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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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wegzurennen. Plötzlich schwankte er, als habe ihn von oben ein heftiger Schlag getroffen. Dann fiel er auf die Knie.
    Große Steine fielen auf das Dorf. Silberstreifen fuhren deutlich in den Boden. Conan sah hinunter. Die Hagelschloßen waren in Größe und Form zu Dolchen geworden, mit scharfen Klingen und mörderisch gebogen. Einige zerschellten beim Aufprall und vermehrten die herumliegenden Silbersplitter, andere bohrten sich mit einer Heftigkeit in den Boden, die Conan unter den Sohlen fühlte.
    Der Junge aus dem Dorf lag auf der Erde. Aus mehreren Stellen des reglosen Körpers floß Blut. Conan hatte jegliche Gedanken, dem Jungen zu helfen, fahren lassen. Er rannte selbst um sein Leben. Die Axt hielt er als Schild über den Kopf. Mehrmals schaute er zurück. Der Hagel über dem Dorf war weit mörderischer als die steinharten Brocken, die auf seine Rüstung trafen. Schwarze Wolkenschlangen hatten sich gebildet. Er sah, wie die fallenden Messer im Dorf Zaunlatten spalteten und durch die Strohdächer in die Häuser drangen. Conan hörte die erstickten Schreie der Bewohner.
    Der Cimmerier lief weiter. Jetzt ließ der Hagel etwas nach. Einige kleine Eisdolche hatten sich ihm in die Unterarme gebohrt. Fluchend zog er sie heraus und warf sie auf die Erde. Tief in seinem Innern wurde ihm klar, daß es sich nur um abscheuliche Zauberei handeln konnte.
    Blind vor Wut und Panik stürmte er weiter. Kurz vor der Palisade hörte der Hagel auf, und es fiel nur noch sanfter Regen. Über ihm zeigten sich neugierige Gesichter im Wehrgang. Eine Gruppe Söldner stand vor dem Seiteneingang. Schuldbewußt und doch fasziniert begegneten sie seinem Blick, schauten dann wieder zum Dorf hin, wo der Eissturm laut weiterwütete.
    Nahe der Palisade stand Agohoths schwarzer Karren mit den beiden sanften Eseln. Dicht daneben, auf dem Gipfel des Hügels, stand der Magier. Ganz konzentriert beugte er sich über einen Apparat, von dem aus ein unheimliches Licht zum Himmel hinaufstieg.
    Conans Ahnung wurde zur Gewißheit. Mit Wut, eiskalt wie der Sturm, ging der Cimmerier auf den Magier zu. Jetzt sah er, daß der Turanier sich über zwei Dinge beugte: einen hölzernen Schriftrollenständer mit geschnitzten Greifenfüßen und Schwingen, von dem ein gelbes Pergament herunterhing, und ein seltsames Gerät.
    Es war auch eine Art Ständer, der eine große kreisrunde Scheibe trug, bei der man die Winkel verstellen konnte. Die schildähnliche Scheibe schien aus Kristall oder silbernem Metall zu bestehen. Dies war schwer zu sagen, da die Oberfläche so eigenartig schillerte. Sie war schräg gestellt und schien vom Himmel Licht anzufangen und dies als Strahl auf die schweren grauen Wolken weiterzulenken, die auf das Dorf zutrieben. Das Spiel der Lichtsäule wurde durch das Glitzern der fallenden Regentropfen unterstrichen. Conan bemerkte, daß die Tropfen, die die Scheiben berührten, wie auf einer heißen Herdplatte zischten, dann aber als Eis zu Boden fielen.
    Agohoths Rolle bei diesem Vorgang war unklar. Der schlaksige Jüngling stand hinter dem Gerät, schaute auf die Schriftrolle und murmelte geistesabwesend in einer fremden Sprache vor sich hin. Ab und zu drehte er an den Knöpfen zu beiden Seiten der Scheibe, als wolle er sie anziehen. Ansonsten fuchtelte er mit den Händen sinnlos in der Luft herum.
    Conan blieb vor Agohoth stehen und schlug mit der Axt gegen die Brustplatte seiner Rüstung, um die Aufmerksamkeit des Zauberers zu erregen. Leicht verärgert sah der Jüngling auf. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte Conan: »Also du machst den Hagel, was?«
    »Ja«, antwortete Agohoth und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. Er schien den großen blutbespritzten Barbaren kaum zu bemerken. Er drehte wieder an seinem Apparat und murmelte: »Erstaunliche Resultate ... noch nie so gute Bedingungen gehabt.«
    Conan unterbrach ihn. »Du zerstörst das Dorf.«
    Agohoth winkte ab. »Nicht schlimm. Das Dorf gehört mir ... für Versuchszwecke.«
    Conan hob den blutverschmierten Arm mit der Axt. »Dann versuch mal das!« Er schmetterte die Axt auf die Silberscheibe.
    Sie traf mit einem Mißton auf, der in einer anderen Dimension weiterzuschwingen schien als im Reich der Töne. Die Kraft des Schlages hatte den Holzrahmen zerschmettert. Die Scheibe zerbrach mit einem Blitz, der bei allen Zuschauern Gänsehaut erzeugte. Als der Schein erlosch, war kein Rest des unbekannten silbernen Metalls mehr zu sehen. Conans Axt lag auf der Erde, aber ihr

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