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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Feilschen
zuzuhören, und nickte gewöhnlich nur, um damit anzudeuten, daß er mit ihnen
zufrieden war. Von einem Kaufmann, der zwei Männer für den eigentlichen Handel
beschäftigte, wurde doch bestimmt nicht mehr erwartet.
    Das Feilschen ging flink
vonstatten, und Conan dachte bald mehr daran, seinen Durst mit Bier zu stillen,
als an seine Rolle als Kaufmann. Plötzlich fiel ihm die Frau auf.
    Sie war über ihre mittleren Jahre
hinaus und trotzdem eine beachtliche Schönheit, hochgewachsen, mit festem
Busen, großen dunklen Augen und vollen roten Lippen. Ihr pelzverbrämter blauer
Umhang war aus feiner Wolle, und ihr grünes Gewand hatte Einsätze aus blauer
Seide. Sie trug eine Halskette mit kunstvoll geschlungenen Gliedern, nicht etwa
aus Messing, sondern aus Gold. Die Brosche, die ihren Umhang zusammenhielt, war
mit einem riesigen Smaragd verziert. Und ebenmäßig aufgereihte Amethysten
schmückten ihre Handgelenke. Sie hatte kein Auge für das feilgebotene Parfum
oder die vergoldeten Schmuckstücke, sondern nur für den breitschultrigen
Cimmerier.
    Conan nahm an, daß sie die Frau
eines reichen Mannes, vielleicht eines Häuptlings, war. Das machte sie genau zu
der Frau, der er aus dem Weg gehen sollte, mehr noch als anderen
Stammesschönheiten. Er achtete darauf, daß nichts in seinem Gesichtsausdruck
als Aufforderung ausgelegt werden konnte, und drehte sich um, scheinbar, um die
Ware zu begutachten, die auf einer ausgebreiteten Decke ausgestellt war.
    »Ihr seid jung für einen
Kaufmann«, hörte er plötzlich eine tiefe Frauenstimme hinter sich.
    Er drehte sich um und sah sich
der Frau gegenüber, die ihn beobachtet hatte. »Ich bin alt genug«, erwiderte er
tonlos. Er war empfindlich, vor allem wenn Frauen seine Jugend erwähnten.
    Ihr Lächeln war halb spöttisch,
halb – etwas anderes. »Trotzdem seid Ihr jung.«
    »Jeder muß einmal mit einem
Beruf anfangen. Möchtet Ihr etwas kaufen?«
    »Ich hatte mir eigentlich
vorgestellt, daß Ihr den Männern die Säbel und Speere vorführen würdet.
Jüngling.« Ihr Blick strich zärtlich über die breiten Schultern und fuhr wie
tastend über das Wams, unter dem sich die kräftigen Brustmuskeln spannten.
    »Vielleicht Augenschminke?« Er
griff nach einem blauglasierten Tiegelchen auf der Decke und hielt es ihr
entgegen. Verstohlen sah er sich um, ob vielleicht irgend jemand sie
eifersüchtig beobachtete. Dieser Frau würden die Männer noch nachlaufen, wenn
sie Großmutter war.
    »So, wie Ihr Euer Schwert an der
Hüfte tragt, würde ich Euch nicht für einen Kaufmann halten, sondern …« Sie
drückte, wie überlegend, einen Finger an die Lippen. »… für einen Krieger.«
    »Ich bin Kaufmann«, sagte
er scharf. »Wenn Ihr nicht an Augenschminke interessiert seid, dann vielleicht
an Parfum?«
    »Nichts«, entgegnete sie mit
einem seltsamen Lächeln um die Augen. »Zumindest jetzt nicht. Später hole ich
mir vielleicht etwas von Euch.« Sie drehte sich um, dann blieb sie stehen und
blickte ihn über die Schulter an. »Und das ist Parfum!« Ihr melodisches
Lachen hing noch in der Luft, nachdem sie in der Menge verschwunden war.
    Das winzige Tiegelchen in Conans
Hand barst.
    »Erlik hole alle Weiber!«
fluchte er und befreite sich von den kleinen Scherben und Splittern. Gegen die
Jasminwolke, die ihn nun einhüllte, konnte er jedoch nichts tun.
    Brummelnd schritt er weiter
zwischen der Ware umher. Hin und wieder blinzelte ein Mann ihn überrascht an
und rümpfte die Nase, oder eine Frau schaute ihn an und lächelte. Jedesmal
verzog er sich eilig anderswohin und fluchte noch heftiger, wenn auch fast
unhörbar. Ich brauche ein Bad, dachte er. Sobald sie ihr Lager aufgeschlagen
hatten, würde er baden. Und zur Hölle mit allen Hyrkaniern, die es für
unmännlich hielten!

19
     
     
    Den ganzen Tag hindurch wurde
eifrig gehandelt: Ware aus dem Westen gegen Ware, die von östlichen Karawanen
geplündert worden war. Als der Abend sich herabzusenken begann, kehrte Zutan
wieder. Bei seinem Erscheinen zogen die feilschenden Nomaden sich allmählich
zurück.
    »Ich zeige euch, wo Platz für
euer Nachtlager ist«, sagte der Hyrkanier mit dem fettigen Schnurrbart.
»Kommt!« Er stiefelte mit dem rollenden Schritt eines Mannes weiter, der mehr
ans Reiten gewöhnt ist, als sich auf seinen Füßen zu bewegen.
    Conan wies die anderen an, die
Handelsware wieder einzupacken, dann hob er Yasbet auf die Arme. Sie war in
einen Erschöpfungsschlaf gefallen und schlief so tief, daß sie

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