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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Arbeitgeberin! Hatte die Frau vielleicht von ihrer Verbindung mit
dem Cimmerier gehört und wollte sich nun ihrer vermeintlichen Rivalin
entledigen? Nun, sie konnte den Cimmerier als Geisel benutzen. Und wenn Derketo
es gut mit ihr meinte, würde sie diese heimtückische Edle an den Füßen neben
ihm aufhängen.
    Karela
öffnete den Mund, um ihren Vorschlag zu unterbreiten – Conans Freiheit für ihre
–, als ein Lappen als Knebel ihr die Worte in die Kehle zurückdrückte. Wie eine
verhungernde Löwin wehrte sie sich, aber drei Männer waren zuviel für sie. Mit
einer Leichtigkeit, die sie als Hohn empfand, verschnürten sie sie zu einem
Paket, banden die Hand- an die Fußgelenke, schoben ihr die Knie unter das Kinn
und umwickelten sie mit dünnen Riemen, die ihr ins Fleisch schnitten. Als einer
der Kavalleristen einen großen Ledersack herbeischleppte, erinnerte sie sich,
wie sie Synelle zu Conan zu schaffen beabsichtigt gehabt hatte, und tiefe Röte
färbte ihr Gesicht.
    »Zumindest
kann sie noch erröten.« Synelle lachte, als Karela in den Sack gestopft wurde.
»Aus ihrer Ausdrucksweise schloß ich bereits, daß kein Funken Scham mehr in ihr
steckt. Tragt sie zu den Pferden. Wir müssen uns beeilen. Die Dinge nehmen
einen schnelleren Lauf, als mir lieb ist, und wir müssen etwas dagegen
unternehmen.«
    »Ich
muß zum Palast zurückkehren, um meine Aufwartung zu machen«, sagte Taramenon,
»komme jedoch so schnell ich kann zu dir.«
    »Laß
dir nicht zuviel Zeit«, entgegnete Synelle kalt, »oder Conan wird deinen Platz
einnehmen.«
    Karelas
dunkles Gefängnis wurde in die Luft geschwungen. Die Rothaarige spürte Tränen über
ihre Wangen rinnen. Derketo verfluche den Cimmerier! Wieder einmal war sie
seinetwegen gedemütigt worden! Sie hoffte, Jamaran würde ihm die Kehle
aufschlitzen, und zwar ganz langsam!

18.
     
     
    Conan
lag auf dem schmutzigen Steinboden, bereits einen Tag und eine Nacht schon. Er
konnte sich in seinen Fesseln nicht rühren, aber er hatte die Geduld einer
Dschungelkatze und beschäftigte sich ausschließlich mit Warten und Beobachten.
Karelas Anweisung, ihm zu essen und zu trinken zu geben, war mißachtet worden.
Er war sich eines schwachen Hunger- und Durstgefühls bewußt, aber es störte ihn
nicht. Er hatte schon manchesmal länger fasten müssen, und er wußte
schließlich, daß er nicht mehr zu darben brauchte, sobald die Männer
überwältigt waren, die ihn bewachten. Früher oder später würden sie einen
Fehler machen, und er würde ihn nutzen. Ja, früher oder später.
    Bei
Einbruch des Abends hatten die Banditen Messinglampen angezündet, doch ohne
Karela hatte keiner daran gedacht, Decken vor die hohen schmalen Schießscharten
zu hängen. Die Tonbecher waren häufiger nachgefüllt worden als in ihrer
Anwesenheit, und die vier Banditen, die noch nicht wie die anderen zu einem der
oberen Räume des Turmes getorkelt waren, um ihren Rausch auszuschlafen, waren
damit beschäftigt, beim Würfelspiel dem Wein weiter zuzusprechen. Das Feuer in
dem langen Herd brannte nieder. Die dicken Holzklötze, die an der Wand
aufgestapelt gewesen waren, waren längst vom Feuer verschlungen worden, und
niemand hatte neue hereingebracht. Keiner hatte daran gedacht, sich um den
Eisenkessel über den Flammen zu kümmern, und so vermischte sich der Gestank von
angebranntem Eintopf mit dem üblen Geruch nach Schweiß und Schmutz der
ungewaschenen Banditen.
    Plötzlich
warf Tenio die Würfel und den ledernen Würfelbecher von sich. »Sie müßte schon
längst zurück sein«, brummte er. »Wo bleibt sie nur so lange?«
    »Vielleicht
kommt sie überhaupt nicht zurück«, knurrte Jamaran. Seine schwarzen Augen
suchten Conan, die gelben Zähne entblößte er zu einem Fletschen. »Sie läßt uns
den da, vor dem sie sich so zu fürchten scheint, zurück.«
    Marusa,
der nach den Würfeln greifen wollte, blickte auf. »Ihr glaubt doch nicht, daß
sie sich mit dem Gold aus dem Staub machen will? Gewiß, es ist keine geringe
Summe, aber allein ihr Anteil an den Überfällen im vergangenen Monat macht in
etwa diesen Betrag aus.«
    »Bei
Erlik! Würfel endlich!« schnaubte ein Mann, der einen geschlitzten Lederflicken
trug, wo einmal die Nase gewesen war. Seine blassen Augen hatten immer einen
Ausdruck von Ärger und Mißtrauen, als wüßte und haßte er, was andere dachten,
wenn sie seine Verstümmelung sahen. »Von mir liegen zwanzig Silberstücke auf
dem Tisch. Also würfel schon, verflucht!« Die drei achteten

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