Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Edlen.
Es durfte keine Zeit vergeudet werden, wenn sie seinen Schutz brauchte. Die
Berge schienen sie erdrücken zu wollen, und dieses Gefühl blieb auch, selbst
wenn sie streckenweise zu zwanzig oder mehr hätten nebeneinander reiten können.
    Unentwegt suchte des Cimmeriers
Blick die zerklüfteten Felsen und steilen Hänge um sie herum ab, und sein
Instinkt – den sogenannte zivilisierte Menschen längst verloren hatten –
forschte nach Feinden. Von Kezankiern war keine Spur zu sehen, und auch seine
anderen Sinne sagten ihm nichts, was auf sie schließen ließe, trotzdem hing
Gefahr in der Luft, ja schien aus dem Gestein selbst zu sickern. Äußerlich
schien er völlig ruhig zu sein, aber innerlich war er wie trockene Späne, die
jeden Moment Feuer fangen mochten.
    Plötzlich zügelte Arvaneus sein
Pferd an einer Stelle, wo die Felswände steil und dicht beisammen waren. »Dort,
meine Lady.« Er deutete auf den Boden. »Hier fand ich den ersten Abdruck.«
    Jondra kletterte aus dem Sattel
und kniete sich neben eine lehmige Stelle, in der sich zwei gewaltige Krallen
und Teil einer dritten abzeichneten. »Es ist größer, als ich dachte«, murmelte
sie und fuhr mit zwei Fingern durch den Abdruck.
    »Wir haben die Spur jetzt
gesehen«, sagte Conan, der fand, daß das unheimliche Gefühl in der Luft immer
drückender wurde. »Kehren wir zum Lager zurück.«
    Arvaneus verzog höhnisch den
Mund. »Fürchtest du dich, Barbar? Meine Lady, ein Stück weiter sind ebenfalls
Abdrücke, einige sind vollständig.«
    »Ich sehe sie mir an!« rief
Jondra. Sie schwang sich in den Sattel und ritt los. Arvaneus galoppierte
schnell hinter ihr her.
    Conan wechselte einen Blick mit
Telades – nach seiner säuerlichen Miene zu schließen war der Jäger mit Jondras
Vorhaben genausowenig einverstanden wie der Cimmerier –, dann folgten auch sie
und der Rest.
    Der Weg führte in eine etwa
hundert Schritt breite Schlucht, deren braune Steilwände von fünf schmalen
Klüften durchzogen waren. Mißtrauisch studierte Conan sie. Wenn ein Gegner sich
dort versteckt hielt, könnte er sie überfallen, ehe sie sich richtig zur Wehr
zu setzen vermochten. Und die liebste Taktik der Kezankier war nun mal der
Hinterhalt.
    Auf der Schluchtsohle waren die
Abdrücke des Tieres reichlich. Sie führten sowohl in die als auch aus der
Schlucht und verrieten, daß es ebenfalls die Klüfte erforscht hatte. Merkliche
Unruhe erfüllte den Trupp. Die Jäger umklammerten krampfhaft ihre Speere oder
griffen nach ihren Bogen, während die Pferde nervös schnaubten oder tänzelten.
Jondra zog ihren Bogen aus der Hülle, ehe sie absaß, um sich den Abdruck
anzusehen, auf den Arvaneus deutete. Sie legte einen Pfeil an die Sehne, erst
dann bückte sie sich, um den Abdruck zu studieren. Der geiergesichtige Jäger
betrachtete stirnrunzelnd den Boden ringsum und bemühte sich ohne viel Erfolg,
sein Pferd zu beruhigen.
    Conan machte sich Gedanken über
Arvaneus’ Miene, schließlich war der Mann ja bereits hier gewesen und hatte die
Spuren erst vor kurzem gesehen. Konnte es sein, daß jetzt mehr Abdrücke
hier waren als zuvor? Es rann ihm kalt über den Rücken. Wenn dem so war, mußten
sie sofort umkehren!
    Er öffnete den Mund, da zerriß
ein schrilles Heulen die Luft, das das Blut stocken und die Pferde sich
aufbäumen ließ. Jondras Stute entriß ihr die Zügel und ging mit schnaubenden
Nüstern und rollenden Augen durch, daß die Edle ihr wie erstarrt nachblickte.
Mit Mühe gelang es Conan, seinen Rapphengst herumzudrehen. »Crom!« hauchte er,
als das Heulen von den Felswänden widerhallte.
    Eine ungeheure Kreatur,
gewaltig, auf kräftigen Beinen, kam in die Schlucht. Ihr Schuppenpanzer
schillerte in der untergehenden Sonne. Auf dem Rücken war er von seltsamen
Auswüchsen durchbrochen. Eisenharte Krallen zersplitterten schier den Stein,
auf dem sie aufsetzten. Den breiten Schädel hatte sie zurückgeworfen, und in
dem weiten, aufgerissenen Maul blitzten kurze spitze Zähne, während ihr
durchdringendes Heulen den Menschen durch die Knochen fuhr.
    Doch die Jäger waren Männer, die
sich schon viele Male dem Tod gegenübergesehen hatten, und obwohl sie ihm noch
nie in dieser Form begegneten, war er ihnen kein Fremder. Als dieses
grauenvolle Heulen endete, zwangen sie sich, gegen das Ungeheuer vorzugehen,
doch mußten sie erst ihre vor Panik halb wahnsinnigen Pferde bändigen, ehe sie
das gigantische Tier einkreisen konnten. Der Jäger, der ihm am nächsten war,
legte

Weitere Kostenlose Bücher