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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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um ihn und die beiden Toten, und niemand blickte auch nur
in ihre Richtung. Bei der Stimmung, die in der Stadt herrschte, war es mehr als
wahrscheinlich, daß keiner, nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben würde,
etwas gesehen zu haben, außer natürlich, des Königs Foltermeister nähme ihn in
die Zange. Trotzdem war es nicht angebracht, hier herumzustehen, bis vielleicht
ein Trupp von Iskandrians Kriegern auftauchte. Während er sein Schwert in die
Scheide schob, mischte sich Conan in die Menge und war nach wenigen Schritten
in ihr verschwunden.
    Sein
Verstand war nun nicht mehr durch Gedanken an Synelle getrübt. Beim Tod des
zweiten Angreifers hatte er sich an Machaons Worte erinnert, daß zwei junge
Edle das Haus beobachteten, in dem die Kompanie einquartiert war. Daß zwei
andere Lordlings ihn am nächsten Tag überfallen würden, erschien ihm
unwahrscheinlich. Der eine hatte ganz laut gerufen, daß Conan den andern
beraubt habe, als wollte er Zeugen aufmerksam machen.
    Das
war nicht die Art von Mördern, aber vielleicht hatten sie vorgehabt, Notwehr
vorzutäuschen und ihn umzubringen.
    Wäre
ihnen das geglückt, wer in Ianthe hätte die Seite des toten Barbaren gegen zwei
Edle von Ophir ergriffen? Die vorübereilenden hatten ihr Bestes getan,
scheinbar nicht zu bemerken, was vorging. Aber von einem Edlen zur Rede
gestellt und unter Druck gesetzt, wer würde sich da nicht erinnern, daß Conan
des Diebstahls bezichtigt worden war und die beiden, die seine Schuld beweisen
konnten, angegriffen hatten? Mit einem Richter des Königs und einem Trupp
ophireanischer Infantrie hätten Demetrios und sein Freund sich zur Freien
Kompanie begeben und die Herausgabe des angeblich gestohlenen Gegenstands
fordern können – den sie zweifellos genausogut zu beschreiben vermochten wie
Conan –, und so wäre es ihnen sogar auch möglich gewesen, das Haus niederreißen
zu lassen, bis sie ihn fanden. Und dann wäre die Bronzestatuette in die Hände
jener gelangt, die sie für ihren Zweck benutzen wollten. Da hätten Boros und
Julia lange von bösen Göttern und Riten im Tor Al’Kiir reden können, kaum einer
hätte auf das Gewäsch eines fast immer betrunkenen ehemaligen Zauberlehrlings
oder das Brabbeln einer Küchenmaid gehört.
    Conan
beschleunigte den Schritt, angetrieben von dem fast quälenden Drang, sich zu
vergewissern, daß die Bronzefigur sich noch unter den Fußbodenbrettern seiner
Schlafstube befand. Von einem war er nun jedenfalls überzeugt. Er würde keine
Nacht in Ophir mehr ruhig schlafen können, solange diese verfluchte Figur noch
existierte.
     
    Die
schwarzen Kerzen erloschen, und Synelle senkte die Hände, zufrieden seufzend.
Sie hatte den Zauber, der den Barbaren an sie band, geändert. Sein Verlangen
nach ihr würde nun etwas verfeinert und nicht mehr so überwältigend sein.
    Mit
einem müden Ächzen ließ sie sich auf einen niedrigen Hocker fallen und strich
das Silberhaar aus dem Gesicht. Sie zog ihren Umhang – das schmucklose
Kleidungsstück aus roter Wolle war alles, was sie in ihrer Flucht hatte greifen
können, und es war Flucht gewesen! – über ihre Blöße. Ihre Brüste waren
geschwollen und wund, Schenkel und Gesäß voller Blutergüsse von Conans heftiger
Leidenschaft.
    »Wie
hätte ich wissen können, was in ihm entfesselt würde?« wisperte sie. »Wer hätte
gedacht, daß ein Mann so …« Sie zitterte hilflos.
    In
Conans Armen hatte sie sich von einer Naturgewalt erfaßt gefühlt, gegen die ein
Mensch wehrlos wie gegen eine Lawine war. Er hatte Feuer in ihr entfacht, sie
geschürt, bis die Flammen nicht mehr zu dämmen waren. Und als sie alles
verschlungen hatten, als er das geweckte Verlangen gestillt hatte, entzündete
er das Feuer aufs neue. Sie hatte versucht, diesen endlosen Kreis zu brechen,
ja, mehr als einmal hatte sie es versucht – Erinnerungen überfluteten sie,
Erinnerungen an ununterdrückbare Schreie, wenn Worte nicht zu formen waren und
der Verstand nur noch an einem dünnen Faden in einer Ecke ihres von
Leidenschaft verzehrten Bewußtseins hing. Ihre Zauberei hatte die Lust in ihm
nicht nur geweckt, sondern um ein Vielfaches verstärkt, sie unersättlich,
überwältigend gemacht. Seine kräftigen Hände hatten sie wie eine Puppe
behandelt. Seine Hände, die so stark, so wissend und ihrer so sicher waren.
    »Nein!«
murmelte sie verärgert.
    Sie
wollte nicht an seine Hände denken, das machte sie schwach! Sie sollte sich
lieber an ihre Demütigung erinnern, als sie

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