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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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das wies alles darauf hin, daß er von edlem Geblüt war.
    »He
du, Dieb!« rief der junge Lord höhnisch. »Jetzt habe ich dich!«
    »Geh
mir aus dem Weg, Narr!« knurrte Conan. »Ich habe keine Zeit, die Spielchen
eines Lordlings mitzumachen.« Der Mann trug an seinem Gürtel ein Schwert, was
nicht zu seiner geckenhaften Kleidung paßte, bemerkte der Cimmerier.
    Er
versuchte, um den Burschen herumzugehen, aber ein anderer junger Edler, mit
dünnem Schnurrbart und Kinnbärtchen, stellte sich mit aufreizendem Hochmut vor
ihn. Ringe mit Edelsteinen schmückten alle seine Finger, und auch er führte ein
Schwert bei sich. »Dieser Ausländer«, sagte er laut, »hat meinen Freund
beraubt.«
    Conan
fragte sich, wen er damit ansprechen wollte, denn keiner auf der belebten
Straße achtete auf die drei. Tatsächlich hatten sie ein großes Stück des
Bürgersteigs für sich allein, da die Vorübergehenden ihre Nähe mieden. Welchen
Spaß die beiden sich auch zu machen beabsichtigten, er wollte nichts davon
wissen. Er hatte nur vor, sich zu vergewissern, daß mit seiner Kompanie alles
in Ordnung war, und dann so schnell wie möglich zu Synelle zurückzukehren.
Synelle mit der satinweichen Alabasterhaut!
    »Laßt
mich in Ruhe«, warnte er und ballte eine kräftige Faust, »oder ihr hört Glocken
klingen. Ich habe nichts gestohlen!«
    »Er
greift an!« brüllte der schnurrbärtige Jüngling und riß sein Schwert aus der
Scheide, während der andere seinen Pomander mit dem Rosenduft Conan ins Gesicht
warf.
    Zu
viele Kämpfe hatte Conan überlebt, als daß er sich durch seine in der
Erinnerung an Synelle begründete Benommenheit hätte überraschen lassen. Die
Klinge, die ihm den Kopf abschlagen sollte, pfiff durch leere Luft, während er
zur Seite sprang. Grimm reinigte seinen Kopf von allem, außer seiner
Kampfeswut. Die Bürschchen wollten sich einen Spaß mit seinem Tod machen. Mit
einem Mord, für den sie – so wie die Zeiten waren und aufgrund der Tatsache,
daß es sich bei ihm um einen Ausländer handelte – nicht belangt werden würden.
Aber sie hatten sich kein wehrloses Opfer ausgesucht. Während Conan sein
Schwert zog, trat er dem Edlen, der ihn angerempelt hatte, mit dem Fuß so
heftig auf die Weichteile, daß er wie eine Frau schrillte und sich krümmend
zusammenbrach.
    Mit
einer blitzschnellen Körperdrehung schlug Conan die Klinge zur Seite, die der
schnurrbärtige Lordling ihm in den Rücken hatte stoßen wollen. »Crom!« brüllte
der Cimmerier. »Crom und Stahl!« Sein Schwert wurde zur blitzenden
Vernichtungswaffe.
    Schritt
um Schritt drängte er seinen Gegner zurück, auf dessen Wams sich die blutigen
Flecken mehrten, wenn seine verzweifelte Verteidigung nicht flink genug war, um
des Cimmeriers Breitschwert rechtzeitig genug abzuwehren. Sein Gesicht drückte
Unglauben aus, als könne er nicht verstehen, daß sein Gegner besser mit dem
Schwert umging als er. Tollkühn verlegte er sich aufs Angreifen. Nur einmal
noch schlug Conans Stahl zu, doch diesmal überlebte der Lordling nicht.
    Als
die Leiche auf den Bürgersteig fiel, warnte Conan das Knarren eines Stiefels
auf dem Pflaster. Er drehte sich um und wehrte den Hieb des ersten Edlen ab,
der wieder auf die Füße gekommen war. Brust an Brust, die Klingen überkreuzt,
standen sie einander gegenüber.
    »Ich
bin noch besser, als selbst Demetrios war«, höhnte der jugendliche Angreifer.
»In dieser Stunde wirst du dich deinen Göttern gegenübersehen, Barbar!«
    Mit
einem Stoß seiner mächtigen Schulter warf der Cimmerier den anderen zurück, daß
er stolperte. »Wein dich am Busen deiner Mutter aus, Kleiner«, sagte Conan zu
ihm, »und sieh zu, daß du am Leben bleibst, bis zu alt genug bist, Frauen mit
deinen Prahlereien zu belustigen, sofern sie dir überhaupt zuhören.«
    Mit
einem Wutschrei stürzte der Bursche sich mit wirbelnder Klinge auf Conan.
Achtmal klirrten ihre Schwerter aufeinander, Funken flogen durch die
Heftigkeit. Dann glitt des Cimmeriers Breitschwert durch Rippen und Fleisch ins
Herz des Herausforderers.
    Noch
einmal blickte Conan einen Herzschlag lang in die dunklen Augen. »Du warst
besser«, sagte er, »aber nicht gut genug.«
    Der
junge Lord öffnete noch einmal die Lippen, doch statt Worte quoll Blut heraus,
und der Tod raubte seinen Augen den Glanz.
    Conan
zog seine Klinge zurück und säuberte sie an dem Wams aus blauem Brokat. Immer
noch hielten die Vorübereilenden einen beachtlichen Abstand, als erhebe sich
eine unsichtbare Wand

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