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Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Conan-Saga 32 - Conan der Champion

Titel: Conan-Saga 32 - Conan der Champion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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gefolgt von einem Zusammenschluß der Völker?«
    »Gewiß doch«, erklärte Alcuina. »So ist es Sitte in königlichen Familien. Wenn wir Totila umbringen, wählen uns vielleicht auch noch die Tormanna. Er hat keinen Erben.«
    »Dann sei es!« stieß Conan wütend hervor, machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen.
    »Conan!« rief Alcuina.
    Er drehte sich um, sein Ärger war wie weggeblasen. Da stand sie vor der mächtigen Mauer: Klein, doch königlich. Ihre Stimme war sehr weich.
    »Conan, wenn eine Königin ihre Zukunft plant, darf sie das nicht als Frau tun, die ihrem Herzen folgt, sondern als Herrscherin. Stets muß sie das Wohl ihres Volkes im Sinne haben. Ich wünschte, es wäre nicht so.« Sie sah ihm tief in die Augen und ging dann wortlos weg. Conan schaute ihr noch lange hinterher.
    An diesem Abend ging es in der Halle hoch her. Allerdings hatte Alcuina das Ale rationiert. Noch vor Tagesanbruch wollten sie ausreifen und den ersten Überfall auf den Feind versuchen. Sieg oder Verlust, dieser Angriff würde unvergessen bleiben, da er eine völlig neue Taktik einführte. Manche der älteren Krieger bezweifelten den Erfolg einer Taktik, die aus dem Ausland kam. Wie konnte ein Mann richtig kämpfen, wenn er keinen festen Boden unter den Füßen spürte? Aber niemand war niedergeschlagen oder pessimistisch. Das war bei Nordländern am Abend vor einer Schlacht auch unmöglich. Da überwog die Kampflust.
    Conan riß ein Stück aus dem gebratenen Kalbsfuß. Alcuinas Männer waren keine ausgebildete Armee; aber er hatte für richtige Armeen sowieso nicht viel übrig. Außerdem hatte er schon wildere Haufen in den Kampf geführt. Diese Männer waren tapfer und loyal. Da berührte ihn jemand an der Schulter. Leovigild stand neben ihm.
    »Conan«, fing der junge Mann an. »Ich glaube, du bist der Retter unserer Leute. Deine Dienste werden nicht unbelohnt bleiben. Wenn alles vorbei ist, kannst du ein großer Fürst werden, mit Ländereien, Bauern und Leibeigenen. Habe ich erst mein Erbe angetreten, werde ich als König nicht undankbar sein.«
    Conan packte den Jüngling am Arm und zog ihn neben sich auf die Bank. Dann beugte er sich zu ihm und sprach eindringlich: »Drei Sachen, Junge ...« Er streckte einen fettigen Finger in die Luft. »Erstens, ich diene Alcuina, nicht dir! Eine Belohnung ist daher allein ihre Sache, nicht deine. Zweitens« – er hob den zweiten Finger – »beglückwünsche nie einen Mann zu einem Sieg, der noch nicht gewonnen ist. Die Götter mögen das nicht und haben schon oft solche Anmaßung bestraft. Drittens« – jetzt streckte er drei Finger hoch – »segle ich im Frühjahr nach Süden! Es ist schwierig, soviel Land mit an Bord zu nehmen. Deshalb kassiere ich meine Belohnung in Gold, wenn Crom und Ymir uns den Sieg gewähren.«
    Zu Conans Überraschung grinste Leovigild nur. »Wahrlich, die Cimmerier sind so grimmig und griesgrämig, wie man sich erzählt. Ich danke dir für deine weisen Worte. Wir sprechen später über die Belohnung. Im Augenblick bist du der größte Krieger im Norden und ich ein Habenichts in der Verbannung, der froh ist, dir in die Schlacht folgen zu dürfen. Möge der Sieg so fallen, wie die Götter es wünschen.«
    Auch Conan lächelte. Auch wenn er sich dagegen sträubte, er hatte den Jungen irgendwie gern. »Wo auch immer der Sieg hinfällt – bald wird sich der Schnee blutig färben.«
     
    Conan musterte seine kleine Heerschar. Einen kostbaren Tag hatten sie noch, um im Feldlager zu üben. Hier konnte er ihnen beibringen, wie sie im Wald Deckung suchen und erst auf ein Signal hin gegen den Feind losstürmen sollten. Die Männer waren in sechs Abteilungen eingeteilt. Drei für jede feindliche Armee. Conan hatte den ganzen Tag gebraucht, um sie so zu drillen, daß sie einigermaßen gleichzeitig den Feind vorn, in der Mitte und hinten angreifen würden. Er war allerdings nicht so sicher, daß sie sich vom Feind wieder losrissen, wie er befohlen hatte. Aber jetzt waren die Würfel gefallen.
    Als sie abstiegen und sich beim Lagerfeuer auf die Nacht einrichteten, war er im Grunde zufrieden. Mehr konnte er mit ihnen nicht machen.
    Da liefen einige Waldhüter herbei. Ein kraushaariger Junge mit einem Sauspieß meldete ihm atemlos:
    »Wir haben die Tormanna gefunden, Herr. Sie brauchen noch etwa acht Stunden bis hierher, so langsam wie sie marschieren. Jetzt haben sie bestimmt schon ihr Nachtlager aufgeschlagen, etwa sechs Stunden entfernt.«
    »Haben sie eine

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