Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche
Worte, daß die schönsten und stolzesten Frauen des Landes Al’Kiir
geopfert wurden. Es gab wenige Frauen, die schöner als Karela waren, und ihren
Stolz kannte er nur zu gut. Die Törin hatte jenen, die den Gott herbeirufen
wollten, nicht nur das Mittel geliefert, es zu ermöglichen, sondern auch sich
selbst als Opfer. Dessen war er nun sicher. Nun mußte er sie vor ihrer eigenen
Dummheit retten. Aber wie? Wie konnte er sich befreien?
Er
drehte sich ein wenig um, damit er nicht mehr auf einer schmerzenden Brandwunde
liegen würde, da zog plötzlich ein Lächeln über seine Lippen um den Knebel.
Ohne der sengenden Glut zu achten, schob er seine gebundenen Handgelenke auf
das niedergebrannte Feuer. Er biß die Zähne auf den Knebel, denn der Schmerz
war schlimm, und spannte die mächtigen Muskeln gegen den Strick. Schweiß perlte
auf seinem Gesicht.
Der
Geruch von verbrennendem Hanf stieg ihm in die Nase. Er staunte, daß die
anderen es offenbar gar nicht bemerkten, denn nicht einer der vier blickte auch
nur in seine Richtung. Sie waren so mit ihrem Wein beschäftigt, und Flickennase
versuchte die anderen drei immer noch zu überreden weiterzuwürfeln, um sein
Gold zurückzugewinnen.
Endlich
ließ der Strick sich auseinanderreißen, und Conan nahm seine versengten
Armgelenke von der Glut, behielt sie aber weiterhin hinter dem Rücken. Sein
Blick suchte sein altgedientes Breitschwert. Es lehnte hinter den Trinkern an
der Wand – unmöglich, es zu erreichen, ehe es mit den vieren zum Kampf kam.
Wütend
stieß Flickennase seine Bank um. Conan erstarrte. Der Mann packte seinen Becher
und stiefelte hin und her, dabei murmelte er von Männern, die gewannen und sich
weigerten weiterzuspielen, und warf finstere Blicke auf die drei, die sich
nicht um ihn kümmerten. Auf den Cimmerier, der reglos auf den Randsteinen der
Feuerstelle lag, achtete er nicht.
Langsam,
um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken, schob Conan die Füße über die
Glut. Zum Gestank von verbranntem Hanf kam nun noch der von versengtem Leder,
doch ihm wurde genausowenig Beachtung geschenkt. Dann waren auch diese Stricke
durchtrennt. Den Knebel zu lösen, würde zuviel Zeit beanspruchen. Der Cimmerier
rollte herum, faßte nach einem Schüreisen und kam auf die Füße.
Flickennase
fiel als erster auf, daß Conan nicht mehr gefesselt war, aber er kam lediglich
noch dazu, die Augen weit aufzureißen, ehe er mit zerschmettertem Schädel zu
Boden sackte.
Brüllend
taumelten die anderen auf die Füße. Tenio zog seinen Dolch, doch schon drang
das spitze Feuereisen in seine Brust. Das Messer entglitt seinen Fingern, und
der Cimmerier fing es auf. Marusa riß sein Schwert hoch, zu mehr reichte es
nicht, denn der Dolch ragte bereits aus seiner Kehle.
Brüllend
stürzte Jamaran sich auf den Cimmerier. Er schlang die bärenstarken Arme um
Conans Mitte und hob ihn in die Luft. Conan spürte, wie die gewaltigen Fäuste
des Riesen in sein Kreuz drückten und wie seine Wirbelsäule zu knirschen
begann. Er schmetterte seine Fäuste auf des Gegners Stiernacken, einmal,
zweimal, dreimal, doch der andere schien es nicht einmal zu spüren. Jamaran
preßte immer stärker, und der Cimmerier wußte, daß sein Rückgrat jeden
Augenblick brechen würde. Verzweifelt knallte er die Handflächen auf die Ohren
des Gegners.
Aufschreiend
ließ Jamaran ihn fallen. Kaum berührten seine Fersen den Boden, schlug er die
Handkante auf des Kushiten Hals. Jamaran würgte, hieb jedoch im gleichen Moment
mit der gewaltigen Faust zu. Conan fing sie ab, wand den Arm um den des
Kahlgeschorenen und zog ihn heran. Mit hammergleichen Schlägen bedrängte der
Cimmerier den Kushiten und spürte, wie die Rippen unter seinen Fäusten
zersplitterten.
Da
schmetterten Trompeten das Angriffssignal der ophireanischen Armee in der
Nacht. »Erste Kompanie – Fackeln bereit!« brüllte eine Stimme. »Zweite Kompanie
– greift an! Keine Gefangenen!«
Füße
trampelten in den oberen Stockwerken. Schreie schrillten.
In
seinem Verzweiflungskampf kam Conan nicht dazu, sich der neuen Gefahr wegen
Sorgen zu machen. Jamaran schlug krachend seinen Schädel gegen des Cimmeriers
Kopf. Conan taumelte und kämpfte gegen die Schwärze an, die ihn einzuhüllen
drohte. Erneut legte der riesenhafte Kushit die Arme quetschend um ihn. Da
schmetterte Conan ihm ein Knie in den Unterleib, daß es ihn von den Füßen hob,
und versetzte ihm gleich darauf einen gewaltigen Kinnhaken. Mit einem
durchdringenden Bersten
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