Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
seinen Reisen an bessere Unterbringung gewöhnt; aber dieser Rückschlag wäre ja nur von kurzer Dauer. Er hatte in vielen corinthischen Städten Verbindungen, sogar in einigen der kleinen Königreiche im Süden. Im Nu würde er jemand dazu überreden können, ihn mit einem Reittier und Vorräten auszurüsten. Danach konnte er sich schnell an einen der vielen Orte begeben, wo er seine Reichtümer verborgen hatte.
    Mornstadinos war vielleicht das Juwel Corinthiens, aber es war nicht die einzige Stadt der Welt. Vielleicht ging er nach Nemedien oder Ophir, vielleicht sogar nach Koth. An allen diesen Orten hatte er hervorragende Verbindungen.
    An sein hastiges Versprechen, ehrlich, sogar ein Priester zu werden, verschwendete Loganaro keinen Gedanken, bis auf ein Lächeln über solche Dummheit. Man rief die Götter in Zeiten großer Not an. Halfen sie einem, war das ihre Sache, nicht seine. Er hatte schon ein Dutzend solcher Gelübde abgelegt und hinterher schnell wieder gebrochen. Die Götter vergaben entweder sehr leicht oder interessierten sich für Eidesbrecher nicht. Die Erfahrung hatte Loganaro jedenfalls gemacht. Ein Mann tat, was in einer bestimmten Situation erforderlich schien. Danach änderte sich die Lage oft so schnell wie der Wind. Wichtig war doch nur, daß er lebte und wieder seinen Geschäften nachgehen konnte. Zur Hölle mit den Göttern!
    Das Lächeln auf Loganaros Gesicht verschwand langsam, als er wieder einschlief, eingelullt von den Vogelrufen in der Ferne.
     
    Auf der vom Sternenlicht beschienenen Straße lief etwas Lohfarbenes dahin. Schon näherte sich die Dämmerung, wie ihr falscher Bruder ankündigte. Auf der westlichen Straße von Mornstadinos hörte man nur das Atmen des Panthers, und es klang erschöpft.
    Außerdem war der Panther hungrig. Seit er die Stadt verlassen hatte, war er bis auf einige kurze Pausen gerannt. Er hatte nur ein Kaninchen und ein Erdhörnchen erwischt. Das war selbst für eine Wildkatze nicht viel Futter, wieviel weniger für einen so großen Panther wie ihn! Rache beflügelte ihn; aber Rache macht nicht so satt wie Fleisch und heißes Blut.
    Als hätte eine gütige Gottheit seinen Wunsch gehört, stieg dem Panther plötzlich der Geruch lebendigen Fleisches in die Nase. Dort, genau vor ihm, an dem Baum! Die Raubkatze wurde langsamer und schlich sich mit hängendem Bauch zielbewußt an die Beute heran.
    Das Fleisch schlief. Gut! Das machte alles leichter. Der Panther konnte sich der Kehle nähern und das Opfer ersticken. Sollte der Mann Widerstand leisten, würde er ihm mit den Krallen den Bauch aufreißen und die Gedärme herausholen.
    Still wie ein Gespenst bewegte sich die Raubkatze. Trotzdem schreckte das Fleisch hoch. Vielleicht hatte es eine innere Stimme vor dem nahen Ende gewarnt. Der Mann riß die Augen auf und versuchte auf die Beine zu kommen. Dann schrie er: »Nein! Nicht Ihr! Vergebt mir, o Götter, ich werde mein Gelübde halten! Ich werde es tun, das schwöre ich!«
    Die Raubkatze, die einmal ein Mann gewesen war, grinste, wobei man die langen Fänge sah. Wie schön! Und wie passend, daß gerade dieser fette Verräter sein Fressen sein sollte! Wirklich passend, dachte der Panther und machte sich sprungbereit.
    Der Vogel, der in der Nacht seine Gefährtin gerufen hatte, verstummte plötzlich.
    Es herrschte wieder tiefe Stille.
    Stille, bis auf die Geräusche, die eine große Raubkatze beim Verzehren ihrer Beute macht.
     
    Als die Bäume des Bloddolk-Waldes hinter ihnen lagen, fühlte Conan sich viel besser. Vor ihm lag eine große Ebene, die nur ab und zu von Hügeln oder Felskämmen aufgelockert war, sonst aber sich flach und kahl dahinzog. Hier gefiel es ihm. Ein Mann konnte eine Gefahr schon auf große Entfernung ausmachen und sich entsprechend darauf vorbereiten. Nichts vermochte sich bis auf wenige Schritte unter dem Schutz von gottverdammten Bäumen und Dickichten an ihn heranzuschleichen oder ihm aufzulauern.
    Vitarius und Eldia ritten Seite an Seite voran und unterhielten sich leise. Kinnas Pferd folgte ihnen. Gelegentlich blickte die junge Frau über die Schulter zurück und lächelte Conan zu. Das mißfiel ihm ganz und gar nicht, da sie eine Frau mit Schönheit und nicht geringem leidenschaftlichen Temperament war. Die Spannung, die Conan seit seiner ersten Begegnung mit der Hexe gequält hatte, war gewichen. Er lächelte vor sich hin und trieb sein Pferd an, um näher aufzuschließen.
    »He, Vitarius!« rief Conan. »Vielleicht sollten wir

Weitere Kostenlose Bücher