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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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können? »Solange sie mir die Schriftrollen aus
Inaros’ Bibliothek bringt, ist es mir egal, wie sie aussieht.«
    Er
schmunzelte, und sie starrte ihn an. Plötzlich wirkte er viel entspannter und
selbstsicherer, als hätte er hier das Sagen.
    »Wenn
du glaubst, du kannst mich hinters Licht führen«, begann sie drohend, da
unterbrach er sie.
    »Ich
habe sie nicht mit der Beschaffung von Inaros’ Schriftrollen beauftragt«, sagte
er.
    Sie
würgte an ihren Worten. Als sie die Stimme wiederfand, zischte sie: »Und warum
nicht?«
    »Weil
ich sie auf Al’Kiirs Statuette angesetzt habe. Sie weiß, wo sie ist. Sie
beschrieb sie mir. Ich werde es sein, der dir besorgt, was du dringend
brauchst. Glaubst du, du hättest deine Ungeduld und deinen Eifer, die größer
waren als für alles andere, das zu gesammelt hast, verbergen können? Ich bringe
dir das Gewünschte, Synelle, ich, nicht dieser tierische Barbar, und ich erwarte
dafür zumindest die gleiche Belohnung, die er bekam!«
    Ihre
dunklen Augen schienen Eis auszuströmen. Sie ließ ihren Umhang zu Boden fallen.
Taramenon keuchte, und Schweiß begann auf seiner Stirn zu perlen. »Du wirst in
mein Bett kommen«, sagte sie sanft, doch ihre weiteren Worte trafen ihn wie
eine Peitsche mit Eisenkugeln, »wenn ich dich dorthin befehle! Du wirst kommen,
ja, vielleicht früher als du es dir träumen ließest, und bestimmt früher, als
du es verdienst, aber wenn ich es sage.« Bedächtig hüllte sie sich wieder in
den Umhang. »Wann wird dir die Al’Kiir-Statuette ausgehändigt werden?«
    »Das
Zeichen, daß sie sie hat«, antwortete er mürrisch, »wird ein Mann in meinem
roten Waffenrock sein, der sich um Mittag an das Haupttor des Königspalasts
stellt. Bei Sonnenuntergang desselben Tages treffe ich sie dann in einer Hütte
im Wald.«
    Synelle
nickte nachdenklich. »Du sagst, diese Frau ist schön? Eine schöne Frau, die
tut, was sonst nur Männer tun, die Männer anführt, statt sich ihnen zu
unterwerfen. Sie muß großen Stolz haben. Ich werde mit dir zu dieser Hütte
kommen, Taramenon.« Aus dem Augenwinkel sah sie einen Sklaven vorsichtig den
Korridor entlang auf sie zukommen. Wütend über die Störung schnaubte sie ihn
an. »Ja?«
    Der
Mann fiel vor ihr auf die Knie und preßte die Stirn auf den Marmorboden. »Eine
Botschaft, allergnädigste Lady, von dem Hochgeborenen Aelfric.« Ohne den Kopf
zu heben, streckte er ein gefaltetes Pergament hoch.
    Synelle
runzelte die Stirn und entriß ihm das Schriftstück.
    Aelfric
war Haushofmeister von Asmark, ihr alter Familiensitz. Er diente ihr brav, aber
er war auch sehr froh darüber, daß sie Asmark selten besuchte und ihn ungestört
schalten und walten ließ. Es war ungewohnt, daß er auf diese Weise auf sich
aufmerksam machte. Hastig brach sie das Wachssiegel mit Aelfrics Ringabdruck.
     
    An
die allergnädigste Lady Synelle,
    mit
großer Betrübnis schicke ich diese Kunde. In den vergangenen Tagen überfielen
feige Banditen auf gemeine Weise meiner Lady Güter, steckten Scheunen und Ernte
in Brand und jagten das Vieh in die Wälder. Selbst jetzt, während Euer
untertänigster Diener diese unselige Botschaft zu schreiben gezwungen ist,
lodern neue Flammen am Nachthimmel. Ich flehe Euch an, meine Lady, schickt Hilfe,
sonst ist nichts mehr von der Ernte zu retten und Hungersnot ist das Los der
Menschen hier.
    Gehorsamst
    Euer ergebener Diener
    Aelfric
     
    Zornig
zerknüllte sie das Pergament. Banditen überfielen ihre Güter? Sobald sie
auf dem Thron saß, würde sie dafür sorgen, daß jeder Bandit im Land an der
Stadtmauer von Ianthe gepfählt wurde. Inzwischen jedoch würde Aelfric schon
selbst etwas tun müssen.
    Einen
Moment! sagte sie sich. Mit Al’Kiirs Macht konnte sie den Thron gewinnen und
über Edle und Bauern gleichermaßen bestimmen, doch wäre es nicht vielleicht
sogar noch besser, wenn es einen Vorfall gäbe, auf den sie hinweisen könnte,
damit alle erkannten, daß sie mehr als jede andere Frau war? Wenn sie Conans
Kompanie nach Asmark führte und den Banditen selbst den Garaus machte …
    Sie
stupste den Sklaven mit dem Fuß. »Ich reise aufs Land. Sag den anderen, sie
sollen alles vorbereiten. Geh!«
    »Jawohl,
meine Lady.« Auf den Knien wich der Sklave demütig ein paar Fuß zurück, ehe er
aufstand. »Sofort, meine Lady.« Er verbeugte sich tief und eilte durch den Gang
zurück.
    »Und
du, Taramenon«, befahl Synelle, »stellst einen Mann auf, der auf das
vereinbarte Zeichen achtet. Sobald du es

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