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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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abends im Notlager saßen, hatte Hundolphs Plan, vom Pferderücken aus die Palisaden zu überklettern, unsicher und nach dem Risiko vieler Menschenleben geklungen. Conan hatte als Gegenvorschlag gebracht, sich langsam anzuschleichen. Eine Taktik, die er in seiner Jugend beim Kampf gegen die landräuberischen Gundermänner gelernt hatte.
    Eigenartigerweise war der erste, der seinen Plan unterstützte, sein Rivale Zeno gewesen. Er hatte auch darauf bestanden, daß der Cimmerier den Spähtrupp führte. Hundolph hatte mit einigen Worten zugestimmt, aber Conan kritisch angesehen. Auch Drusandra hatte als zweiter Führer die Erlaubnis gegeben. Später hatte Conan gesehen, wie Zeno wieder mit Stengar flüsterte, seinem anderen Feind. Der lag jetzt irgendwo zu seiner Rechten.
    Conans Grübeleien wurden durch leise Geräusche unterbrochen. Er hörte, wie sich hinter den Palisaden etwas rührte: gedämpfter Hufschlag. Dann ein Befehl und das Knarren von Holz. Conan stützte sich auf die Ellbogen. Er sah ein schmales Stück Himmel an der Stelle, wo das Tor lag, wie er wußte.
    »Los Männer!« Sein Ruf zerschnitt die Morgenstille. »Los Kerle, vorwärts!« Schon war er aufgesprungen und rannte mit der Axt los.
    Er hörte eine Rüstung klirren, als ein berittener Bote gerade das Lager verließ. Als der Mann um ihn herum dunkle Schattengestalten aus dem Boden wachsen sah, schrie er laut und trieb sein Pferd an. Conan sah Klingen im Dämmerlicht schimmern. Er hörte einen furchtbaren Todesschrei und den schweren Fall, als das Pferd stürzte, weil seine Kniesehnen zerschnitten waren. Ohne Stocken lief Conan vor seinen Gefährten dahin.
    Dann hörte er über sich auf der Palisade einen Schlag und Stöhnen. Einer der Wachen zuckte und fiel von einem Speer durchbohrt nieder.
    Dann war Conan am Tor. Die offene Hälfte der Doppeltüren war schon fast wieder von innen zugeschoben worden. Der Barbar drückte die Schulter dagegen, um sie wieder aufzustoßen. Aber innen gab es festen Widerstand. Er ging in die Hocke, stemmte sich mit den Füßen ein und drückte kräftiger. Knarzend wich das Tor zurück.
    Drinnen hörte man Stimmengewirr und das Zischen, als ein Schwert aus der Scheide gezogen wurde. Der Druck gegen das Tor ließ nach. Eine menschliche Gestalt verdunkelte den schmalen Spalt zwischen den Torflügeln.
    Conan sprang mit der Axt in der Hand auf. Die Waffe sauste nach unten und traf klirrend auf das Helmvisier des Mannes. Fuhr dann aber sofort nach oben ins Gesicht des Opfers und riß Fleisch und Knochen auf. Der Torwächter fiel nach hinten.
    Das Holztor krachte in Conans Seite. Wieder stemmte er die Schulter dagegen. Diesmal gab es schneller nach.
    Es schwang so weit auf, daß er stolperte. Zwei Wachen stürzten sich mit gezückten Schwertern auf ihn.
    »Möge Crom euch vernichten!« brüllte der Barbar. Mit kräftigem Schulterschwung schleuderte er die Axt auf einen Angreifer, traf ihn in die Brust und brachte ihn zu Fall. Blitzschnell riß er das Schwert aus der Scheide, um den Schlag des zweiten Mannes abzufangen. Das Klirren der stählernen Klingen erfüllte die Luft.
    Conan trieb seinen Gegner immer weiter zurück, bis zum Körper des ersten Angreifers. Als der Kother strauchelte, war Conans Schwert bereit. Er suchte die schwache Stelle in der Abwehr und schnitt seitlich tief in den Hals. Mit gurgelndem Schrei sank der Mann zu Boden.
    Jetzt wandte Conan sich wieder dem anderen Wächter zu. Unter Schmerzen hob dieser seine Waffe auf. Wahrscheinlich hatte er ein paar Rippen gebrochen. Ein beidhändiger Schwerthieb auf die Rückseite des Helmes schickte ihn zurück zur Erde.
    Neben Conans Kopf zischte etwas durch die Luft – ein Streitkolben. Dann bohrte sich ein drei Fuß langer Pfeil ins Tor vor ihm. Der Schaft schwang gegen seinen Arm. Er schaute nach oben und sah einen Haufen halbangekleideter kothischer Soldaten, die aus Zelten und Holzhütten in der Mitte des Forts auf ihn zustürmten.
    Conan wirbelte herum. Seine Gedanken kamen laut über die Lippen. »Wo sind meine Männer?«
    Ein Dutzend Schritte hinter ihm stand in der Morgendämmerung eine kleine Gruppe Söldner bei den dahingeschlachteten Resten des Boten und seines Pferdes. Manche blickten unentschlossen drein, andere lehnten auf ihren Waffen und hatten offensichtlich nicht die Absicht, sich dem Tor zu nähern. Unter Conans Blicken hoben einige die Waffen und jubelten unsicher. Dann folgten andere ihrem Beispiel. »Das Tor gehört uns! Sichert das Tor!«

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