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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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erreichte, konnte sie für Negs Agenten eine Falle aufstellen. Sie mußte aber sehr vorsichtig sein. Obgleich ihr Tod im normalen Sinn nichts anzuhaben vermochte, konnte doch die Zauberkraft, mit der sie ihre Kameraden befreien wollte, sie selbst schon vorzeitig in die Grauen Lande schicken, wenn sie es an der nötigen Sorgfalt fehlen ließ. Das durfte nicht geschehen. Sie mußte den Talisman bekommen und zurückkehren, um ihre Zombie-Schicksalsgefährten zu erlösen.
    Tuanne blieb plötzlich stehen. Da knurrte doch ein Berglöwe! Sie hatte keine Waffen, zumindest keine, die eine Raubkatze respektierte. Angst überkam sie. Wenn das Tier sie auffraß? Wie vertrug sich das mit dem Zauber der Zombies gegen den wahren Tod? Würde sie irgendwie im Bauch der großen Katze weiterleben? Bei diesem Gedanken schauderte es sie.
    Der Berglöwe schlich sich hinter einem großen Basaltbrocken hervor, den Bauch dicht über dem Boden, peitschte er mit dem Schwanz.
    Tuanne stand reglos da und starrte das Tier an. Sie konnte ihm nicht entfliehen. Wenn er sich auf sie stürzte, war sie verloren.
    Der Wind wehte von hinten auf den Löwen zu.
    Urplötzlich blieb die Raubkatze stehen und schnupperte. Dann brüllte sie laut auf und sprang. Doch galt das Gebrüll nicht dem Angriff, sondern es klang eher nach Angst. Behutsam setzte das Tier zurück, ohne Tuanne aus den Augen zu lassen. Sobald es den Basaltfelsen erreicht hatte, verschwand es in Sekundenbruchteilen.
    Sogar die wilden Tiere erkennen den Gestank der Unnatürlichkeit und weigern sich, eine solche Beute zu fressen, dachte Tuanne. In diesem Fall war jedoch der Fluch ein Segen für sie. Dennoch bereitete ihr der Gedanke keine große Freude. Es war nicht schön, ein so widerwärtiges Wesen zu sein, daß selbst ein hungriges Raubtier davor zurückscheute.
    Tuanne seufzte und setzte ihren Weg fort. Die Nacht zog schon herauf. Doch die Dunkelheit barg für Zombies wenig Gefahren. Jetzt noch weniger als zuvor ...
     
    Skeer fror und hatte einen Bärenhunger. Er hatte den Tempel überstürzt verlassen. Das Pferd, das er für seine Flucht bereitgestellt hatte, war irgendwie losgekommen und weggelaufen. Dabei hatte es auch die Decken und den Proviant mitgenommen. Er mußte so schnell wie möglich zu Fuß fliehen, da es der Gipfel des Schwachsinns gewesen wäre – und sicherer Selbstmord –, in den Tempel zurückzukehren.
    Nun, das Dorf lag kaum noch eine Stunde entfernt. Er hatte Geld, konnte essen und trinken, sich ein Nachtlager leisten, vielleicht sogar weibliche Gesellschaft fürs Bett mit ein paar Münzen bekommen. Bei Sonnenaufgang mußte er weiter, hoffentlich zu Pferd. Die Priester würden mehr als erzürnt über die Morde und den Diebstahl sein und ihn mit Sicherheit verfolgen. Glücklicherweise führte mehr als ein Weg vom Tempel, sobald man die Hauptkreuzung erreicht hatte. Skeer hoffte, daß die falschen Fährten, die er gelegt hatte, seine Verfolger für bare Münze nehmen würden. Dadurch verschaffte er sich einen Vorsprung, daß niemand ihn je einholen würde. Da konnte er sich eine Rast durchaus gönnen. Nachts konnte ihn sowieso niemand verfolgen.
    Die Dunkelheit senkte sich bereits auf die Berggipfel herab, als er die Lichter des Dorfes in der Ferne blinken sah.
     
    »Bestimmt hat er diesen Weg genommen«, sagte Elashi und zeigte auf den Pfad, der sich links nach Süden zog.
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Conan.
    »Ich bin eine Tochter der Wüste«, erklärte sie, »und nicht irgendeine hergelaufene, leicht schwachsinnige Tavernenschlampe! Ich kann Fährten ebensogut wie jeder Mann meines Stammes lesen. Und diese sind so deutlich, daß eine einäugige Ziege sie erkennen kann. Der abgerissene Ast dort drüben wurde benutzt, um den Abhang leichter zu bewältigen. Hier ist er gerutscht. Siehst du nicht die Spuren? Die losen Steine und der geknickte Zweig – alles erzählt eine Geschichte. Er ist hier gewesen, und auf dem nassen Boden ausgerutscht. Alles ist so deutlich, als hätte er uns einen Brief geschrieben.«
    »Vielleicht hat er das wirklich«, meinte Conan und zeigte nach rechts. »Ich nehme den Weg.« Ohne sich umzusehen schritt er voran. Gleich darauf hörte er Elashis Schritte.
    »Barbar! Hast du denn keinen Funken Verstand?« rief sie wütend. »Ich habe dir doch die Zeichen erklärt! Aber du übersiehst sie einfach. Was ist los mit dir?«
    Conan ging weiter, warf ihr jedoch einen schnellen Blick zu. »Dieser Kerl, den du Skeer nennst, ist kein

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