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Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Conan-Saga 31 - Conan der Renegat

Titel: Conan-Saga 31 - Conan der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Steinlawine übertönt.
    Große und kleine Steine hatten sich am Rand der Mesa gelöst und fielen herab. Doch auch einige der Verteidiger wurden mitgerissen und stürzten an dem Cimmerier vorbei in den Abgrund. Dann traf den in der Wand hängenden Barbaren ein Geröllhagel.
    Conan rieb sich den beißenden Staub aus den Augen. Die Ohren hatten sich schon etwas an das Donnern des Erdbebens und die gellenden Schreie der Verletzten von unten gewöhnt. Das Beben wurde schwächer. Noch nie hatte Conan ein so langandauerndes Erdbeben erlebt. Jetzt mußte er feststellen, daß er bei der Geröllawine die Armbrust verloren hatte.
    Da baumelte er nun vor einer bebenden Felswand und blickte hinab, wo die Felsbrocken viele Belagerer erschlagen hatten, wie Conan durch die Staubschleier erkennen konnte.
    Obwohl das Schlimmste vorbeizusein schien, wurden die Schreie aus dem Tal immer lauter. Das Erdbeben konnte nicht mehr der Grund sein. Voll Panik starrten die Kother zur Vorderseite der Mesa.
    Conan sah aber den Schwerter-Derwisch nicht mehr. Doch, halt! Glitzerte da nicht etwas bei der Geröllhalde? Doch es schwebte dort und bewegte sich nicht. Agohoth stand wie angewachsen neben seinem zerschmetterten Karren, Ivor dicht hinter ihm. Conan konnte aber nicht sehen, worauf die Männer mit angstverzerrten Gesichtern starrten. Etwas mußte hinter der Felsnase liegen, die ihm die Sicht versperrte.
    Da spürte der Barbar, wie sich der Fels wieder regte. Wie eine Schlange schob sich etwas Langes, Grauglänzendes auf den Zauberer zu. Blitzschnell umschlang es ihn und schleppte ihn hoch durch die Lüfte auf die Klippen. Conan hörte nur noch den gellenden Schrei. Dann war Agohoth verschwunden.
    Wieder bebte die Erde, als das Ding erneut zuschlug. Diesmal holte es sich drei Kother und ein Maultier. Sein nächstes Ziel war Ivor, der voller Panik den grauen Tentakeln entfloh.
    Was war das für ein Ungeheuer aus grauer Vorzeit? Der Cimmerier stieß sich von der Felswand ab, um zu sehen, was sich hinter der Felsnase verbarg. Da hörte er über sich lautes Getöse. Fels schob sich über Fels. Als er hinaufblickte, traute er seinen Augen nicht.
    In einer Felsmulde war ein lebendiges Riesenauge, nur von dem dünnen Schleier aus undenklich alten Zeiten überzogen. Sein Blick huschte über den Boden der Schlucht und suchte nach menschlichen Leckerbissen. Aus dem für Conan unsichtbaren Maul schoß immer wieder das lange graue Ding heraus. Seine Zunge, wie der Cimmerier jetzt erkannte. Wie gelähmt vor Entsetzen beobachtete Conan das langsame Schließen und Öffnen dieses riesigen Reptilienauges. Sein Halteseil hing direkt davor. Plötzlich löste es sich von dem Wacholderbaum oben. Der Barbar stürzte ein Stück in die Tiefe, ehe sich das Seil irgendwo verfing. Durch den Ruck öffnete sich auch der zweite Knoten um seine Mitte, so daß er nochmals fiel. Das Seil brannte wie Feuer, als es ihm über die bloße Haut lief.
    Endlich landete der Cimmerier ziemlich unsanft auf einem Vorsprung. Von hier aus konnte er das riesige Auge nicht mehr sehen. Nach kurzer Pause stieß er wieder vom Felsen ab, um einen Blick auf die obere Kante der Mesa zu werfen. Der gezackte Bergkamm hob und senkte sich in gleichmäßiger Bewegung mit der gesamten Felswand wie die Flanke und der Kopf eines gewaltigen Tieres aus der Urzeit. Der steinerne Damm, der zu dem Plateau führte, bildete ein Bein des Ungeheuers, das sich soeben schwer auf eine Abteilung kothischer Kavallerie legte.
    Jetzt glitt das Seil auch aus der zweiten Verankerung. Conan stürzte weiter in die Tiefe. Auf diesem Sturz sah er gleich einer Fiebervision das Ungeheuer in ganzer Größe: das ungeschlachte steinerne Haupt mit zwei Hörnern, die sich in der Mitte wie Monolithen erhoben, dann den durch Steinplatten geschützten Hals, die Felsenzacken auf dem Rücken. Die Flanken waren bis zur Hälfte in Geröll vergraben. Der Schwanz reichte hinaus in die kothischen Berge.
    Als Conan auf dem Boden aufschlug, vergingen ihm die Sinne.
    Lange dauerte diese Ohnmacht nicht. Schon bald kämpfte er verbissen gegen die Umarmungen einer großen Schlange. Doch diese war nur das Seil, das auf ihn herabgefallen war.
    Mit vielen Abschürfungen und unter Schmerzen befreite er sich von den Schlingen und arbeitete sich dann aus dem Gestrüpp heraus, das ihn oberhalb eines Geröllfeldes aufgefangen hatte. Plötzlich geriet er bei dem Gedanken in Panik, die ganze Mesa könne sich zur Seite legen und alles darunter begraben. Doch

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