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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gruppe
jedoch nach ihrer Größe ihren gerechten Anteil an Wasserbeuteln und Decken. Die
lebende Ziege und den Rest der gebratenen bekamen die Männer, die ihren Weg zu
Fuß machen mußten. Dafür wurde der Käfig mit den Tauben auf das Packpferd
gebunden und dazu ein Sack Getreide.
    »Besser
wir geben das Korn den Pferden«, brummte Conan, »und ernähren uns von dem, was
wir fangen können.« Er warf ein Steigbügelleder hoch über den silberverzierten
Sattel des Rapphengstes und bückte sich, um den Sattelriemen zu prüfen. Die
beiden Gruppen waren nun wirklich getrennt. Jene, die nach Vendhya ritten,
kümmerten sich um ihre Pferde, während die anderen in einiger Entfernung ihre
Sachen zusammenschnürten, damit jeder seinen Teil auf dem Rücken tragen konnte;
daß sie dabei unzufrieden brummelten, war nicht zu überhören.
    »Bei
Mitra, Cimmerier«, sagte Hordo, »manchmal glaube ich wirklich, du vermeidest
mit voller Absicht Annehmlichkeiten. Ich jedenfalls freue mich schon auf ein
oder zwei am Spieß gebratene Täubchen heute abend.«
    »Wenn
wir uns weniger um unsere Bäuche kümmerten und dafür schneller ritten«, brummte
Conan, »könnten wir die Karawane vielleicht noch vor Einbruch der Nacht
einholen. Aus den Worten der Vendhyaner zu schließen, war sie nicht allzuweit
entfernt.«
    »Ja,
es wäre nicht schlecht, mit ihr nach Vendhya zu reisen«, sagte Ghurran, der
sein Pferd unbeholfen mit beiden Händen am Zügel führte. »Wir hätten
Bequemlichkeit und Sicherheit.« Als würde ihm bewußt, daß er sich in ein
persönliches Gespräch eingemischt hatte, lächelte er verlegen und zog sein
Pferd weiter.
    »Der
Alte geht mir allmählich auf die Nerven«, brummte Hordo. »Die Vendhyaner
bringen uns fast um, mein Schiff verbrennt, und er scheint an nichts anderes zu
denken, als nach Vendhya zu gelangen.«
    »Seine
Zielstrebigkeit stört mich nicht«, entgegnete Conan. »Obgleich ich nicht
traurig wäre, wenn ich sein Gebräu bald nicht mehr brauchte.«
    Der
Einäugige kratze sich am Bart. »Du mußt doch selbst wissen, daß es besser wäre,
die Karawane zu vergessen, oder nicht? Wenn die Männer, gegen die wir in der
Nacht kämpften, sich ihr anschlossen, wird es bloß zu neuen Schwierigkeiten
kommen. Während sie bereits zur Karawane gehören, wären wir Fremde.«
    »Natürlich
ist mir das klar«, antwortete Conan ruhig. »Aber ich gebe mich nicht mit dem
Gegenmittel allein zufrieden. Ein Mann hat versucht, mich zu töten, und
vielleicht ist es ihm sogar gelungen; alles nur wegen Truhen, deren Inhalt mehr
wert zu sein scheint, als man bei seinem Anblick glauben möchte. Ich will
wissen weshalb, und die Antwort liegt in diesen Truhen.«
    »Aber
sei vorsichtig, Conan. Es nützt dir wenig, wenn du auf eine vendhyanische Lanze
gespießt wirst.«
    »Wir
haben letzte Nacht versucht, vorsichtig zu sein. Von jetzt an sollen sie sich
vor mir in acht nehmen.« Conan schwang sich in den Sattel. Als sich alles um
ihn wieder zu drehen schien, hielt er sich hastig an dem hohen Knauf fest.
Grimmig setzte er sich hoch auf.
    »Ja,
sie sollen sich vor mir hüten!« Er drückte dem Bhalkhana-Hengst die Fersen in
die Weichen.

9.
     
     
    Sanddünen
wichen einer Steppenlandschaft mit kargem, zähem Gras und einzelnen niedrigen
Hügeln. Verstreut wuchsen Sträucher und Dornbüsche, während im Osten entlang
den Zaporoska-Ufern höhere Bäume zu sehen waren. Im Süden erhob sich das Grau
der Berge – des Colchiangebirges – am Horizont. Die Sonne stieg schnell höher:
ein grellgelber Ball am wolkenlosen Himmel. Ihre Hitze zog alle Feuchtigkeit
aus dem Boden und den Menschen. Bei jedem Hufschritt stieg eine Staubwolke auf.
    Den
ganzen Tag hielt Conan einen gleichmäßigen Trab ein, den die Pferde bis zum
Abend durchhalten konnten, vielleicht sogar länger, wenn es sein mußte. Seine
scharfen Augen hatten die Fährte der Vendhyaner mit ihren Tragtieren schnell
entdeckt, sie hatten auch gar nicht versucht, sie zu verbergen. Den Mann mit der
rauhen Stimme hatte nur interessiert, so schnell wie möglich voranzukommen; an
die unwahrscheinliche Möglichkeit, daß jemand ihm und seinen Leuten folgen
könnte, hatte er vermutlich nicht einen Gedanken verschwendet. Enam und Shamil
erwiesen sich als gute Schützen. Inzwischen hingen bereits zehn magere braune
Hasen von ihren Sätteln.
    Conan
achtete nicht auf die Vorschläge, daß sie gegen Mittag Rast machen und die
Hasen braten sollten. Er duldete lediglich hin und wieder einen Halt, um

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