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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Formen und Umrisse. Die Schritte hielten außerhalb der dünnen
Zeltwand an, und Stimmen murmelten etwas Unverständliches. Einer der erhöhten
Schatten auf dem Bodenteppich rührte sich.
    Nicht
schon wieder! dachte Conan. Er hoffte, es sei nicht ebenfalls ein Bär, und warf
sich auf die sich bewegende Gestalt. Das heftige Luftschnappen, als er landete,
hörte sich keineswegs nach einem Bären an, und die mit feinem Leinen bedeckte,
weiche Form, die sich unter ihm wand, fühlte sich auch ganz anders an.
Verzweifelt suchte seine Hand nach einem Mund und fand ihn gerade noch
rechtzeitig, um einen Schrei abzuwürgen. Als er das Gesicht senkte, blickte er
in große dunkle Augen, die mit einer Mischung aus Furcht und Wut hochstarrten.
    »Jetzt
ist Alyna nicht hier, Vyndra«, wisperte er und nahm die Hand von ihren Lippen.
    Als
sie noch einmal den Mund zu einem Schrei öffnete, verschloß er ihn mit ihrem
eigenen Haar, das er mit der anderen Hand zusammengepreßt hatte. Er tastete auf
der Bettmatte herum, bis er einen langen Seidenschal fand, den er um ihre
Lippen band, um zu verhindern, daß sie die Haare ausspuckte. Geknebelt und
gebunden, dachte er, konnte sie nicht Alarm schlagen. Mit etwas Glück würde sie
erst am Morgen gefunden werden, und bis dahin war er weit weg.
    Er
zog die Leinendecke weg und hielt unwillkürlich inne, um sie zu betrachten.
Selbst in dieser Dunkelheit wirkte ihr aufregender Körper atemberaubend. Er
beherrschte sich jedoch schnell und riß gerade noch rechtzeitig den Kopf
zurück, ehe sich ihre Nägel in seine Augen zu krallen vermochten.
    »Diesmal
bist nicht du es, die die Unterhaltung auswählt«, sagte er leise. Er faßte geschickt
ihre nach ihm schlagenden Arme und drehte Vyndra auf den Bach. Mit einem
weiteren Schal band er ihr die Handgelenke auf dem Rücken zusammen. »Zwar tanzt
du nicht für mich«, sagte er lachend, »aber dies macht fast genausoviel Spaß.«
Er spürte, wie sie zitterte, und brauchte gar nicht die durch den Knebel
gedämpften Laute zu hören, um zu wissen, daß sie vor Wut bebte.
    Während
er nach etwas suchte, womit er ihr die Fußgelenke fesseln könnte, vernahm er
Stimmen am Zelteingang. Hastig zog er seine sich windende Gefangene mit sich
näher an die Trennwand, um besser hören zu können.
    »Weshalb
wollt Ihr mit meiner Herrin sprechen?« fragte Alyna gerade. »Sie schläft.«
    Ein
Mann antwortete mit müder Geduld: »Der Wazam hat erfahren, daß deine Herrin am
frühen Abend einen Spion zu Besuch hatte. Er möchte sich mit ihr über ihn
unterhalten.«
    »Kann
das nicht bis zum Morgen warten? Es würde sie erzürnen, um diese Zeit geweckt
zu werden.«
    Conan
wartete nicht länger. Würde Vyndra jetzt gefunden, erführen die Soldaten, daß er
in der Nähe war, noch ehe sie ihren Knebel ganz aus dem Mund hatte. Die sich
Windende halb tragend, halb zerrend, eilte er zur hinteren Zeltwand und spähte
durch den Schlitz. Der Suchtrupp war von dieser Seite verschwunden.
Möglicherweise handelte es sich bei dem am Vordereingang um denselben.
    »Tut
mir leid«, sagte er zu Vyndra.
    Er
war sehr froh über den Knebel, als er sie durch den Schlitz zog. Die heftig
protestierenden Laute hinter dem Knebel waren schlimm genug. Trotz ihrer
Gegenwehr hob er sie auf die Arme und rannte so schnell er konnte, nicht ohne
die nötige Vorsicht walten zu lassen, nach Patrouillen Ausschau zu halten und
auf Zeltseile über dem Boden aufzupassen.
    In
sicherer Entfernung von ihrem Zelt setzte er sie ab, hielt sie jedoch an einem
schlanken Arm fest. Wurden sie entdeckt, mußte er imstande sein können zu
kämpfen, ohne daß sie ihm dabei im Weg war. Und dann spielte es auch keine
Rolle mehr, ob sie floh oder nicht.
    Das
Dringendste war nun, ein Pferd zu finden, doch als er weiter wollte, mußte er
feststellen, daß er eine sich duckende Frau nachzerren mußte, die versuchte,
sich so klein wie möglich zu machen und sich gleichzeitig weigerte, einen Fuß
zu rühren.
    »Steh
auf und geh!« befahl er heiser, aber sie schüttelte heftig den Kopf. »Bei Crom,
Weib, ich habe jetzt wirklich keine Zeit, deine Reize zu beäugen.« Wieder
schüttelte sie den Kopf.
    Er
schaute sich um. Niemand schien in der Nähe und wach zu sein. Alle Zelte
ringsum waren dunkel. Er holte mit dem Arm aus. Der Schlag klatschte lauter auf
ihrem Gesäß, als ihm lieb war, von den Geräuschen hinter ihrem Knebel ganz zu
schweigen. Aber jedenfalls brachte er sie auf die Zehen und in halbwegs
aufrechte Stellung. Als sie

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