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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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überhaupt so weit mitgekommen sind. Es ist leichter, einen neuen Herrscher zu finden, als das Land der Dämonen zu betreten.«
    »Aber du bist hergekommen«, sagte Rerin.
    »Ich will sie zurück«, sagte Conan entschlossen.
    »Und du bist tapferer als die meisten Männer.«
    »Mag sein«, stimmte ihm Conan zu. »Aber ich habe mich genau wie jeder andere auch schrecklich gefürchtet.«
    »Man muß ein Held sein, um die Angst im Dienst für seinen Herren zu überwinden. Alcuina hat mit dir wirklich eine gute Wahl getroffen.«
    »Dann wird es Zeit, daß ich meinen Sold auch verdiene«, sagte Conan mürrisch, den das Gerede langweilte. »Sie waren nur wenige Schritte vor uns, als sie durchs Tor gingen. Warum sind sie jetzt nicht da?«
    »Im Geisterland herrschen nicht die gleichen Gesetze wie in unserer Welt. Vielleicht sind sie nicht am selben Ort wie wir aufgetaucht. Ein Glück, daß du und ich gemeinsam hier gelandet sind.«
    »Das wird sich erst noch rausstellen«, meinte Conan. Er blickte sich um. »Was für ein Land ist dies?«
    Wenn es sich wirklich um ein Geisterland handelte, wirkte es eigentlich ganz normal. Sie standen auf einer Lichtung, die von Hügeln umgeben war. Das Licht des blauen Himmels war ein bißchen ungewöhnlich. Er schien blauer als sonst zu sein und irgendwie näher. Außerdem umhüllte sie eine Art Dunst, als seien sie unter Wasser. In diesem Dunst schwebten irgendwelche Schemen, die sie aber bis jetzt nicht bedrohten.
    »Es ist wie im Meer«, sagte Conan. »So wie man es durch die kristallenen Augenschützer der schwarzen Perlentaucher in Kush sieht.«
    »Wir haben wirklich Glück gehabt, wenn ich das sagen darf«, erklärte Rerin. »Ich glaube, wir sind im Land der Schemen. Die Geisterwelt besteht nämlich aus vielen Ländern, wie die Welt der Menschen auch. In der Trance war ich in mehreren dieser Länder, niemals aber tatsächlich. Manche Länder können einen sofort zum Wahnsinn treiben. Dies ist eines der erträglicheren. Wir kamen durch ein Tor im nördlichen Teil der Welt der Menschen. Dieser Ort entspricht irgendwie jener Gegend. Wären wir durch ein Tor in Kush gekommen, das du erwähntest, wären wir vielleicht in einem Dschungel aufgetaucht. Aber es gibt noch viel schlimmere Orte als den Urwald in der Geisterwelt.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, Alcuina zu finden?« fragte Conan, um den Alten nicht zu weit abschweifen zu lassen.
    »Vielleicht. Aber das erfordert Zeit. Dazu noch eine Reihe von magischen Zutaten, meist Pflanzen und Mineralien. Wir wollen hoffen, daß es sie hier gibt.«
    »Zeit scheinen wir zu haben. Wir werden diese Zutaten finden, falls es sie hier gibt. Kannst du uns dann wieder in die richtige Welt zurückbringen?«
    »Ja, durch ein Tor wie dies hier. Das muß zum richtigen Zeitpunkt geschehen und ...«
    »Gut«, sagte Conan und schnitt überflüssige Erklärungen ab. »Gibt es hier Menschen?« Er blickte zu einem Ding empor, das sich mit Flügeln, die nur aus dünnen Membranen bestanden, fortbewegte und ihnen keinerlei Beachtung schenkte.
    »So eine Art von Menschen. Ich habe sie in der Trance gesehen. Nicht richtige Menschen wie du und ich. Sie ...«
    »Wie lange dauert es, bis du weißt, wo wir nach Alcuina suchen sollen?« fragte Conan.
    Der alte Mann schaute sich um. »Einige Pflanzen, die ich brauche, wachsen hier. Die anderen werden auch in der Nähe sein. Dann muß ich ein Feuer machen, bestimmte Zeremonien ausführen, dazu Zaubergesänge ...«
    »Weck mich, wenn du etwas weißt.« Conan nahm Helm und Rüstung ab und warf sich auf den Boden. Gleich darauf war er fest eingeschlafen.
    Rerin schüttelte erstaunt den Kopf. Selbst im Schlaf ruhte die Hand des Cimmeriers auf dem Schwertgriff.
    Conan wachte auf, als der Alte ihn an der Schulter berührte. Rerin zuckte zurück. Conan sprang mit gezücktem Schwert blitzschnell auf. »Ich bin's doch, Conan! Ich habe die Richtung gefunden, wo wir Alcuina suchen können. Es ist etwas unbestimmt, aber wenigstens irren wir nicht planlos herum.«
    »Gut«, sagte Conan. Er steckte das Schwert in die Scheide und legte die Rüstung an. »Wenigstens ist es hier nicht allzu kalt.«
    Die Temperatur entsprach einem milden Frühlingstag im Norden, gerade noch so kühl, um daran zu erinnern, daß der Winter sich noch nicht ganz verabschiedet hatte. Conan faltete seinen Umhang zusammen und warf ihn sich über die Schulter. Das Leben hatte ihn schon an viele seltsame Orte geführt. Das brachte das Leben als Abenteurer mit sich.

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