Conan-Saga 31 - Conan der Renegat
Kochtöpfen und den Maultieren ausgestattet, die alles tragen sollen«, erwiderte Conan.
»Stimmt.« Villeza nickte. »Da wir jetzt einige unserer Verluste ausgeglichen haben, sollten wir die traurigen Reste aufteilen und auf fette Beutezüge nach Süden reiten.« Er warf einen Blick auf die umliegenden Hügel und schauderte. »Der Weg durch diese Hügel ist – teuflisch hart.«
»Hart für uns, härter für unsere Feinde. Das ist gut so.« Aki Wadsai schien von allen Offizieren als einziger nicht ermüdet oder griesgrämig nach dem langen Tagesritt. Er schien sich in diesen niederen trockenen Gebieten beinahe wohl zu fühlen. Er ritt nach vom und sprach den Harangi-Führer an, der vor der Armee ritt. »Ihr Bergbewohner glaubt wohl, das rauhe Land und die Schlangenwege würden Eindringlinge schon vertreiben, oder?«
Der Führer in der Pelzjacke drehte sich im Sattel auf seinem widerstandsfähigen kleinen Hengst und antwortete in einer Sprache, der Conan nur mit Mühe folgen konnte. »Zahlreich sind die Armeen, die versuchten, unsere Raubzüge in diese Berge zu verfolgen. Zahlreich sind die fremden Kadaver, an denen Wölfe, Bären und Adler dieses Landes uns zur Jagdfreude nagen.« Der untersetzte Mann grinste, wobei man seine braunen Zähne sah. »Fremde sind immer hierhergekommen zu ihrem Verderben.«
Villeza blickte zurück, wo die doppelte Reiterkolonne noch hinter einer Biegung verborgen war. Er blickte zu Conan. »Was hat er gerade über Fremde gesagt? Können wir diesen Bergaffen trauen?«
Aki Wadsai lächelte vorsichtig, als er dem Führer antwortete. »Welch Glück, daß wir als Freunde kommen – um gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen. Froh werden wir sein, in euren Bergen einen sicheren Lagerplatz zu finden, von dem aus wir gegen das verhaßte Koth kämpfen werden.«
»Ja.« Der Eingeborene runzelte die Stirn und blickte finster vor sich hin, als er an die uralten Fehden dachte. »Diese elenden kothischen Schafküsser!« Er nickte bekräftigend. Der Messingknopf an seinem pelzgefütterten Helm nickte ebenfalls. »Ihr werdet ein starkes Lager hier finden. Meine Häuptlinge werden euch zu einem sicheren Platz geleiten.«
»Ich glaube, ich sehe schon einen.« Conan hatte mit den anderen die steinige Schulter des Berges erreicht und war wie betäubt von der Aussicht, die sich ihnen bot. Vor den Wolken türmte sich ein scharfer Kamm auf.
Vor ihnen erhob sich eine lange zackige Anhöhe wie der Kamm eines riesigen Tieres, steiler und felsiger als die Hügel in der Umgebung. Doch am vorderen Ende lag unter ihnen ein Hochplateau, das aussah, als könne man dort wohnen und es leicht verteidigen. Wie der Kopf eines Salamanders lag die dreieckige Steinplatte da. Auf zwei Seiten wurde sie von steilen Felswänden über einer Schlucht begrenzt. An der dritten Seite verschmolz sie mit den Hängen des Gebirgskammes. Hier führte auch der Weg über einen Felsvorsprung hinunter. Der natürliche Wehrgang endete nahe der einen Ecke des Tischplateaus und sah so aus, als könne man ihn leicht durch Bogenschützen verteidigen.
»Seht ihr die Bäume unten am hinteren Abhang? Da muß eine Quelle sein.« Conan zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Stelle. Die anderen Anführer bewunderten ebenfalls die Aussicht und stimmten ihm bei, ehe sie bergab ritten. »Ein Heer könnte dort eine lange Belagerung aushalten.«
»Meine Abteilung nimmt den hinteren Teil des Plateaus, in der Nähe des Wassers«, erklärte Drusandra und trieb ihr Pferd an. »Sollte es einen Angriff geben, können wir den Kamm gegen Eindringlinge halten.«
»Ein weiser Plan«, pflichtete Aki Wadsai ihr zu. »Aber erinnert euch, am meisten haben wir die Zauberkunst dieses Schurken Agohoth zu fürchten.«
»Was ist mit diesen Felsbrocken in der Mitte? Sind sie natürlichen Ursprungs oder Kultsteine eines antiken Volkes?« Villeza blickte angestrengt zu den beiden ungleichen Höckern aus hellem Stein im Zentrum der Platte, die parallel zum Kamm ausgerichtet waren. »Solche Dolmen sind verrufen.«
»Sie sind zu groß, als daß Menschen sie dort aufgestellt hätten«, erklärte Conan. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von Aki Wadsai und dem Führer beansprucht, die neben ihm stritten.
Der Harangi war offensichtlich über das Interesse der Offiziere für das Felsplateau aufgebracht. Mit rollenden Augen erklärte er: »Das ist die Zamanas-Mesa. Ein schlimmer Ort.« Nervös zuckte es ihm um die Mundwinkel. »Nur Narren würden dort lagern.«
Der Wüstensohn
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