »Nun, so
gibt es zumindest keinen, der mir das Geschäft streitig machen könnte.«
    Zutan starrte ihn eine Weile
ausdruckslos an, dann wendete er sein Pferd und bedeutete den Neuankömmlingen,
ihm zu folgen.
    Die Reiter aus dem Lager teilten
sich, reihten sich zu beiden Seiten von Conans Trupp auf und brachten sie – als
Geleitschutz oder Bewachung? – mitten durch die Jurten zu einem breiten offenen
Platz in der Mitte des Halbkreises. Nomaden sammelten sich um sie: Männer in
Pelzmützen und dicken Schafsfellwämsern, Frauen in langen, wollenen Gewändern,
in Regenbogentönen gefärbt und mit Kapuzenumhängen aus Schafspelz um die
Schultern. Alle Nomaden männlichen Geschlechts, die das Knabenalter hinter sich
gebracht hatten, stanken nach ranzigem Fett, und jene von mittlerem Alter und
darüber waren so verwittert und ihre Haut so ledrig, daß ihr Alter unmöglich
abzuschätzen war. Unter den Frauen waren zahnlose Greisinnen und runzlige
Matronen, aber gleich welchen Alters, alle waren erstaunlich sauber, und viele
der jüngeren waren sogar hübsch genug für den Harem eines Fürsten. Letztere
bewegten sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit, und Silberglöckchen klingelten
an den Fußgelenken unter den Gewändern. So manches dunkle Augenpaar über
lächelnden Lippen folgte dem jungen Riesen.
    Conan zwang sich, nicht auf

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