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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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reite, Cimmerier, hatte ich mehr mit Zauberern zu tun, als
ein anderer in seinem ganzen Leben. Da macht einmal öfter auch nicht mehr viel
aus.«
    »Eine
Eule, die in einer mondlosen Nacht heult, bedeutet Tod«, brummte Narus düster.
»Aber ich habe noch nie einen Gott gesehen. Auch ich komme mit dir, Cimmerier.«
    Einer
nach dem anderen erklärten die restlichen sieben Söldner, mit Conan reiten zu
wollen, und eines jeden Stimme klang beschämt, weil ein Mädchen ihn an Mut
übertroffen hatte und bereit gewesen war, sogar eine Frau, die sie erniedrigt
hatte, vor dem blutigen Ritual zu beschützen. Das bedeutete jedoch nicht, daß
sie ihre Furcht überwunden hatten.
    Conans
Blick wanderte über die wenigen im bleichen Licht der Laternen und seufzte.
»Wir sind genug«, sagte er, schon allein, um es sich selbst glauben zu machen.
»Weil wir genug sein müssen. Claran, Memtes, holt eure Pferde.« Die beiden
Genannten stellten ihre Laternen auf den Boden und rannten zur Stallung. »Wir
brechen auf, sobald sie zurück sind«, fuhr er fort. »Den Berg werden wir wohl
zu Fuß erklimmen müssen, denn Pferde schaffen den Granitberg nicht, aber …«
    »Warte,
Conan«, warf Boros ein. »Eile mit Weile, wenn du nicht selbst mit uns allen in
den Tod hasten willst. Du mußt als erstes den Stab von Avanrakash beschaffen.«
    »Dazu
bleibt uns keine Zeit, Alter«, entgegnete Conan grimmig. Er drehte sich
ungeduldig im Sattel um und spähte durch die tiefe Dunkelheit zum Tor Al’Kiirs.
Immer noch brannten dort die Fackeln, und ihr schwaches Licht schien ihm
zuzuwinken, ihn zu verhöhnen. Was geschah mit Karela, während er hier wie eine
Statue auf seinem Pferd saß?
    »Wenn
du aufbrichst, um einen Löwen zu erlegen«, rügte der Bärtige, »würdest du dann
auch sagen, daß keine Zeit mehr ist, einen Speer oder Bogen zu holen? Daß du
ihn, statt dir diese Zeit zu nehmen, lieber mit bloßen Händen zu erwürgen
gedenkst? Du gehst, um Al’Kiir gegenüberzutreten. Bildest du dir wahrhaftig
ein, dein Mut und deine Klinge allein nützen dir im Kampf gegen einen Gott?
Genausogut kannst du dir hier gleich die Kehle durchschneiden.«
    Conans
Hände verkrampften sich um die Zügel. Er fürchtete den Tod nicht, obgleich er
ihn nicht mehr suchte als andere. Aber sein Tod wäre sinnlos, wenn Karela
trotzdem geopfert und Al’Kiir auf die Menschheit losgelassen würde. Er
entschied sich schnell, wie es die Lage erforderte. Den Zügel warf er Machaon
zu und saß ab.
    »Nimm
meinen Rappen mit zum Berg«, befahl er, während er aus dem Harnisch schlüpfte.
Was er tun mußte, geschah besser nicht in Rüstung. Er setzte sich auf den Boden
und zog seine Stiefel aus. »Ich treffe euch an der Kreuzung am Fuß des Berges.«
    »Weißt
du denn überhaupt, wo dieser Stab zu finden ist, von dem der Alte spricht?«
erkundigte sich Machaon.
    »Im
Thronsaal«, warf Boros ein. »Nach dem alten Gesetz müssen Zepter und Krone beim
Tod eines Königs neun Tage und Nächte auf den Thron gelegt werden. Valentius
hat die Sitte gebrochen, indem er die Krone überstürzt aufsetzte, aber er wird
es nicht wagen, sie völlig zu mißachten.«
    »Im
Königspalast!« schrie Machaon auf. »Cimmerier, du mußt wahnsinnig sein, wenn du
glaubst, daß du dort eindringen kannst! Komm! Wir werden unser Bestes mit
ehrlichem Stahl leisten!«
    »Ich
war früher Einbrecher«, entgegnete Conan. »Es ist nicht der erste Palast, den
ich nicht durch Tor und Tür betrete.« Er trug nur noch sein Ledentuch, als er
sich den Waffengürtel über die breite Brust schlang, so daß das Schwert über
dem Rücken und Dolch und Beutel unter dem linken Arm hingen. Claran und Memtes
kamen aus der Stallung getrottet, und die Hufe ihrer Pferde klirrten auf den
dicken Schieferplatten des Hofes. »Ich werde mit dem Stab zur Kreuzung kommen,
darauf könnte ihr euch verlassen. Seid auch ihr dort.«
    Mit
schnellen großen Schritten verschwand Conan in der Nacht. Hinter ihm ritten
Machaon und die anderen aus dem Hof und lenkten ihre Pferde in die
entgegengesetzte Richtung, auf das Nordtor zu. Der Cimmerier war bereits
verschmolzen mit der Dunkelheit: ein zum Töten entschlossener Geist, der durch
die unbeleuchteten, menschenleeren Straßen eilte. Jede Tür war verriegelt,
jedes Fenster mit Läden verschlossen. Die Bewohner der Stadt hatten sich aus
Angst vor der ungewissen Zukunft in ihre Häuser verkrochen. Nur vereinzelte
streunende Hunde, bis auf die Knochen abgemagert, suchten in den Gassen

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