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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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gehärteter Stahl war in ein Dutzend oder mehr kantige Stücke zerbrochen.
    »Mein Threnalium!« Agohoth blickte von den Trümmern zu Conan. Sein Gesicht verzerrte sich aus Wut und Schrecken, daß man seine verfärbten Vorderzähne sah. »Wie könnt Ihr das wagen?« stieß er hervor.
    »Willst du wirklich wissen, was ich wage?« sagte Conan und legte die Hand auf den Schwertgriff.
    »Du wagst zuviel«, drang ihm Hundolphs rauhe Stimme ans Ohr. Der Hauptmann schob die massige Schulter vor den Barbaren. »Bitte, Magier, verschont ihn!« Seine alte rauhe Stimme klang so respektvoll wie möglich. »Er ist einer meiner besten Männer. Er war aus Ehrfurcht vor Eurer Zauberkraft nicht ganz bei Sinnen.«
    Mißtrauisch blickte Agohoth zu Conan. Hundolph machte kehrt und zog den Barbaren mit Gewalt weg. Der jugendliche Zauberer schüttelte angewidert den Kopf und rollte das Pergament zusammen.
    Hundolph hakte Conan unter und zog ihn zu den Söldnern, die ebenfalls weggingen. Erst als sie im Hof unter dem Wehrgang waren, der sie vor Regen schützte, sagte Hundolph tadelnd zu seinem Offizier:
    »Du mußt lernen, Autorität anzuerkennen, sonst wirst du im Söldnergewerbe nie bestehen.« Ärgerlich schlug er mit der Faust auf Conans Brustplatte. »Es war ein abscheuliches Schauspiel, ich weiß; aber du mußt dich beherrschen. Sonst wirst du dir nicht nur Agohoth, sondern auch den Prinzen zum Feind machen.«
    Trotzig schüttelte Conan den Kopf. »Diese Zauberei war für uns nicht zweckdienlich. Der Magier hat unvernünftig gehandelt. Ivor braucht die Unterstützung seines Volkes.« Er verschränkte die Arme über der Brust. »Er wünscht bestimmt nicht, daß seine Anhänger zerstückelt und seine zukünftige Bürgerwehr durchsiebt sind.«
    Hundolph hob die Schultern. »Wer weiß? Die Dorfbewohner haben das Lager mit Proviant versorgt und mit den Königstreuen verkehrt. Vielleicht wollte er ein Exempel statuieren.« Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Solche Entscheidungen werden von oben gefällt. Weder du noch ich haben da Fragen zu stellen. Sei in Zukunft vorsichtiger. Und nun Schluß!«
    Zeno stand in der Nähe und beobachtete interessiert die Strafpredigt. Auf seinem regennassen Gesicht unter den kurzen dunklen Locken lag ein Schimmer von Zufriedenheit. Nach einer respektvollen Pause trat er vor und salutierte vor Hundolph. »Wir haben hundertvierundzwanzig Gefangene. Der Rest der Königlichen ist tot oder geflohen. Bei uns gibt es achtundzwanzig Verwundete und acht Tote.«
    »Zu der letzten Zahl kannst du noch zwei hinzufügen«, warf Conan ein. »Ich habe Stengar und Lallo getroffen. Sie waren gegen Befehl im Dorf. Ich – habe sie dortgelassen.«
    Zeno blickte Conan mißtrauisch an. Hundolph musterte beide und sagte schnell: »Bestimmt hat Agohoths Regen sie getötet. Zeno, schick sechs Männer hin, um die Leichen zu holen. Und warne sie vor der Rache der Dorfbewohner, wenn noch einer leben sollte.«
    Zeno zögerte noch so lange wie möglich, ehe er fortging. »Wegen Lallo und Stengar ...«, sagte Conan.
    »Schweig!« unterbrach ihn Hundolph. »Ich kann es mir vorstellen. Aber ich will es nicht wissen. Ihr Tod wird den anderen gegenüber dein Vorgehen gegen Agohoth rechtfertigen. Was dich betrifft, Conan«, – der Hauptmann sah ihn streng an –, »unseren heutigen Sieg verdanken wir deiner Initiative. Ich werde daher offiziell deine Ernennung zum Leutnant verkünden.« Ernst schüttelte er den Kopf. »Du hast es mir wirklich nicht leicht gemacht. Halt dich ab jetzt vom Magier fern!«
    »Danke, alter Freund.« Conan legte ihm die Hand auf die Schulter und nickte. »Aber was diesen Agohoth betrifft – glaub mir, es wäre für uns alle besser, wenn ich diesem zaubernden Bürschchen den Garaus gemacht hätte.«

7. Das Fest
    7
     
    DAS FEST
     
     
    Der gewölbte Ratssaal des Palastes von Tantusium, sonst ein übergroßer und düsterer Raum, war an diesem Tag festlich geschmückt. Viele Adlige und Offiziere saßen auf weichen Sofas oder standen pelzbehängt in Grüppchen herum und klatschten über Staatsgeschäfte. Einige spazierten durch die Eingangshalle des Palastes und den hohen gewölbten Türflügel auf die Veranda.
    Die größte und prächtigste Gruppe hielt sich bei den Stufen am anderen Ende des Saales auf. Man umringte Prinz Ivor, der mit Spitzenhemd und grauem Umhang ernst mit seinen Zuhörern sprach. Seine Leibwache beschränkte sich bei dieser Gelegenheit auf zwei Männer, die mit rastlosen Augen in den

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