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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Köcher über und begann mit dem Abstieg. Er zwang sich, nicht an das Schicksal des Mannes zu denken, der vor ihm herabgeklettert war.
    Da drang ein leises Klirren an sein Ohr. Erst mußte er eine Felsrinne überwinden, ehe er hinabsehen konnte. Agohoth gestikulierte mit dem gesamten Körper vor dem Rollenträger. Er schien sich größte Mühe zu geben.
    Eigentlich sah es albern aus, wie der schlaksige Zauberer verzweifelt riesige Gestalten aus der leeren Luft zu holen schien. Conan hätte laut gelacht, hätte er nicht das Ergebnis schon einmal miterlebt.
    Ein Schwindelgefühl überkam den Cimmerier, das nicht von der Höhe der Felswand kam, als sich der Schwerterhaufen, auf den sich Agohoths Bemühungen konzentrierten, langsam in Bewegung setzte. Wie eine wieder zum Leben erweckte Leiche erhob er sich. Das Klirren und Scharren der Klingen hallte durch die Schlucht.

25. Das leibhaftige Böse
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    DAS LEIBHAFTIGE BÖSE
     
     
    Von nun an konnte Conan den stärker werdenden Lärm unter sich nicht mehr überhören, als der Zauberdämon Gestalt annahm. Dennoch mußte er sich auf den gefährlichen Abstieg konzentrieren. Immer schwieriger wurde es, trotz des Seiles nicht den Halt zu verlieren.
    Einmal baumelte er hilflos in der Luft, nachdem man ihn über einen Felsvorsprung herabgelassen hatte. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis er wieder sicher auf einem Felssims stehen konnte. Er hoffte, die unsichtbaren Helfer oben hätten schon die gesamte Seillänge herabgelassen; aber mitnichten! Es kam noch so viel, daß er das Ende noch ein Dutzend Schritte lang doppelt nehmen und nach dieser Schlinge noch um den Bauch knüpfen konnte.
    Jetzt stand er gesichert auf der schmalen Felskante, die sein Gewicht aber nicht allein tragen konnte. Er lehnte sich nach hinten von der Wand weg, griff zur Armbrust und spannte sie. Jetzt warf er einen Blick auf den Boden der Schlucht.
    Hier war er seinen Feinden viel näher. Was er an Höhe durch den Abstieg verloren hatte, wurde durch die kürzere Schußweite mehr als ausgeglichen. Er war über den äußersten Vorsprung der Mesa geklettert und konnte den Kern der Angreifer unter dem Felsdamm zum Plateau deutlich sehen. Bestimmt war sein Abstieg nicht unbemerkt geblieben. Doch hing er hier für ihre Bogen unerreichbar, solange die Schützen nicht die Geröllhalde heraufkletterten. Aber diese Gefahr zählte nicht im Vergleich zu dem grauenvollen Geschehen, das sich mit ohrenbetäubendem Lärm unter ihm abspielte.
    Der Schwerter-Derwisch war wie ein gigantischer, auf dem Kopf stehender Trichter aus glitzernden Klingen, etwa zehn Schritt im Durchmesser und dreimal so hoch. Agohoth trieb das Schreckensgebilde mit seinen steifen, krampfartigen Körperbewegungen auf die Klippen zu. Schon hatte es die steile Geröllhalde erreicht. Dort legte sich der Schwerter-Derwisch auf die Seite, so daß die weite Basis lotrecht zum Abhang stand und der enge Hals wie ein Wasserspeier in den Himmel ragte.
    Lag es am schwierigen Gelände oder an der Verwundung des Zauberers, daß er einen so riesigen Schwerterwirbel nur mühsam steuern konnte? Statt des leisen Klirrens, wenn Stahl auf Stahl traf, hörte Conan diesmal lautes Kreischen. Wie ein Mühlstein rieb sich der Schwerterdämon an den Felsbrocken der Schlucht. Funken stoben auf. Jetzt war er an einer Felswand, die merkwürdig leergefegt aussah, weil sein Wirbelsturm kleinere Sand- und Geröllwindhosen auslöste, die wie gelbe Schleier über die Spalten fegten. Conan brach der kalte Schweiß aus bei dem Gedanken, was dieser verheerende Schwerterwirbel bei seinen Kameraden oben auf der Mesa anrichten würde, der schon fast die halbe Strecke vom Tal zum luftigen Standort des Cimmeriers bewältigt hatte.
    Hinzu kam die Angst, daß Agohoth ihn in der Wand bemerken und den Wirbelsturm auf ihn hetzen könnte. Doch die Augen des Zauberers hingen wie die aller anderen gebannt an dem Stahlwirbel. Conan spannte die Armbrust und legte den Bolzen ein.
    Dort unten boten Agohoth und der dicht dabei stehende Ivor verlockende Ziele.
    Doch da mischte sich neues Geräusch in den Lärm der tanzenden Schwerter. Kaum war es an Conans Ohren gedrungen, da spürte er, wie der Boden unter ihm zitterte.
    Das Beben wurde stärker. Jetzt hatte Conan Mühe, sich auf dem schmalen Felssims zu halten. Das Seil spannte sich und ruckte nach oben, so daß die Schlinge um seine Mitte tief einschnitt. Das Grollen schien aus dem Erdinnern zu kommen. Doch jetzt wurde es vom Donnern einer

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