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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einer Kanne Wein und einem Kelch auf einem Tablett vorbei, und
Conan griff nach ihrem Arm. »Ich habe jetzt keine Zeit«, sagte sie abwesend.
»Sie will das sofort, und so, wie sie sich schon den ganzen Tag benimmt, möchte
ich mir nicht ihren Unmut zuziehen, weil ich nicht flink genug bin.« Plötzlich
kicherte sie. »Vielleicht wäre es für uns alle doch besser gewesen, wenn du
gestern nacht mit ihr geschlafen hättest!«
    »Vergiß es«, knurrte Conan. »Es
ist Zeit aufzubrechen, Tamira. Morgen können wir schon die Berge erreichen.«
    »Ist Jondra deshalb so wütend,
weil du das auch zu ihr gesagt hast?« Tamira verzog das Gesicht. »Hast du auch
sie gebeten, mit dir umzukehren?«
    »Dummes Ding, willst du
vielleicht zuhören? Eine Jagdtrophäe ist kein Grund, das Leben aufs Spiel zu
setzen, nicht wenn die Kezankier überall ringsum sind. Und das Geschmeide ist
auch keiner.«
    »Was ist mit Jondra?« fragte
Tamira argwöhnisch. »Sie wird nicht umkehren.«
    »Wenn ich sie nicht dazu
überreden kann, gehe ich ohne sie. Kommst du mit?«
    Tamira biß sich in die volle
Unterlippe und musterte sein Gesicht durch die dichten Wimpern. Schließlich
nickte sie. »Ja. Wir müssen aber in der Nacht fort, während sie schläft, denn
sie würde mich nicht gehen lassen, wenn sie davon erführe. Was täte sie ohne
eine Leibmagd, die sie anbrüllen und ausschimpfen kann? Aber wie steht es um
dein Interesse an den Rubinen, Cimmerier?«
    »Ich habe keins mehr daran«,
erwiderte er.
    »Du hast keins mehr daran …«
Sie unterbrach sich und schüttelte ungläubig den Kopf. »Für wie dumm hältst du
mich, Barbar? Aber vielleicht bist auch du der Dummkopf. Mitra, ich vergesse
immer, wie dumm Männer sind.«
    »Was soll das nun wieder
heißen?« fragte Conan erbost.
    »Daß sie dich in ihrem Bett
gehabt hat und du jetzt nicht mehr von ihr stehlen willst. Und du nennst dich
Dieb!«
    »Meine Gründe gehen dich nichts
an«, sagte er mit mehr Geduld, als er empfand. »Genausowenig wie die Rubine
dich jetzt interessieren sollten. Du kommst heute nacht mit mir, vergiß das
nicht.«
    »Ich vergesse es nicht«, murmelte
sie. Als ihre großen braunen Augen zu ihm hochblickten, dachte er kurz, daß sie
noch mehr sagen wollte.
    »Lyana!« Jondras Stimme klang
wie Peitschenknall. »Wo bleibt mein Wein?«
    »Wo bleibt mein Wein?« echote
Tamira spöttisch, aber sie rannte hastig weiter und wich Telades aus, der sich
mit dem einen Ende einer schweren, messingbeschlagenen Truhe abplagte.
    »Vielleicht hättest du sie nicht
verärgern sollen, Cimmerier«, keuchte der kahlgeschorene Jäger. »Vielleicht
könntest du dich entschuldigen.« Der Mann am anderen Truhenende nickte.
    »Crom!« knurrte Conan. »Macht
jeder im Lager sich Gedanken, ob ich …« Er unterbrach sich, da einer der
Wachtposten den Hang heraufgaloppiert kam. Unwillkürlich lockerte Conan sein
Schwert in der Scheide und ging auf den Mann zu, der inzwischen vor Jondra
absaß. Die Jäger ließen ihre Arbeit stehen und kamen ebenfalls näher.
    »Soldaten, meine Lady«, meldete
der Posten heftig atmend. »Kavallerie, zwei- bis dreihundert Mann, und sie
nähern sich schnell!«
    Jondra hämmerte mit der Faust
auf ihren Schenkel. Ihr lachsfarbiger Kittel und die Reithose waren staubig und
durchschwitzt nach dem langen Tag. »Erlik hole alle Soldaten«, knirschte sie.
Dann atmete sie tief ein, daß ihr Kittel sich über dem Busen spannte. »Na gut.
Wenn sie kommen, werde ich ihren Befehlshaber empfangen. Arvaneus! Kümmere dich
darum, daß jeder mit einem Verband sich außer Sichtweite hält. Sollten die
Soldaten vor meiner Rückkehr hierherkommen, dann sei höflich, aber erzähl ihnen
nichts. Nichts, hörst du? Lyana! Komm, hilf mir!« Noch ehe sie zu sprechen
aufhörte, bahnte sie sich einen Weg durch die Jäger, ohne zu warten, daß sie
ihr Platz machten.
    Arvaneus begann Befehle zu
brüllen. Jäger und Fuhrleute hasteten in alle Richtungen und machten sich
daran, das Lager für Besucher herzurichten. Die Verwundeten in die Zelte zu
schaffen, war die geringste Arbeit, denn die meisten konnten sich ohne Hilfe
bewegen, aber überall lagen Ballen und Bündel herum und Kochgeschirr und
Speere, da alles aussortiert aber noch nicht weggeräumt worden war.
    Ohne sich um die rege
Geschäftigkeit hinter sich zu kümmern, kauerte Conan sich an den Rand des
Lagers und spähte angestrengt in die Richtung, aus der der Posten galoppiert
war. Mehr als einmal griff seine Hand unbewußt nach dem alten

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