Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
Methode; denn es loderte nur eine Fackel inmitten der Hunderte von hangarischen Reitern. Manchmal sah Conan ihren Schein, wenn er auf einer Anhöhe war – der hohe Ständer war aus dem Schädel und Geweih eines Hirschen gefertigt und in Bronze gefaßt.
    Am Vortag war der Ritt lang gewesen – an der Spitze des Söldnerheeres durch die Berge. Danach hatte der Cimmerier seine Leute verlassen und war mit den Bergbanditen durch die Schluchten hinaus aufs offene, ungeschützte Land gestürmt. Die Harangi hatten tagsüber schon große Entfernungen blitzschnell geschafft. Jetzt flogen sie durch die Dunkelheit wie gestaltlose Geschöpfe, die in schlammigen Meerestiefen blind ihrer Beute nachjagten. Conan hatte zweimal die Pferde wechseln müssen. Eine Zeitlang hatte eines der kleinen kräftigen Bergpferde unter dem Gewicht des Barbaren zu leiden. Doch nun, kurz vor dem Angriff, saß er wieder im Sattel seines schwarzen Hengstes.
    Weiter vorn war irgendeine Unruhe entstanden. Gleich darauf sah Conan die Ursache: Ein Mann ritt gegen den Strom auf die Fackel und die Häuptlinge zu.
    »Hüh!« Der Harangi-Oberbefehlshaber neben Conan trieb sein Pferd an und steuerte ebenfalls auf die Fackel zu. Mit einem Handzeichen bedeutete er seinen Männern, auf ihren Posten auf der linken Flanke zu bleiben. Conan löste sich von ihnen und ritt nahe an den Banditen der Berge vorbei. Mühelos überholte sein kräftiges Schlachtroß die kleineren Pferde und Reiter.
    »Was ist los, Hwag von den Roten Klippen? Ist einer deiner Späher auf einen feindlichen Vorposten gestoßen?« Conan bediente sich des harten Harangi-Dialekts, den er während der letzten Tage aufgeschnappt hatte.
    Der Mann aus den Bergen drehte sich nicht um. »Warum wollt Ihr das wissen, Fremder?«
    »Ich bin hier, um sicherzustellen, daß Eure wilden Wölfe auch die richtige Beute angreifen.« Conan schwieg und strengte sich an, die Redefetzen zwischen den Häuptlingen aufzufangen.
    »Ach, wirklich?« Die Bosheit Hwags war nicht zu überhören. »Ich dachte, Ihr wärt eine Geisel, die mitgeschickt wurde, um uns gegen einen Verrat Eurer kothischen Freunde zu schützen.«
    Conan runzelte die Stirn. »Nun, das vielleicht auch. Aber ich werde Euch über kurz oder lang verlassen und bei den Angriffen der Rebellen mitmachen – und gewisse andere Angelegenheiten regeln.«
    Der Harangi musterte den Cimmerier im gelben Licht der Fackel mit unverhohlenem Mißtrauen. Dann widmete er die Aufmerksamkeit wieder den Gesprächen der Häuptlinge.
    Diese brüllten ihren Hetmännern Befehle zu. Conan bemühte sich, wenigstens den ungefähren Sinn zu erfassen. Doch brauchte er nicht lange zu grübeln; denn plötzlich erhob sich von Hwag und den anderen ein Schrei, der sich blitzschnell lautstark ausbreitete: »Viridiya!« Vorwärts!
    Aus tausend Kehlen tönte der Schrei. Die stattliche Reiterschar wurde schneller, ging vom Schritt in den Trab über. Conans Hengst wurde unwiderstehlich von seinen Artgenossen mitgerissen. Schließlich preschten alle mit donnernden Hufen und wildem Gebrüll dahin. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit raste die Horde über die weglosen Wiesen.
    Die Fackel mit ihrem Geweihleuchter blieb zurück. Die Reiter rasten durch die von Sternen übersäte schwarze Nacht dahin, nur die Schemen menschlicher Gestalten waren zu beiden Seiten sichtbar.
    Das Donnern der Hufe und die harten Stöße des Ledersattels gruben sich tief in Conans Bewußtsein. Er spürte eine verrückte, selbstmörderische Jubelstimmung, als er so durch die Nacht stürmte, einem unsichtbaren Feind entgegen, sein Leben der gewaltigen Schutzmacht der Herde anvertrauend. Vergebens spähte der Cimmerier in den schwarzen Abgrund vor ihm. In seinem durchgeschüttelten Kopf stiegen Phantombilder auf, die ihn kurz peinigten, aber dann in den von den Hufen aufgeworfenen Erdbrocken und dem Staub der dahinstürmenden Meute verschwanden.
    Conan spürte, wie die kleinen wendigen Pferde der Harangi an ihm seitlich vorbeiflogen. Als sein Hengst über einen flachen Graben setzte, wäre er beinahe aus dem Sattel gestürzt. Nie kamen ihm Zweifel, die Männer aus den Bergen könnten diesem mörderischen Tempo nicht gewachsen sein. Sie waren ausgezeichnete Reiter, die wie angenäht in den Sätteln klebten.
    Sein Hengst mußte sich anstrengen mitzuhalten. Conan machte sich Gedanken, wie lange diese verrückten Harangi den Galopp durchhalten mochten, als sich vor ihm die alles erstickende Staubwolke zu teilen schien und die

Weitere Kostenlose Bücher