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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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war mit acht Bleisiegeln
gesichert, die die Prägung eines Vogels trugen, wie er noch keinen gesehen
hatte. »Die Zungen der Straße sprechen von Tureg Amal. Trotzdem muß irgendwo
etwas über das Ereignis im ›Goldenen Halbmond‹ erwähnt worden sein, sonst wäre
die Geschichte über einen riesenhaften Nordmann überhaupt nicht im Umlauf.«
Conan griff nach einer Truhe, um ihr Gewicht abzuschätzen. Zu seiner
Überraschung war sie so leicht, als wäre sie mit Daunen gefüllt. »Männer aus
den Nordlanden sind in Sultanapur selten.«
    »Ja«,
pflichtete der Einäugige ihm bei. »Und man sagt, wenn zwei verschiedene
Gerüchte zusammenkommen, vermischen sie sich. Und auch, daß ein Gerücht sich
von Mund zu Mund verändert.«
    »Seit
wann beschäftigst du dich in deinem hohen Alter mit Volksweisheiten?« fragte
Conan lachend. »Ich weiß zwar weder wie und warum es zu dem Gerücht gekommen
ist, sehr wohl aber, daß ich in Schwierigkeiten stecke, ehe nicht alles
aufgeklärt ist.«
    »Ich
bin noch nicht so alt, daß ich dir nicht den Hals umdrehen kann!« knurrte Hordo
erbost über die Erwähnung des ›hohen Alters‹. »Und außerdem, wann warst du
nicht in Schwierigkeiten, Cimmerier?«
    Conan
ging nicht auf seinen Spott ein. Ihm war schon lange klar, daß ein Mann nicht
gleichzeitig ein freies Leben führen und Schwierigkeiten aus dem Weg gehen
konnte. »Was ist in diesen Truhen?« erkundigte er sich.
    »Gewürze«,
erwiderte eine Stimme von der Tür.
    Der
Cimmerier legte die Hand um den Schwertgriff. Der Neuankömmling trug einen
dunkelgrauen Umhang mit einer weiten Kapuze. Kaum hatte er die Kellertür hinter
sich geschlossen, warf er die Kapuze zurück, und ein schmales, dunkles Gesicht
kam zum Vorschein, gekrönt von einem Turban, der doppelt so groß war, wie die
Mode in Turan es vorschrieb. Zwei Reiherfedern, von einer opalbesetzten
Silberbrosche gehalten, ragten daraus hervor. Seine Finger waren mit Saphir-
und Amethystringen geschmückt.
    »Ein
Vendhyaner!« entfuhr es Hasan.
    Hordo
bedeutete ihm zu schweigen. »Ich befürchtete schon, Ihr würdet nicht kommen,
Patil.«
    »Nicht
kommen?« fragte der Vendhyaner erstaunt, dann lächelte er dünn. »Ah, Ihr
dachtet, ich hätte etwas mit dem Geschehnis zu tun, von dem man auf der Straße
munkelt. Nein, ich versichere Euch, ich habe bei dem bedauerlich unzeitigen
Ableben des Oberadmirals meine Hand nicht im Spiel. So etwas ist nichts für
mich. Ich bin nur ein kleiner Kaufmann, der, um wenigstens ein bißchen Gewinn
zu machen, sowohl die von Eurem König Yildiz, als auch die von meinem König
Bhandarkar auferlegten Steuern umgehen muß.«
    »Natürlich,
Patil, und Ihr seid zu den richtigen Männern gekommen, die dafür sorgen werden,
daß Euch Yildiz’ Eintreiber auch nicht eine Münze wegnehmen. Der Rest meiner
Mannschaft ist bereits dabei, das Schiff herzurichten. Conan, sieh du schon mal
nach dem Rechten.« Hordo wandte dem Vendhyaner halb den Rücken zu und machte
ein paar hastige Zeichen, die nur Conan und Hasan sehen konnten. »Wir sind
bestimmt bereit, bald auszulaufen.«
    Der
Cimmerier wußte sehr wohl, was die Zeichen bedeuteten. Er sollte nach oben
gehen und dafür sorgen, daß Patil keinen der Männer zu Gesicht bekam, die
möglicherweise betrunken hereintorkelten. Fünf oder sechs Besoffene genügten,
den Vendhyaner daran zweifeln zu lassen, daß Hordos Schiff wirklich bald
auslaufen konnte. Aber Conan rührte sich nicht. Statt dessen wog er noch einmal
eine Truhe in den Händen.
    »Gewürze?«
fragte er. »Safran, Pfeffer und all die anderen Gewürze, die ich aufzählen
könnte, kommen über die Vilayetsee aus dem Osten. Welche Gewürze kommen aus dem
Westen?«
    »Bestimmte,
sehr seltene von den Inseln des Westlichen Ozeans«, erwiderte Patil glatt, »die
in meiner Heimat einen guten Preis einbringen.«
    Conan
nickte. »Sicher, trotzdem habe ich noch nie gehört, daß so etwas geschmuggelt
würde. Du, Hordo?«
    Der
Bärtige schüttelte zweifelnd den Kopf. Ganz offensichtlich machte er sich
Sorgen, daß Conan ihm das Geschäft verderben könnte. Patils Miene veränderte
sich nicht, aber er benetzte die Lippen mit der Zungenspitze. Conan ließ die
Truhe fallen, und der Vendhyaner zuckte zusammen, als sie auf dem harten
Lehmboden aufschlug.
    »Öffnet
sie«, forderte Conan ihn auf. »Ich möchte sehen, was wir über die Vilayetsee
schaffen sollen.«
    Patil
stieß einen empörten Schrei aus und wandte sich an Hordo. »So war es nicht
vereinbart! Kafar

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