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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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die Aufmerksamkeit des Prinzen von Conan ablenken. »Das hat natürlich zur Sorge meines Leutnants beigetragen.«
    Trotz Hundolphs Bemühen, Conans Bemerkungen zu bemänteln, machten doch einige der Ritter und Edelfrauen, die zugehört hatten, ihrer Empörung über den rüden Ton des Fremden Luft. Die Leibgarde des Prinzen beobachtete alles wachsam. Ivor sah in das Gesicht des Cimmeriers, das entschieden, wenn auch vom Wein leicht gerötet war.
    »Stimmt, Hauptmann. Doch berichteten mir meine Quellen, daß die Wunden der beiden toten Männer von denen abweichen, die – Agohoths erstaunlich wirkungsvoller Zauber bei den Dorfbewohnern hinterließ.« Seine Augen wanderten zu Conans Gürtel, wo statt des Breitschwerts ein langer Dolch hing, der fast bis auf die braungebrannten Knie des Barbaren reichte. »Es ist daher möglich, daß die beiden nicht durch den Zauber starben, sondern – vielleicht durch fliehende Kother oder durch die ›harmlosen Bauern‹, die du so heftig verteidigst.«
    Conan blickte dem Aristokraten in die Augen. »Da Ihr das gemeine Volk zu Eurer Unterstützung aufgerufen habt, wißt Ihr hoffentlich auch, daß die Leute nichts so hassen wie schwarze Magie.« Er schüttelte angeekelt den Kopf. »Es wäre Irrsinn, diesen kaltherzigen Zauberlehrling auf die Menschen loszulassen, der aus ihnen Gänseklein macht.« Er blickte dem Prinzen fest ins Auge. »Ihr seid doch kein Narr?«
    Diesmal hörte man deutliches Atemholen von den Zuschauern. Selbst Hundolph glaubte, daß mit Worten nichts mehr auszurichten sei. Seine Hand wanderte zum Dolchgriff.
    Doch der Prinz breitete die Arme aus, als wolle er die Leibwächter zurückhalten, gegen Conan vorzugehen. Er zeigte keinen Anflug von Wut, sondern lächelte Conan an.
    »Unsere politischen Auffassungen mögen unterschiedlich sein, Leutnant.« Kaum merklich hob er die Schultern. »Für mich hat das keine Bedeutung. Trotzdem will ich antworten.« Er schaute die Umstehenden lässig an, als wolle er ihnen beweisen, daß seine Selbstbeherrschung unerschüttert sei. Allerdings war die Ader an seiner Schläfe deutlich geschwollen. »Der Magier Agohoth wurde uns als Waffe geschickt. Jede unbekannte Waffe muß ausprobiert werden. Ich hätte keine Gewißheit über die gewaltige Kraft dieses Werkzeugs, hätte ich es nicht erprobt – mit geringen Kosten.« Er hob die Hand, als hielte er ein Schwert.
    »Außerdem ist eine Waffe wertlos, wenn ihr Besitzer nicht klar zu erkennen gibt, daß er sie auch einsetzt.« Ivor machte eine ungeduldige Handbewegung. »Hätte ich die Macht des Magiers gekannt, hätte ich ihm vielleicht befohlen, die kothische Festung schnell und vollkommen zu unterwerfen, anstatt mich auf deine Bemühungen zu verlassen, Leutnant.« Jetzt klang seine Stimme beinahe zornig. »Dann wäre diese Waffe nämlich noch unversehrt.«
    Ivor verstummte. Vielleicht fühlte er, daß ihn der Zorn zu Unhöflichkeiten verleiten könne. Nach langer Pause und tiefem Schweigen im Saal nahm er seine Rede wieder auf. »In Zukunft werde ich nicht zögern, die Kräfte des Schwarzkünstlers einzusetzen, wo immer sie gebraucht werden. Jeder, der ihnen nicht zum Opfer fallen will, soll sich fernhalten.«
    Nach diesen Worten machte der Prinz auf dem Absatz kehrt und ging ein paar Schritte weiter. Dort begann er zu plaudern. Die Leibwächter folgten ihm und warfen Conan finstere Blicke zu.
    Nun konnten sich die Anführer der Söldner unterhalten. Villeza kam torkelnd an Conans Seite, stützte sich mit einer Hand auf die Schulter des Barbaren, obwohl die den Zingarer beinahe um Haupteslänge überragte. »Gut gesprochen, Nordmann! Dieser stinkende Hexenkerl hat nichts als Ärger gebracht, seit er den Eselschwänzen nach Tantusium gefolgt ist. Wir sollten ihn uns vor dem nächsten Kampf greifen – uff!« Seine lauten und betrunkenen Worte wurden durch einen kräftigen Schlag Hundolphs auf den Rücken beendet.
    »Gut gesprochen? Finde ich nicht, Conan«, sagte der alte Krieger. »Ich hasse Massenkämpfe.« Ein feiner Schweißfilm stand ihm auf der Stirn.
    Drusandra sprach vorsichtiger. »Beinahe schienen mir Ivors Worte eine Drohung gegen uns alle zu sein. Nachdem wir tapfer für ihn gekämpft haben, werden wir mit einem Fest entlohnt, statt unseren Sold zu bekommen. Und jetzt klingt es auch noch so, als würde er uns wegen seines neuen Zauberspielzeugs wegwerfen.«
    »Aber die Macht eines Mitglieds der turanischen Zauberzunft, ausgebildet in Khitai, ist kein Spielzeug.« Aki

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