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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seiner
Satteldecke auf sein Pferd zog. Vor Verzweiflung weinend, wehrte sie sich
nicht, als der Kezankier den Saum von Eldrans Umhang hob und ihr nacktes Gesäß tätschelte.
    »Er wird mich retten«,
schluchzte sie in das zottige Pferdehaar unter ihrem Gesicht. »Er wird mich
retten.« Und ein wenig wunderte sie sich selbst, daß das Gesicht des Erflehten
vor ihrem inneren Auge das des Brythuniers war.

19.
     
     
    Zähneknirschend starrte Conan in
den Felsspalt, in dem er Tamira versteckt hatte. Aber das nützte nichts, seine
Gedanken allein konnten sie nicht herbeibeschwören.
    Er studierte den Boden vor dem
Felsen und runzelte die Stirn. Da war wenig, das ihm Aufschluß geben konnte.
Der Boden war zu steinig, als daß sich Abdrücke abgezeichnet hätten, aber er
hatte das Fährtenlesen in den Bergen von Cimmerien gelernt, und dort war der
Boden ähnlich beschaffen wie hier. Er sah einen sichtlich verrutschten Stein,
und ein anderer war mit der dunklen Seite nach oben gekehrt. Die Geschichte,
die der Boden hier ihm erzählte, war bestürzend. Tamira war allein
fortgegangen. Das und nichts weiter. Von Kezankiern oder sonst jemandem, der
sie weggeschleppt hätte, waren keine Spuren zu sehen. Nein, sie war einfach
fortgegangen. Sie hatte nicht einmal lange gewartet, nachdem er sie verlassen
hatte, das verrieten ihm die Überreste des Taus auf einigen der verrutschten
Steine.
    »Törin!« knurrte er. »Jetzt muß
ich gleich zwei Weiber suchen!« Und er schwor sich, daß er ihr den Hintern
versohlen würde, wenn er die Diebin erst gefunden hatte.
    Mit dem Speer in der Hand folgte
er der Spur. Am liebsten hätte er laut geflucht. Es bestand kein Zweifel, wohin
sie gelaufen war. Zum Lager! Zu den Rubinen! Vielleicht besaß sie sie bereits,
denn er erinnerte sich, daß die Eisentruhen nicht unter der Asche von Jondras
Zelt gewesen waren.
    Plötzlich blieb er stehen und
studierte stirnrunzelnd den felsigen Boden. Hier waren mehrere Leute gewesen,
und ein Kampf hatte stattgefunden. Er hob einen winzigen Fetzen weißen Stoffes
auf – ein Stück von einem Magdkleid, wie es Tamira getragen hatte. Er
zerknüllte ihn in der Hand.
    »Törin«, sagte er erneut, aber
fast sanft.
    Vorsichtig sah er sich weiter
um, und nun nicht nur nach Spuren, sondern auch nach möglichen Kezankiern in
der Nähe. Er fand drei verschiedene Fährten. Zwei waren von Reitern, eine davon
war die, der er folgte, die andere viel frischer, und die neueste war die von
mehreren Männern zu Fuß. Kezankier waren selten lange ohne ihre Pferde, und für
Soldaten waren es zu wenige. Und er konnte sich keine andere Gruppe vorstellen,
die sich jetzt in den Bergen herumtrieb, denn wenn tatsächlich einige Jäger
überlebt hatten, würden sie inzwischen längst ins Tiefland geflohen sein.
    Mit neuem Argwohn schaute er
sich nun noch sorgfältiger nach möglichen Hinterhalten um. Geeignete Stellen
dafür gab es in den Kezankianbergen unzählige, was ihm die Sache nicht
erleichterte. Scharfe Biegungen um Steilhänge und schmale Klüfte waren die
Regel. Aber es war ein kleines Tal mit sanften Hängen, das seine Aufmerksamkeit
auf sich lenkte.
    Vom Ende einer tiefen Klamm, die
ins Tal führte, studierte er es. Reglos drückte er sich an die Felswand. Mehr
als alles andere war es eine Bewegung, die seinen Blick anzog. Verkümmerte
Bäume wuchsen an den Hängen, doch nur wenige davon konnten Deckung bieten. Von
der Talsohle zu den Gipfeln gab es kaum Felsblöcke oder Mulden, die als
Hinterhalt geeignet gewesen wären, und diese wenigen lagen zu beiden Seiten auf
halber Höhe zu den Gipfeln. Kezankier aber wollten jenen, denen sie
auflauerten, möglichst nahe sein, um sie wirkungsvoll überraschen zu können.
Alles, was sein Blick ihm zeigte, sagte ihm, daß man in diesem Tal sicher war,
aber ein Instinkt warnte ihn in seinem Hinterkopf. Und der Instinkt, der ihm
schon mehr als einmal das Leben gerettet hatte, gewann die Oberhand.
    Schnell kehrte er in die Klamm
zurück. An einer Stelle, wo die Wand abgespalten war und mehrere Felsblöcke den
Weg fast versperrten, kletterte er hoch. Geschickt wie eine Raubkatze huschte
er von Felsblock zu Felsblock, von Baum zu Baum und nutzte jede weitere
Deckung.
    Schließlich erreichte er den
Hang, der ins Tal führte, und spähte hinunter. Unter ihm, hinter einem
zerklüfteten Felsblock, kauerte ein Mann mit einem Bogen in der Hand. Conan
holte erstaunt Atem. Zwar fehlten ihm die Pelzstulpen, aber das bestickte Hemd
wies den Mann als

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