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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nicht auf ihn.
    Jamaran
schlug eine Faust von der Größe eines kleinen Schinken auf die Tischplatte.
»Und da ist noch etwas! Warum soll eine Frau einen zehnmal so großen Anteil
kriegen wie wir? Lassen wir sie doch unsere Arbeit einmal allein versuchen,
dann wird sie schon sehen, welchen Spaß die Männer, die sie berauben will, sich
mit ihr machen. Ohne uns wäre sie nicht mehr als eine Taschendiebin, die bei
ihrer Gefangennahme lieber ihre uns gegenüber so streng gehüteten Reize
freizügig preisgibt, als sich die Wange brandzeichnen zu lassen.«
    »Fragen
wir lieber: Was wären wir ohne sie«, entgegnete Tenio. »Wieviel haben wir denn
allein erreicht? Jetzt beschwerst du dich, daß du im Monat nur fünfzig
Goldstücke kriegst, aber zuvor warst du froh, wenn du wenigstens auf zehn
gekommen bist.«
    »Sie
ist eine Frau!« sagte der riesenhafte Kushit heftig. »Der Platz einer Frau ist
im Bett eines Mannes oder am Herd, um für ihn zu kochen, nicht aber an der
Spitze einer Bande.«
    Marusa
lachte und zupfte an seinen herunterhängenden Schnurrbartspitzen. »Ich hätte
gar nichts dagegen, sie selbst mal zu bändigen. Müßte viel Spaß machen, die
Widerspenstige zu zähmen.«
    »Das
brächtet nicht mal ihr beide zusammen fertig«, spottete Tenio. »Es gefällt mir
nicht besser als euch, Befehle von einer Frau entgegenzunehmen, aber sie sorgt
für Gold in meinem Säckel, mehr als ich zuvor zu sehen bekam. Und ich
weiß, daß ich sie an Händen und Füßen gefesselt halten müßte, wollte ich nicht
mit meinem eigenen Dolch in der Gurgel aufwachen – oder was Schlimmeres
erleben.«
    »Keinen
Mumm in den Knochen!« schnaubte Jamaran. Er stupste den Zamorier mit dem
kräftigen Ellbogen. »Ich wußte schon immer, daß er mehr Weib als Mann ist.
Vermutlich verbringt er seine Freizeit in Ianthe im Haus der Lämmchen.« Die
beiden brüllten vor Lachen, und fast widerwillig stimmte Flickennase ein.
    Tenios
Gesicht wurde kreideweiß, und plötzlich hielt er den schmalklingigen Dolch in
der Hand. »Das lasse ich mir von niemandem sagen!« knurrte er.
    »Ich
sage, was ich will!« Aus Jamarans Stimme war alle Erheiterung verschwunden.
»Und wenn es dir nicht gefällt, suche ich mit deiner eigenen Klinge nach Mumm
in deinen Knochen.«
    »Ihr
seid alle nicht besser als alte Klatschweiber!« brüllte Flickennase. »Bin ich
euch vielleicht nicht mehr gut genug zum Würfeln?«
    Wäre
seine Kehle nicht so ausgetrocknet gewesen, hätte Conan hinter seinem Knebel
gegluckst. Wenn es so weiterging, würden die vier einander gegenseitig
umbringen und er brauchte sich nur noch um seine Fesseln zu kümmern.
    Jamaran
warf seinen Becher durch den Raum, daß der Wein durch die Luft spritzte, und
erhob sich. Auf Beinen so dick wie die Taille eines normalen Mannes stellte er
sich über den Cimmerier. Die gletscherblauen Augen begegneten mit eisiger Ruhe
dem finsteren Blick des Kushiten.
    »Großer«,
sagte Jamaran verächtlich, und sein Fuß, den er Conan in die Rippen trat, hob
ihn vom Steinboden. »Mir scheinst du gar nicht so groß zu sein. Warum will
Karela nicht, daß dir was geschieht? Fürchtet sie dich? Oder liebt sie dich
etwa gar, hm? Vielleicht lasse ich dich zusehen, wie ich sie mir gefügig mache,
wenn sie überhaupt zurückkommt.« Bei jedem Satz stieß er Conan mit dem Stiefel,
bis der Cimmerier um Luft kämpfend auf den Randsteinen der Feuerstelle lag und
grimmig zu Jamaran hochblickte, bis der Kahlgeschorene sich neben ihn kauerte,
eine Hand ballte und sie ihm zeigte. »Zehn Männer habe ich damit getötet. Du
wirst der elfte sein. Ich glaube nicht, daß Karela zurückkommt – hätte sie es
gewollt, wäre sie längst wieder hier –, aber ich warte noch eine Weile. Ich
will, daß sie dabei ist. Zu sehen, wie ein Mann auf diese Weise getötet wird,
erregt Gefühle in einer Frau.« Lachend richtete der riesenhafte Kushit sich
auf. Mit einem letzten Fußtritt kehrte er zum Tisch zurück. »Wo ist mein
Becher?« brüllte er. »Ich will Wein!«
    Hinter
seinem Knebel fluchend, wand Conan sich aus der glühenden Holzkohle, in der er
gelandet war, aber seine Gedanken waren nicht bei den leichten Verbrennungen,
die er sich dadurch zugezogen hatte. So sehr hatte er auf eine Fluchtgelegenheit
gewartet, daß er auf das Gespräch über Karelas Verspätung kaum geachtet hatte.
Er kannte sie gut genug, um zu wissen, daß sie ganz sicher nicht einfach
fortgeritten war, um das Gold für sich behalten zu können. Er erinnerte sich an
Boros’

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