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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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tropfte aus dem offenen Maul, als er nach dem Mann griff. Offensichtlich hatte er erwartet, daß Conan zurückweichen werde, doch der tat das Gegenteil. Er warf sich dem Ungeheuer entgegen. Er hatte nur eine Chance, und die nutzte er. Der Cimmerier hielt die abgeschnittene Hand wie einen Dolch und stieß mit aller Kraft die Krallenfinger ins Gesicht ihres früheren Besitzers.
    Die teilweise mumifizierten Finger waren gespreizt. Zeige- und Mittelfinger bohrten sich bis ins dritte Gelenk in Djavuls Augen.
    Der Dämon schrie gellend auf. Der Laut erschütterte die Nachtluft. In Conans Ohren klingelte es. Er war fast taub. Djavul stolperte nach hinten und hielt sich mit der lebendigen Hand die tote. Er zerrte an diesem Folterinstrument; aber es bewegte sich nicht und schien Teil seines Gesichtes geworden zu sein. Der Dämon ging immer noch brüllend in die Knie. Ein seltsames flackerndes orangefarbenes Licht umgab sein Gesicht. Vor Conans Augen zog sich dieser Schein über den gesamten Körper des Dämons. Sobald es Djavul von Kopf bis Fuß eingehüllt hatte, erlosch es jäh. Djavul stürzte nach hinten. Sein Körper zerlief wie flüssiges Wachs zu einer roten brodelnden Pfütze, die sich über die Tannennadeln ausbreitete, bis schließlich von ihm nur noch ein feuchter Fleck auf dem Boden zurückblieb.
     
    In der Burg Slott flammte plötzlich in einem gewissen Raum ein sorgfältig auf die Steinplatten gezeichnetes Pentagramm leuchtend orangefarben auf. Als die Flammen erloschen, war auch das Pentagramm verschwunden.
     
    In Mornstadinos fuhr plötzlich die Hexe Djuvula in ihrem Schlafgemach aus einem traumlosen Schlummer mit aufgerissenen Augen hoch. Sie schrie; aber die Mühe war vergeblich. Ihren Bruder gab es nicht mehr.
     

Sechzehn
    S ECHZEHN
     
     
    Im Schein des wiederentfachten Feuers saßen Conan, Vitarius, Kinna und die zurückgekehrte Eldia. Das Mädchen war von ihrem Schlafplatz nicht weit entfernt worden – noch innerhalb des Bannkreises des alten Magiers.
    »Er muß uns sehr nahe gewesen sein, als ich den Zauber sprach«, sagte Vitarius. »Die Magie ist nicht gestört worden.«
    Auf Conan traf das nun nicht zu. »Was ist mit ihm geschehen?« Er blickte zu dem feuchten Fleck hin, der einmal Djavul gewesen war.
    »Weil ich zu den Weißen gehöre, konnte ich seinen Namen nicht gegen ihn einsetzen. Das wußte der Dämon. Aber Fleisch von seinem Fleisch war eine viel mächtigere Waffe, wie sich zeigte.«
    Kinna fragte: »Woher wußtest du, was geschehen würde?«
    Vitarius schüttelte den Kopf. »Das wußte ich nicht. Der Weiße Kreis lehrt solche Dinge nicht. Aber ich hatte Gerüchte gehört. Wenn man lange genug lebt, erfährt man auch über die Gegenseite so einiges. Vor Jahren stieß ich auf ein altes Pergament, eine Seite aus einem größeren Werk, das eine weise Seele zum Großteil verbrannt hatte. Auf dieser Seite stand, daß Fleisch, das einem Dämon abgeschnitten wird, sich mit seinem Besitzer wieder vereinigt, wenn es mit ihm in Berührung gebracht wird. Hätte Conan die tote Hand an den Stumpf gehalten, wäre der Dämon wieder vollständig geworden. Jedoch scheint das Fleisch von Dämonen nicht sehr heikel zu sein – die Hand blieb an der ersten Stelle des Teufels haften, die sie berührte.«
    Kinna schüttelte sich. »Willst du damit sagen, daß die Hand im Gesicht des Unholds Wurzeln schlug?«
    »So scheint es zu sein. Da aber die Augen ein überaus unpassender Ort für die Hand war, tötete sie den Dämon.«
    »Ein passender Tod«, sagte Conan. »Ich werde ruhiger schlafen, wenn ich weiß, daß diese Ausgeburt der Hölle mir nicht mehr auf den Fersen ist.«
     
    Nicht weit vom Rand der Corinthischen Straße entfernt schlief Loganaro, der Unterhändler, sehr unruhig. Die Kälte kroch trotz seiner Fettschichten bis in die Knochen. Er hatte keine Decke, auch keine Vorräte, da er Mornstadinos in großer Eile verlassen hatte. Es war ihm gelungen, die Fesseln an den Handgelenken durchzubeißen. Aber außer der Kleidung, die er auf dem Leibe trug, besaß er nichts.
    Irgend etwas Unsichtbares weckte den Fettsack. Er lauschte und starrte angestrengt in die Dunkelheit hinaus. Doch der einzige Laut war der Ruf eines Nachtvogels in der Ferne, der seine Gefährtin rief. Nachtgeräusche, sonst nichts. So weit entfernt von Mornstadinos brauchte er sich wohl keine Sorgen mehr zu machen. Hier war er in Sicherheit.
    Er entspannte sich etwas. Da war nichts, wovor er Angst haben mußte. Sicherlich war er auf

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