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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ränkeschmieden.«
    »Spielt
ja keine Rolle mehr, er ist tot, und wir werden bald den Rest des Gesindels
niedergemacht haben.«
    »So
viel Zeit willst du vergeuden?« fragte die scharfe Stimme. »Wie lange, glaubst
du denn, wird die Karawane warten?«
    »Aber
Sabah sagte, wir müssen sie alle töten. Außerdem haben sie das Gold.«
    »Du
denkst an die Befehle eines Toten und an hundert Goldstücke?« sagte die scharfe
Stimme höhnisch. »Denk lieber an unseren Empfang in Ayodhya, wenn die Truhen
dort nicht sicher ankommen. Dann wäre es vielleicht besser, uns gleich Sabah im
Tod anzuschließen!«
    Die
Stille war drückend, Conan konnte geradezu spüren, wie die anderen dem Sprecher
wortlos beistimmten. Und als wären wahrhaftig keine weiteren Worte nötig,
wendeten die Vendhyaner ihre Pferde und galoppierten in die Dunkelheit.
Augenblicke später wurde das Trappen ihrer Hufe durch weitere verstärkt, und
alle ritten südwärts.
    Das
Gehörte gab dem Cimmerier viel zum Nachdenken. Die verfluchten Truhen schienen
jedesmal, wenn jemand davon sprach, größere Bedeutung zu gewinnen. Im Moment
allerdings gab es Dringenderes zu tun.
    Das
halbe Schiff brannte bereits, als er es erreichte. Im Feuerschein waren Hordo
und drei weitere deutlich zu erkennen. Sie standen bis zu den Hüften in der
leichten Brandung und gossen verzweifelt eimerweise Wasser auf die Flammen,
während sie mit gleicher Verzweiflung immer wieder ein Auge auf den Strand
warfen.
    »Die
Vendhyaner sind weg!« schrie Conan ihnen zu. Er griff nach dem Plankengang und
schwang sich an Deck. Feuer fraß sich am Segel entlang. »Es ist zu spät zum
Löschen, Hordo!«
    »Erlik
hol dich!« heulte der Einäugige. »Das ist mein Schiff!«
    Eine
Ziege war tot, ein Pfeilschaft ragte aus ihrem Hals. Die Verpflegung könnte
knapp werden, dachte Conan und warf den Kadaver zum Strand. Die lebende Ziege
folgte und wäre fast auf Hordos Kopf gelandet.
    »Mein
Schiff!« knurrte der Einäugige. »Karela!«
    »Du
wirst ein anderes bekommen.« Conan ließ den Käfig mit den aufgeregt flatternden
Tauben hinunter und blickte fest in Hordos wütende Augen. »Ja, du wirst zu
einem anderen kommen, mein Freund, aber dies hier ist nicht mehr zu retten.«
    Stöhnend
nahm Hordo den Weidenkäfig. »Spring hinab, Cimmerier, ehe auch du noch verbrennst.«
    Statt
dessen suchte Conan alles zusammen, was noch nicht brannte: Taurollen,
Wasserbeutel, Bündel persönlicher Habe – und warf es strandwärts. Sie saßen nun
in einem fremden Land fest, und es war sicherer, von vornherein anzunehmen, daß
es für sie auch ein feindliches Land war. Sie würden einstweilen nur das
besitzen, was sie vor den Flammen retten konnten. Die Hitze wurde unerträglich,
als das Feuer sich näherfraß. Der Teeranstrich blubberte, und stinkender
schwarzer Rauch stieg davon auf. Doch Conan sprang erst von Bord, als nichts
Unbeschädigtes in seiner Reichweite mehr zu bergen war.
    Als
er an den Strand watete, sackte er plötzlich in die Knie. Nach einer Weile
wurde ihm bewußt, daß Ghurran über ihn gebeugt stand. In seinen wie mit
Pergament überzogenen Knochenhänden hielt er einen Lederbeutel an einem langen
Riemen.
    »Es
tut mir leid«, sagte der Greis, leise, »aber keiner der Vendhyaner hatte das
gesuchte Gegenmittel bei sich. Natürlich kann es sein, daß sie mich belogen,
denn schließlich wollten sie uns ja umbringen. Ich werde auf alle Fälle jeden
ihrer Toten durchsuchen. Aber ich kann Euch versichern, daß ich genügend
Kräuter habe, Euch am Leben zu halten, bis wir in Vendhya sind.«
    Conan
ließ den Blick über den Strand wandern. Tote und Verwundete lagen herum. Ein
paar Schmuggler stolperten zögernd aus der Dunkelheit. Das Schiff hinter ihm
brannte wie ein Scheiterhaufen. »Bis wir in Vendhya sind«, echote er düster.
     
    Als
die letzten Flammen auf dem Wrack des Schmugglerschiffs erloschen, stahl Jelal
sich in die Dünen mit einem grobgewebten Beutel unter dem Arm. Die anderen
waren zu müde, auf seine Abwesenheit aufmerksam zu werden, solange er nicht zu
lange ausblieb.
    Durch
Tasten fand er dürres Reisig um die verkrüppelten Bäume, damit zündete er in
sicherer Entfernung vom Strand ein winziges Feuer an. Nachdem er Feuerstein und
Stahl in den Beutel zurückgesteckt hatte, holte er andere Dinge hervor: eine
festverschlossene kleine Bronzeflasche, einen kurzen Federkiel, dünne Streifen
Pergament. So schnell er schreiben konnte, ohne das Pergament zu zerreißen,
kritzelte

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