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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Sie staunten die Wolkenwirbel an, hielten sich aber weit davon entfernt. Auch die Männer auf dem Turm schienen nur mit dem Zauber beschäftigt zu sein und alles andere nicht zu sehen. Conan schlich sich von der Terrassenmauer weg. Still und unbemerkt eilte er zum Lager hinunter.
    Aber bei der nächsten Terrasse mußte er innehalten. Neben einem gesattelten Pferd stand ein Mann. Zweifelsohne einer von Bragos Leuten. Ja, er trug die Farben des verräterischen Anführers! Von einem Busch verdeckt stand er da, das Gesicht der äußersten Reihe der Söldnerzelte zugewandt.
    Zum Glück waren nicht noch mehr Wachen in Sicht. Conan ging in die Hocke und schlich die Böschung hinab.
    Sekunden später hörte man einen erstickten Schrei und das Knacken mehrerer Wirbel. Der Cimmerier ließ den leblosen Körper ins Gras gleiten. Dann nahm er sich den Schwertgurt des Mannes.
    Das Pferd schnaubte und scheute. Doch Conan packte die Zügel und drückte ihm den Kopf hinunter. Im Nu hatte er sich in den Sattel geschwungen und trieb das Pferd ins Lager. Dabei schrie er so laut, daß auch die Betrunkenen und Toten aufwachten.
    »Kameraden, zu den Waffen! Verrat! Das Lager ist umstellt. Raus aus den Betten, ihr faulen Kerle!«
    Brüllend, so laut er konnte, trieb er das Pferd unbarmherzig zwischen die Zelte. Das verängstigte Tier stolperte über Schnüre und Stangen. Im Schlaf gestörte Söldner fluchten. »Raus, ihr Männer! Macht euch fertig gegen Bragos Bande! Aber Vorsicht vor dem Zaubernebel!«
    Im Mondlicht sah das Lager mit den tauglitzernden Zelten und tiefen Schatten wie ein riesiges Puzzlespiel aus. Stimmen wurden laut. Einige Wachen eilten Conan entgegen, flohen aber blitzschnell, wenn er geradewegs auf sie zustürmte. Der Barbar trieb sein vor Angst halb wahnsinniges Pferd zu Riesen Sprüngen an, wenn er die nächste Terrasse erreichte.
    »Schwertfrauen, wacht auf! Der Prinz hat Brago und dem Hexer befohlen, uns zu töten!« Als Conan durch das Frauenlager preschte, sah er Drusandras vom Schlaf zerzausten Blondschopf aus einem Zelt schauen. Er zügelte sein Pferd, bis das Tier die Vorderhufe gen Himmel hob. »Zu den Waffen! Und warn die anderen – Agohoth schickte vergifteten Nebel über uns!« Conan sah, daß die Kriegerin verstanden hatte. Er galoppierte zu Hundolphs Lager.
    »Hallo! Aufstehen, ihr faulen Säcke!«
    Wo immer der brüllende Cimmerier vorbeigeprescht war, erhoben sich sofort Geschrei und Waffengeklirr. Bald auch noch Wiehern. Andere sattelten ihre Pferde und gaben Alarm. Conan wandte sich wieder dem oberen Teil des Lagers zu. Doch auf einem der Hauptwege versperrte ihm ein grauer Nebelstrom den Weg. In einer Staubwolke brachte er das Pferd zum Stehen.
    »Vorsicht vor dem Nebel! Der kommt von Agohoth!« schrie er den beiden Männern in der Nähe zu. Das Zeug floß auf dem Abhang schneller. Es war dabei aber durchsichtiger geworden. Geisterhaft wälzte sich der Strom die Terrassen herab und schlängelte sich zwischen den Zelten hindurch. Die gierigen Nebelklauen krümmten sich unter dem blassen Mond.
    Conan sah, wie ein halb angezogener Soldat direkt durch den Nebel lief und offenbar keinen Schaden nahm. Trotzdem fürchtete sich der riesige Barbar vor einer Berührung mit dem ekligen grauen Zeug. Er wendete das Pferd und nahm einen Seitenpfad, um vor dem dahinkriechenden Strom hinaufzukommen.
    Als er so dahinjagte, wühlte sein Pferd einen niedrigen, fast unsichtbaren Fühler des Nebels auf. Der Geruch stieg Conan in die Nase – ein seltsamer Geruch, faulig und ätzend.
    »Hundolph, steh auf! Wir sind verraten worden!« Der Nebel hing schon wie ein grauer Schleier zwischen den Weinstöcken und kroch wie Bodennebel zu den oberen Zelten hinauf. »Aufs Pferd, Mann! Bist du da?«
    »Ach, der Leutnant!« ertönte die rauhe Stimme des Hauptmanns aus dem Zelt. »Hätte ich mir denken können, daß du der Brüllaffe bist, der das ganze Lager aufscheucht! Welcher Wahnsinn steht uns jetzt wieder bevor?«
    »Kein Wahnsinn! Schwärzester Verrat!« So knapp wie möglich berichtete Conan, während die Männer ringsumher sich bewaffneten und dabei lauthals fluchten. Er entließ das gestohlene Pferd mit einem Klaps. Das arme Tier sah halbtot aus nach dem wilden Galopp unter dem Gewicht des Barbaren. Dann sattelte er den eigenen schwarzen Hengst. »Unsere einzige Hoffnung ist, daß wir rechtzeitig in die Sättel kommen und Bragos Umzingelung durchbrechen, ehe uns dieser Giftnebel tötet.« Er band Schild, Lanze und Axt auf

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