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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auf akbitanisch wütend beschimpfte.
    Er näherte sich einigen großen achteckigen Zelten. Trotz ihres besonderen Aussehens und der abgeschiedenen Lage gaben sie dem Cimmerier keinen Hinweis, wo er sich befand. In einem Zelt sah er den schwachen Lichtschein von Lampen oder Kohlenbecken. Er überlegte, ob er am Eingang kratzen sollte, um sich nach dem Weg zu erkundigen.
    Gerade hatte er den Gedanken verworfen, als ihn aus dem Schatten eines hohen Baumes eine Stimme anrief: »Geh weg, Störenfried! Du befindest dich auf gefährlichem Boden. Dies ist die erste und letzte Warnung.«
    Die Stimme klang kalt und gleichgültig, war aber zweifellos weiblich. Conan blieb stehen und spähte in die Dunkelheit, um die Sprecherin zu entdecken.
    Da meldete sich die Stimme wieder. Jetzt aber klang sie nicht mehr wie rauher Stahl, sondern wie weiches Leder. »Warte! Vielleicht war ich zu barsch ... oder zu mild. Jetzt erkenne ich, daß du Conan bist, der Beschützer der Frauen.«
    Conan blinzelte, um in der Dunkelheit besser zu sehen. »Dieser Titel paßt doch besser auf Euch, Drusandra.«
    Die Kriegerin lachte wohlklingend und trat einen Schritt vor. »Stimmt! Das ist augenblicklich meine Rolle, wie in jeder vierten Nacht. Nur so kann eine Abteilung Frauen in diesem Wildschweingehege ruhig schlafen.« Sie nickte zu den Zelten hinüber.
    Conans Stimme und Miene blieben gleichgültig. »Ich habe gehört, daß Ihr im Verschnüren von Wildschweinen Expertin seid.«
    »Im Verschnüren allerdings.« Drusandra nickte lächelnd. »Und bei der Zubereitung und dem Braten.« Ihre Augen glänzten im Mondlicht. »Doch du brauchst keine Angst zu haben, Conan. Bis jetzt hast du dir noch nichts zuschulden kommen lassen.« Drusandra trug einen dunklen Umhang mit Kapuze, vorn offen. Als sie ihre kerzengerade Haltung wechselte und lockerer dastand, sah Conan einen Schuppenpanzer darunter schimmern statt ihrer üblichen Brustplatte. Sie stemmte einen Arm in die Hüfte und sagte: »Wir wollen gar nicht fragen, was dich so spät noch hierherführt.«
    Bei dem Wort ›wir‹ spähte Conan wachsam umher. Er war bestürzt, als eine weitere dunkle Gestalt lautlos hinter ihm stand, näher, als ihm lieb war. Es war die leichtfüßige Ariel, ebenfalls schwarz gekleidet, die mit den Händen auf Dolch und Schwert gestützt wartete.
    »Wir könnten dich eigentlich einladen«, fuhr Drusandra fort. »Es ist schon lange her, daß ein Gast unser Zelt beehrte.«
    »Aber nicht lange, seit es einer versuchte«, sagte Conan und trat zur Seite, um nicht mehr zwischen den beiden bewaffneten Frauen zu stehen. »Solltet Ihr einen üblen männerfangenden Trick im Sinn haben, warne ich Euch ...«
    »Nein, Conan, du brauchst dich vor uns nicht zu fürchten.« Ob ihre Worte verhehlten Spott enthielten oder nur stolz waren, vermochte er nicht zu sagen. »Dein mutiges Handeln hat dir einen besonderen Platz in meiner – Achtung eingebracht. Und ich glaube, meine Zeltgenossinnen denken ebenso. Stimmt's, Ariel?«
    Conan schaute zu Ariel hinüber; aber sie wandte absichtlich das Gesicht ab und starrte stumm zu Boden. Ihr Gesicht war so im Dunkel, daß Conan den Ausdruck nicht erkennen konnte.
    »Dann komm!« Drusandra ging voraus, sicher, daß er ihr gehorchte. Sie schritt hinüber zum niedrigen Eingang des erleuchteten Zelts. Dort sprach sie kurz und leise mit jemandem, dann schlug sie die bestickten Zeltklappen auseinander. Dahinter lag ein einladendes Reich im gedämpften Lichtschein.
    »Warum nicht? Bei Ishtar!« murmelte Conan und folgte Drusandra. Er bückte sich und trat unter ihrem weichen Ärmel hindurch, der nach Rauch und Moschus duftete. Sie kam ebenfalls ins Zelt, während Ariel draußen blieb.
    Das Innere des Zeltes war sparsam, aber anheimelnd ausgestattet. Teppiche und Felle bedeckten den Boden, Decken aus Seide und bunter Wolle lagen auf den Schlafstellen entlang den Wänden. Es waren weder Möbel noch dicke Kissen vorhanden. Sättel dienten als Sitzgelegenheiten und Rückenstützen. An den vier Ecken brannten Lampen, so daß keine verräterischen Schatten von außen zu erkennen waren. Weihrauchduft hing in der warmen Luft.
    Im Zelt wohnten acht Kriegerinnen. Die meisten kümmerten sich nicht um Conans Eintreten, sondern fuhren mit ihren Beschäftigungen fort: Waffen zu schärfen und zu polieren, Kleidung auszubessern oder Haare zu schneiden, damit die Helme bequem paßten. Zwei saßen im Schneidersitz auf einer Schlafstelle und waren in ein Spiel mit Elfenbeinfiguren

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