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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Stahl und Blut. Dann traf die Klinge den Wolf ins Genick. Der Mann mit dem geschmiedeten Metall hatte den Sieg über die Bestie errungen.
    Der Kopf des Wolfes fiel in den Schnee. Erst Sekunden später merkte der Rumpf, was geschehen war. Der kopflose Wolfskörper sprang mit letzter Zuckung Conan an, warf ihn zu Boden und verströmte purpurrotes Blut über den Liegenden.
    Tuanne und Elashi sprangen zu Conan und riefen angstvoll seinen Namen.
    Der cimmerische Recke schob den Kadaver von sich und stand auf. Dampf stieg aus dem warmen Blutstrom, ehe die eiskalte Nacht ihn gerinnen ließ.
    »Schon gut«, sagte Conan nur.
    Die beiden Frauen starrten ihn an. Selbst Tuanne, die in ihrem unnatürlich langen Leben, viel gesehen hatte, schien erstaunt, daß Conan noch lebte.
     
    »Borg mir dein Messer«, sagte Conan zu Elashi. »Vielleicht ist das weiße Fell des Ungeheuers etwas wert.«
    Diesmal reichte sie ihm ohne Kommentar den Dolch.
    Conan prüfte die Schärfe, nickte und machte sich daran, dem Wolf das Fell abzuziehen, das dieser nicht mehr brauchte. Zwar konnte der Cimmerier das Fell nicht ordentlich gerben; aber das Tier hatte noch Gehirnmasse, die es ebenfalls nicht mehr benötigte. Damit rieb er das Fell innen ein, um es zu konservieren, bis es richtig gegerbt werden konnte.

Acht
    A CHT
     
     
    Neg schlug mit dem Handrücken in das Gesicht vor ihm, nicht besonders hart, aber für ihn zufriedenstellend.
    Der Empfänger des Schlages hielt ihm stand, ohne mit der Wimper zu zucken oder erkennbares Interesse oder Schmerz. Er war einer der Männer-ohne-Augen. In den milchigen Augen drehten sich nur winzige graue Wolken, die einzige Bewegung in diesem starren Gesicht.
    »Ist sie die einzige?« wollte Neg wissen.
    Die Gestalt nickte langsam. Es wirkte wie eine Verbeugung.
    »Dann wirst du ihren Platz einnehmen!«
    Jetzt zeigte die Gestalt Gefühle. Mit erhobenen Händen trat der Mann zurück.
    Neg lächelte. Er winkte, worauf zwei andere seiner blinden Sklaven erschienen und den Verdammten packten. Einen Augenblick lang schien es, als wolle dieser Widerstand leisten. Doch abrupt gab er auf, als sei dem Mann – schließlich war er mal ein Mann gewesen – die Sinnlosigkeit seiner Handlung klar geworden.
    »Bringt ihn ins Verlies und tötet ihn!«
    Nachdem die drei verschwunden waren, stellte Neg sich vor einen großen Spiegel an der Wand seines Gemaches. Wo hast du dich verkrochen, Tuanne? Nicht in meinem Befehlsbereich, da ich deine Anwesenheit nicht fühlen kann, weder im Land der Lebenden noch im Land der Toten. In den Zwischenlanden? Dort kann ich dich finden. Aber wie ist es dir gelungen, mein hübsches Kind der Nacht, aus dem Kerker zu fliehen?
    Negs Spiegelbild blickte teilnahmslos zurück, das Gesicht unter der Maske der Gleichgültigkeit verborgen. Das verheißt nichts Gutes, Bruder, schien das Ebenbild zu sagen, daß einer deiner Sklaven entkommen konnte. So etwas ist noch nie geschehen. Wird deine Macht schwächer? Beeinträchtigt dich etwa irgendeine außernatürliche Kraft? Hat irgendein trickreicher Gott dir einen Hemmschuh zwischen die Beine geworfen, um seine eigenen Ziele zu verfolgen?
    Neg wandte sich vom Spiegel ab. Die Fragen beunruhigten sehr. Es gab keine Antworten darauf. Tuanne war verschwunden. Das war das einzige, was er im Augenblick sicher sagen konnte. Warum oder wohin? Er wußte es nicht.
    Nun denn! Als erstes galt es, den Schein zu wahren. Er hielt es zwar für sehr unwahrscheinlich, daß jemand außerhalb seines Schlosses je von ihrer Flucht erfahren würde; aber sollte doch jemand davon Kenntnis erlangen, bedeutete das eine Bresche in seiner Macht. Daher mußte er die Frau so schnell wie möglich finden und zurückbringen. Abgesehen davon, daß Tuanne eine seiner Lieblingssklavinnen war.
    Er klatschte in die Hände. Beinahe gleichzeitig stand schon einer der blinden Priester vor ihm. Es war, als habe der Mann das Klatschen schon gehört, als Neg die Hände gehoben hatte. Vielleicht stimmte das sogar. Der Kult hatte ein weitaus feineres Gehör als Sterbliche.
    »Geh und finde meine Sklavin! Die, welche dein Bruder entkommen ließ. Nimm noch fünf deiner Brüder mit und mach dich auf den Weg. Wag nicht, ohne sie zurückzukommen!«
    Der Mann-ohne-Augen verneigte sich. Dann eilte er mit wogenden Gewändern schnell hinaus.
    Gut, dachte Neg. Die Sache ist bald erledigt. Die Männer-ohne-Augen waren zäh. Für die schöne Tuanne würde ihm schon eine passende Bestrafung einfallen – raffiniert

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