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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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lagen die meisten Kother tot im Hof, und viele Harangi waren eifrig beim Leichenfleddern. Conan hatte eine Pause eingelegt, als sein Pferd schrecklich keuchte. Er war abgestiegen. Aus dem Maul des braven Tieres quoll rötlicher Schaum. Da führte er es zu dem Brunnentrog, der nur wenig durch Blut verschmutzt war.
    Während das Pferd trank und wieder zu Kräften kam, stellte er einen Harangi zur Rede, der gerade fünf wild um sich blickende Pferde aus dem Stall der kothischen Offiziere stehlen wollte. Der Cimmerier riß dem Mann die Zügel des größten Tieres aus den Händen und funkelte ihn an. Der Kerl wollte erst protestieren, hob dann aber die Schultern und führte die anderen Beutetiere schnell weg.
    Conan sattelte das frische Roß und band seinen Hengst hinten an. Als er aufstieg, hörte er Jubelrufe und das Knarzen von Holz, als das Tor endlich nachgab.
    Der Cimmerier nahm die Zügel auf und ritt durch die Bresche in der Palisade hinaus auf die leichenübersäten Felder, wo ein strahlender Halbmond auf dem östlichen Himmel emporstieg.

22. Nächtlicher Überfall
    22
     
    NÄCHTLICHER ÜBERFALL
     
     
    Kein Harangi wagte es, Conan aufzuhalten, als er durch das in der Nähe gelegene Dorf ritt. Die Bewohner hatten es wohl verlassen. Wie Geier suchten die Männer aus den Bergen nach Beute. Einer salutierte mit erhobenem Krummschwert vor dem Cimmerier, weil er als erster durch die Bresche geritten war. Ansonsten schenkte ihm niemand Beachtung. Im Schein einer brennenden Kate sah er den Meilenstein der östlichen Straße und ritt darauf weiter.
    Aus Ställen und Hütten neben der Straße kamen weibliche Schreie, die von rauhem Harangi-Gelächter übertönt wurden. Conan blickte zu den im Dunklen liegenden Gebäuden hinüber, runzelte die Stirn, sah dann aber weg. Er verhärtete sein Herz gegen dieses im Krieg wohl unvermeidliche Vorkommnis. Sein Pferd trabte mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.
    Doch die Schreie wurden wieder laut. Irgend etwas Vertrautes darin bewirkte, daß sich Conans Haare im Nacken aufstellten. Gleich darauf schoß eine zierliche Gestalt aus einem der dunklen Eingänge. Zwei bullige Kerle folgten ihr. Conan ließ die Zügel zu seinem hinterherlaufenden Pferd los und spornte das kothische Roß an, den Verfolgern den Weg abzuschneiden.
    »Halt! Wartet!« rief Conan auf harangisch; aber die Krieger drehten sich nicht um. Im Nu war der Cimmerier mit seinem Pferd zwischen ihnen und ihrer leichtfüßigen Beute und schwang sich aus dem Sattel. Nochmals rief er die Männer an. »Halt!« Dann schrie er auf kothisch über die Schulter: »Eulalia! Bleibt nahe der Straße!«
    Die Harangi-Krieger waren stehengeblieben. Doch jetzt griff einer fluchend nach seinem Schwert und kam auf Conan zu. Wie der Blitz schnellte Conans Faust vor und traf den Mann am Hals. Er taumelte und ging in die Knie. Sein Kamerad sah zu, ohne sich zu bewegen.
    Nach einigen Augenblicken versuchte der zu Boden gefällte Harangi aufzustehen. Er suchte am Umhang und Arm seines Kameraden Stütze; doch dieser wollte ihn abschütteln, weil er einen neuerlichen Angriff Conans befürchtete. Während die beiden mit sich beschäftigt waren, nahm Conan die Zügel seiner beiden Pferde und führte sie hinweg. Dabei ließ er aber die Harangi-Krieger nicht aus den Augen, bis er wegritt.
    Auf dem schmalen ausgefahrenen Weg rief er leise: »Eulalia! Wo seid Ihr?« Seine Stimme war vom Kriegsgeschrei noch heiser und klang rauh, besonders im Vergleich zum Zirpen der Grillen. »Kommt zu mir! Die Gefahr ist vorüber!« Er spähte im Mondlicht in das hohe Unkraut zu beiden Seiten des Wegs, sah aber keine Bewegung. »Was treibt Ihr überhaupt hier? Gestern abend verließ ich Euch sicher inmitten eines Heeres.«
    Da hörte er weiter vorn ein Geräusch. Wie ein Gespenst tauchte die Gestalt der Adligen aus den hohen Unkrautstauden auf. »Conan! Ich mußte unsere Leute im Dorf warnen.« Ihre Stimme klang trotzig, doch auf ihrem Gesicht schimmerten Tränen im Mondschein. Sie kam näher, blieb aber unentschlossen mit über dem Busen verschränkten Armen vor ihm stehen. Der Rock ihres Reitkleides fehlte. Die lange bestickte Bluse ließ die Beine von der Hälfte der Oberschenkel bis zu den flachen Stiefeln bloß.
    Conan blickte sie fragend an. »Stephany hat doch einen Boten geschickt, um eure Verbündeten vor dem Angriff zu warnen.«
    »Ja, aber ich ging mit ihm. Ich mußte mich überzeugen, daß alles getan wurde, und zwar richtig.« Sie verzog das

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