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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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bekleidet mit einem wollenen Rock und einer zerrissenen Bluse. Gerade riß der kleinere und dickere der beiden Kerle der jungen Frau ein Bündel aus den Händen. Er warf es auf den Boden – ein schreiender Säugling, nur noch halb in Windeln. Er lag im Gras und weinte.
    Der andere Söldner, ein großer ungeschlachter Bursche, hielt die Arme der sich wild wehrenden Frau nach hinten. Sein Mondgesicht zeigte einen seltsam gleichgültigen Ausdruck. Conan erkannte den Dümmling Lallo.
    Obwohl der andere ihm den Rücken zudrehte, war Conan sicher, auch ihn zu erkennen. »He, Stengar, was ist los? Ist der Säugling zu klein für dich?«
    Der Dickwanst drehte sich um und starrte Conan an. Dann hob er mit gespielter Überraschung die Augenbrauen. »Na so was? Leutnant Conan, der Held des Tages!« Er salutierte mit der flachen Hand gegen die Brust. »Habt ihr was gesagt, Leutnant Barbar? Seid Ihr gekommen, um auch was von der Kriegsbeute zu holen?« Vielsagend strich er über den sich windenden Körper der jungen Frau. »Wenn ja, dann lauft mal schön weiter und sucht Euch selber ein Weib.«
    »Der Befehl lautete: ›Hände weg vom Dorf!‹, Stengar.« Conan blieb drei Schritte vor dem Mann stehen und rückte die Scheide seines Breitschwerts zurecht.
    »Ach, wirklich?« Stengar überlegte kurz, dann grinste er höhnisch und zeigte faulige Zähne. »Dann widerrufe ich diesen Befehl eben. Wir haben beide den gleichen Rang.«
    Ungeduldig legte Conan den Kopf auf die Seite. »Aber es fehlt dir Hundolphs Erlaubnis und die des Prinzen, sein Volk zu mißhandeln. Das wissen wir beide.« Er hob vielsagend die Axt. »Genau wie wir beide wissen, wessen Streitkolben mir heute morgen am Tor fast den Schädel eingeschlagen hätte.« Er deutete mit dem Kopf auf die stachelige Waffe an Stengars Gürtel.
    Stengar blickte ihn ausdruckslos an. Doch dann, für einen Dicken erstaunlich schnell, zog er gleichzeitig Schwert und Streitkolben aus dem Gürtel. »Also ein Kampf!« Angriffsbereit stand er da. Die vierschneidige Keule hielt er statt eines Schildes vor sich. »Ganz, wie du willst, Barbar!«
    Conan hatte gleichermaßen zu den Waffen gegriffen. In einer Hand hielt er die Axt, mit der anderen schwang er sein Breitschwert über dem Kopf. Mit einem lauten Kampfschrei – »Heiiija!« – ging er auf seinen Gegner los.
    Stengar duckte sich und wich zurück, offensichtlich von dem Ungestüm des Angriffs erschreckt. Conans Schwert war länger und schwerer als das von Stengar. Bei jedem Schlag mußte er zurückgehen. Als er mit dem Streitkolben einen Hieb Conans abwehrte, zog er den Arm zurück, als habe ihn etwas gestochen. Sein eigenes Schwert konnte gegen das Stahlnetz, in das sein Gegner ihn einspann, kaum etwas ausrichten.
    Dann traf Conans Schwertspitze Stengars Brustplatte. Der Dicke krümmte sich vor Schmerzen. »Lallo!« schrie er. »Hilf mir!«
    Der Holzfäller hatte sich beim Zweikampf etwas entfernt. Immer noch hielt er die Arme der Frau fest, während er mit offenem Maul zuschaute. Jetzt schob er die Frau beiseite. Sie lief sofort zu ihrem Kind, das nur noch wimmerte. Schwerfällig kam Lallo auf Conan zu.
    Als der Junge nach einer Waffe im Gürtel griff, ereignete sich etwas ganz Seltsames – eine gerade geometrische Linie schien in die Luft gezeichnet zu werden. Sie schnitt sich mit Lallos Brust und blieb dort stehen.
    Es war ein Speer. Seinem Eindringen folgte ein langes röchelndes Stöhnen aus dem verzerrten Mund des Jungen. Der buntbemalte Schaft zitterte ihm vor der Brust, dann senkte sich langsam das Ende nach unten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte Lallo noch kurz darauf, ehe er seitlich auf die Erde wegglitt und still liegenblieb.
    »Crom!« Conan war noch in Kampfstellung. Ohne Stengar aus den Augen zu lassen, sah er seitlich Drusandras glänzende Rüstung und ihren Löwenkopf. Sie rieb sich den Arm. Offensichtlich hatte sie ihn beim Speerwurf leicht gezerrt. Ihr zur Seite stand Ariel mit gezücktem Schwert.
    »So sterben alle Peiniger von Frauen!« erklärte Drusandra. »Brauchst du bei dem andern Hilfe?«
    Conan ließ Stengar nur eine Sekunde lang aus den Augen; aber beinahe hätte es ihn das Leben gekostet. Nur ein angeborener Instinkt ließ ihn die Axt hochreißen. Stengars Streitkolben flog durch die Luft und prallte eine Handbreit vor Conans Gesicht auf die Axt. Das bösartige Zackenungetüm fiel auf die Erde und rollte im regennassen Staub.
    Stengar hatte Conan schon den Rücken zugewandt und lief in Todesangst

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