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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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keine Angst! Ich komme und helfe dir!«
    Wie eine Krabbe hantelte er sich mit dem Gesicht zur Wand näher an den Unglücklichen heran. Obwohl er sich anstrengte, konnte er den nördlichen Dialekt des Mannes nicht verstehen, zumal er unzusammenhängend schrie. Dann sah Conan, wie Gandar anscheinend eine Art Anfall erlitt. Er krallte sich wie verrückt in den Fels und kratzte daran, als würde er klettern und Halt suchen. Aber er bewegte sich nicht von der Stelle. Der Fels vor ihm war blutbefleckt von den Abschürfungen an Händen und Beinen.
    Von oben rief jemand. Ein Söldner hatte ein Seil besorgt. Das warf er jetzt über die Klippe. Beim Fallen entrollten sich die Schlingen. Der Wurf war hervorragend; denn die letzte Schleife traf Gandars Schultern und Rücken.
    »Gandar, das Seil! Pack das Seil und wart auf mich!« schrie Conan ihm zu.
    Aber der Mann hörte nicht. Mit schrillen Schreien wehrte er das Seil ab, als sei es eine Giftschlange. Er schlug wild um sich und schrie wie ein Wahnsinniger. Plötzlich verlor er den Halt und stürzte über die steile Felswand. Seine Schreie erstarben, als er den Blicken entschwand.
    »Crom!« Conan fing an zu fluchen, hielt aber dann inne und wechselte zu einem stillen Gebet für den Toten. Der Leichtsinn des Mannes hatte ihn das Leben gekostet. Conan hoffte, es werde andere von ähnlichen Mätzchen abhalten. Aber dennoch umgab etwas Unheimliches diesen Todesfall.
    Der Cimmerier kletterte wieder hinauf und unterhielt sich dort noch eine Weile mit den jetzt ernsten Männern. Aber sie konnten ihm auch nicht viel mehr berichten. Übereinstimmende Meinung schien zu sein, daß Gandar in der Wand wohl einem Kobold begegnet war und darüber so erschrak, daß er den Verstand verlor. Conan äußerte sich nicht, ging aber übellaunig weg.
    Von den Wachtposten wurde gemeldet, daß Reiter sich näherten. Als Conan wieder beim Feuer der Anführer eintraf, kamen die Gäste ebenfalls. Baron Stephany ritt auf seinem prächtigen Apfelschimmel ein, begleitet von der etwas müden Eulalia in Männerhosen und einem halben Dutzend bewaffneter Rebellen.
    »Conan! Welch vorzüglicher Lagerplatz – welch herrliche Aussicht!« Der Baron beugte sich im Sattel, um die ausgestreckte Hand des Cimmeriers zu ergreifen. »Ich hielt dieses Treffen für so wichtig, daß ich Randalf mit unseren Vorbereitungen betraute. Aber ich bringe meinen vertrauenswürdigsten Adjutanten.« Er zeigte auf Eulalia, die Conan um den Hals fiel und ihn mit Fragen bestürmte.
    Während Conan versuchte, ihr zu antworten, musterte er Stephany. In der grünen Reitkleidung wirkte er gar nicht schmächtig oder gelehrtenhaft. Er fühlte sich im Sattel wie zu Hause, ebenso die Waldkatze, die vor ihm lag. Das Biest war gewachsen, seit Conan sie zuletzt im Palast gesehen hatte, als der Baron mit ihr spielte. Die Ringe im buschigen Schwanz und auf dem fahlgelben Rücken waren breiter. Aber sie war noch keineswegs ausgewachsen. Während der Begrüßung lag sie still da und verfolgte alles genau mit ihren ausdruckslosen gelben Augen.
    Es kamen noch weitere Offiziere der Söldner herbei, darunter auch Drusandra mit einigen ihrer Kriegerinnen. Sie widmeten dem Baron besondere Aufmerksamkeit wegen seines prächtigen Rosses und des seltsamen Haustieres. Sie umringten Stephany, der nachsichtig auf die Frauen herablächelte und sie die silberne Mähne des Pferdes und das seidene Fell des Kätzchens streicheln ließ.
    Doch schließlich stieg der Baron ab, band seinen Hengst fest und trat zu Conan. »Eins müßt Ihr mir verraten – wie habt Ihr es geschafft, daß diese Bergwilden euch unterstützen? Ich war ihnen gegenüber sehr mißtrauisch, vor allem, da ich der erste kothische Adlige seit Jahren bin, der sich in diese Berge wagt, ohne eine Strafexpedition gegen sie zu führen.«
    Ungerührt blickte der Cimmerier den Baron an. »Ich erwerbe ihr Vertrauen, indem ich kein Kother bin. Und ich habe ihr Versprechen, uns zu helfen, Ivor zu vertreiben.«
    »Unmöglich!« rief Eulalia neben dem Baron. »Sie würden die Stadt niederbrennen und jeden im Land gegen uns aufbringen. Das führt ins reine Chaos.«
    »Möglich«, entgegnete Conan unbeeindruckt. »Ich plane ja auch, sie von Tantusium fernzuhalten. Ich setze sie als Ablenkung beim Hauptangriff ein.«
    »Gegen eine kothische Festungsanlage? Du meinst ...?«
    »Vareth, genau.«
    Der Baron nickte. »Eine Möglichkeit. Die Königlichen dort müßten sie eine Weile beschäftigen.«
    Eulalia mischte sich

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