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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Biegung kamen neue Klippen und bizarre Felsgebilde zwischen den Pinien zum Vorschein. Der Himmel wölbte sich strahlendblau darüber. Kleine weiße Wolken zogen dahin. Doch ihn belastete der quälende Gedanke, daß er möglicherweise nie mehr hierhin zurückkehren werde.
    Dann schlug ihm munterer Hufschlag ans Ohr. Das Klappern kam von vorn. Conan verließ den Weg und ritt durch die Bäume. Da sah er auf einer Querstraße zum Hauptweg die Urheber des Lärms. Eine Karawane mit mindestens vierzig Lasttieren zog dahin.
    Nur fünf khorajische Soldaten begleiteten die Saumtiere. Conan ritt geradewegs den Abhang hinunter zur Straße, um die Karawane am Kreuzweg abzufangen. Er trabte an die Spitze des Zuges und musterte dabei die Tiere verstohlen. Sie waren viel zu schwer mit Körben voll Proviant, Zelten und Waffen beladen, um vor ihm zu scheuen.
    Von den beiden Männern an der Spitze der Karawane, war der eine ein narbengesichtiger erfahrener Offizier. Ruhig blickte er Conan an. Seine Hände hielten die Zügel locker im Schoß. Bei der Frage des Cimmeriers hob er nur leicht die Braue.
    »Was ist Euer Ziel?«
    »Dasselbe wie Eures, vermute ich.« Der alte Haudegen nickte mit Kopf in Richtung des Waldtales. »Da unten das Söldnerlager.«
    Conans Augen verengten sich. Die Hand fuhr zum Schwertgriff am Gürtel. »Ist es denn Sitte in Khoraja, durchziehenden Heerscharen Tribut zu bringen?«
    Der Offizier grinste so freundlich, wie er es mit seinem militärischen Rang gerade noch vereinbaren konnte. »Dies ist eine ganz besondere Lieferung auf Befehl der Kronprinzessin, die in der Armee viele getreue Anhänger hat. Falls mich meine Vorgesetzten über die Waren befragen sollten, würde ich antworten, daß Straßenräuber sie uns geraubt hätten.« Der Alte schaute seinen jungen Kameraden an, dann wandte er sich wieder vertraulich an Conan. »Den Zweck dieser Gaben kenne ich nicht, doch würde ich sie niemals Conan vorenthalten, dem Helden vom Shamla-Paß und dem Retter meines Landes.«
    »Ja!« lachte Conan. »Mir war doch gleich so, als kenne ich dich von den Speerkompanien. Durchaus möglich, daß wir zusammen im ›Erstochenen Eber‹ gewürfelt haben.«
    Danach ritten die beiden, in ernste Gespräche vertieft, weiter das Tal hinunter.

19. Bergwölfe
    19
     
    BERGWÖLFE
     
     
    Berge, ringsum nichts als Berge! Vor und hinter dem Heerwurm erstreckten sie sich, als marschierten sie in geordneterer Aufstellung nach Osten als die Söldnerabteilungen. Etwas seltsam Undurchdringliches umgab diese steinernen Wachen an Koths Südgrenze. Inmitten ihrer mit Gebüsch bewachsenen verwitterten Abhänge fühlte man sich leicht bedeutungslos und verloren.
    Vielleicht erklärt das die niedergedrückte, gereizte Stimmung, die sich auf die Männer gelegt hat, dachte Conan. Hier erhoben sich nicht mehr die strahlenden Berge Khorajas, die die Augen wie die üppigen Formen einer schönen Frau verlockten. Der Weg durch dieses fremde Gebiet war steil und gewunden. Der Marsch heute hatte jeden Soldaten daran erinnert, daß hundert Bergrücken mit je hundert Ellen Höhe ebenso ermüdend zu überwinden waren wie ein Berg von zehntausend Ellen Höhe.
    Doch vielleicht verdüsterte auch das Wetter die Stimmung der Männer. Seit dem Morgen waren die Wolken dicker geworden. Jetzt zogen sie wie graue Mühlsteine am Himmel dahin und schienen die runden Gipfel der alten Berge abzuschleifen und jedem Sterblichen zu drohen, ihn zu Staub zu mahlen, wenn er sich dazwischenwagte.
    »Verflucht und abermals verflucht seien diese elenden Straßen!« murmelte Villeza, der hinter Conan ritt. »Warum müssen sie auf jede Anhöhe hinauf und in jede Schlucht hinunter? Nur Blinde können sie angelegt haben mit diesen Windungen!«
    »Ich habe gehört, daß die alten Straßen manchmal von der kürzesten Strecke abweichen, um in die Nähe von heiligen Stätten und Wohnungen der Geister zu führen.« Drusandra blickte bei dieser Bemerkung ebenso niedergeschlagen wie alle anderen drein.
    Der Zingarier warf ihr einen ängstlichen Blick zu. »Ist das wahr, Schwertweib? Gibt es hier viele solcher Geisterstätten? Ich fange an, am Sinn unseres Unternehmens zu zweifeln. Warum sollten wir uns durch Ivors Hinterland jagen lassen, nur weil wir vergeblich hoffen, ein paar lumpige Geldstücke zu kassieren?« Drusandra hob die Schultern und blickte Conan an. »Ich hoffe, daß dieser Marsch mehr einbringt als unser Vergnügungsritt nach Khoraja.«
    »Khoraja hat uns mit Zelten und

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