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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seinen Speer ein wie eine Lanze und griff an. Mit einem Klirren wie Stahl
auf Stein prallte die Speerspitze ab, und der Reiter flog aus dem Sattel. Der
mächtige Schädel senkte sich, und Flammen schossen aus dem gähnenden Rachen.
Mann und Pferd schrien, und ihr Gellen schien nicht enden zu wollen, während
sie lebendigen Leibes geröstet wurden.
    Die Augen der anderen weiteten
sich vor Entsetzen, aber sie stürmten bereits zum Angriff von beiden Flanken.
Selbst wenn sie es sich im letzten Augenblick noch anders überlegt hätten, die
Bestie gab ihnen keine Chance mehr. Schneller noch, als bei einem Leoparden
zerfetzten die kräftigen Krallen Reiter und Pferde gleichermaßen am Boden, und
die Kiefer zermalmten, was sie zu fassen bekamen. Speere zersplitterten wie
Späne an den schillernden Schuppen, und die Schreie der Sterbenden ließen
keinen klaren Gedanken zu, nur Furcht und Grauen erfüllte die noch lebenden
Jäger.
    Durch diesen heulenden Mahlstrom
sicheren Todes galoppierte Conan. Er lehnte sich tief aus dem Sattel, um einen
unbeschädigten Speer vom blutigen Boden aufzuheben. Diese großen goldenen
Augen, dachte er. Sie mußten verwundbar sein. Vielleicht auch die dunklen
Wülste auf dem Rücken. Er zwang sein Pferd herum – es wollte weitergaloppieren,
fort von dem Schrecken –, und der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn dermaßen
erbeben, wie nicht einmal der heulende Jagdschrei des Untiers es vermocht
hatte.
    Jondra stand keine zehn Schritte
vor dem Schädel des Ungeheuers und schoß soeben einen Pfeil ab. Mitten in ein
boshaft starrendes goldenes Auge traf er – und prallte davon ab. Das Tier ging
auf sie los. Eine Pranke schoß vor. Verzweifelt sprang sie zurück, doch eine
Krallenspitze verfing sich in der Verschnürung ihres roten Lederwamses, und sie
wurde in die Luft gerissen, daß sie vor den Augen des Ungeheuers baumelte. Ohne
auf die schreienden Menschlein um sich herum zu achten, studierte das Tier die
Frau ganz offensichtlich.
    Schrecken durchzuckte Conan. Aus
diesen leuchtend goldenen Augen sprach Intelligenz. Doch wenn ein Verstand
hinter ihnen steckte, war er zu unmenschlich, als daß ein Sterblicher seine
Logik verstanden hätte. Für das Ungeheuer war die schöne Frau nichts weiter als
ein schmackhafter Happen. Die spitzzähnigen Kiefer öffneten sich, und die
Pranke brachte Jondra näher an sie heran.
    Conan schwang den Speer. »Crom!«
brüllte er und trieb sein furchtbebendes Pferd mit den Fersen vorwärts. Er
richtete die Speerspitze auf eine ledrige Wulst und preßte die Knie fest an den
Hengst, um durch die Wucht nicht wie die anderen abgeworfen zu werden. Trotzdem
durchzuckte der Rückschlag des Aufpralls ihn und das Pferd so heftig, daß der
Hengst auf die Knie taumelte.
    Mit unglaublicher
Geschmeidigkeit und Flinkheit drehte das schillernde Ungeheuer sich herum und
schmetterte das Bein, an dessen Kralle Jondra baumelte, auf den Cimmerier, so
daß er in hohem Bogen durch die Luft flog. So heftig war der Aufschlag auf dem
felsigen Boden, daß er der Lunge alle Luft auspreßte. Verzweifelt rang Conan
nach Atem, rollte sich mühsam auf Hände und Knie und torkelte auf die Füße. Jondra
lag in seiner Nähe, ebenfalls nach Luft schnappend, auf dem Rücken.
    Das Ungeheuer wandte seine
Aufmerksamkeit jetzt voll dem Cimmerier zu. Jondras Wams hing leer von einer
Kralle. Der bedauernswerte Rapphengst lag zuckend unter der Bestie begraben.
    Obwohl er wußte, daß es sinnlos
war, denn Stahl vermochte dem geschmeidigen Schuppenpanzer nichts anzuhaben,
zog Conan sein uraltes Schwert. Er war nicht schnell genug, dem Tier allein zu
entgehen, viel weniger noch, wenn er Jondra trug, aber er konnte sie auch nicht
einfach liegenlassen. Nun, zumindest würde er nicht sterben, ohne sich zu
wehren.
    »Ho, Conan!« Im Sattel
schwankend, ritt Telades von hinten auf das Ungeheuer zu. Die Kettenrüstung war
über der Brust aufgerissen, und er war blutüberströmt, doch er hielt den Speer
fest in der Hand. »Bring sie in Sicherheit, Nordmann!« Er stieß seinem Pferd
die Stiefel in die Flanken und zwang es vorwärts.
    Schuppen glitzerten, als die
Bestie herumwirbelte.
    »Nein!« brüllte Conan.
    Flammen verschlangen den
kahlgeschorenen Jäger, und das Ungeheuer schnappte nach dem verbrennenden
Fleisch.
    Telades’ Opfer durfte nicht
vergeblich sein! Conan steckte das Schwert schnell wieder ein, hob Jondra auf
die Arme und rannte in eine schmale Kluft, das Bersten von Knochen in den
Ohren.
    Als dieser

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